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Formel 1: FIA-Boss Jean Todt über Budget, Corona, Teams und Fans

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Formel 1: FIA-Boss Jean Todt über Budget, Corona, Teams und Fans

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Todt will Formel 1 ganz neu denken

FIA-Präsident Jean Todt spricht über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Formel 1 und sieht darin Chancen. Doch die Budgetfrage könnte dies verhindern.
Jean Todt ist Präsident des Automobilweltverbandes FIA
Jean Todt ist Präsident des Automobilweltverbandes FIA
© Getty Images
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Schwere Zeiten auch für die Formel 1 in der Coronakrise. 

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Zahlreiche Rennen wurden bereits abgesagt, die Fabriken der Teams haben geschlossen oder produzieren Teile für Beatmungsgeräte. FIA-Präsident Jean Todt sieht die schwere Zeiten aber auch als Chance auf einen Neustart. 

"Es ist auch die Zeit zu erkennen, dass wir gerade die einmalige Gelegenheit haben, Dinge die aus dem Ruder gelaufen sind, zu ändern und wieder gerade zu rücken", sagte er dem Portal auto motor und sport.

Todt: "...haben den Boden unter den Füßen verloren"

Im Hinblick auf die Formel 1 erklärte Todt: "Sie ist Teil dieser Welt. Aber die Leute in unserer kleinen Welt haben den Boden unter den Füßen verloren." Er führte seine Gedanken weiter aus: "Wir reden gerade über die Budgetdeckelung. Ich habe eine Rechnung aufgemacht. Würden wir uns auf einen Kostendeckel von 150 Millionen Dollar einigen, was ja schon mal ein großer Schritt zum augenblicklichen Stand wäre, dann würden die kleinen Teams 150 Millionen ausgeben. Die großen mit den ganzen Ausnahmen kommen aber über 300 Millionen, ohne die Motorentwicklung. Das ist verrückt."

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Laut Todt könne es für die Budgetfrage in der Therorie nur eine Lösung geben: "Wir können nur auf eine vernünftige Zahl kommen, wenn wir die Formel 1 von heute vergessen und mit einem weißen Blatt Papier beginnen."

"Da würden wir zu viele Teams verlieren"

Doch er schränkt ein: "Mit einem Kostendeckel von 50 Millionen Dollar ohne Ausnahmen wäre aber nichts mehr wie es war. Es wäre eine völlig neue Formel 1. Eine Super-Formel 2. So wie die Formel 1 im Moment strukturiert ist, ist so ein Neuanfang nicht möglich. Da würden wir zu viele Teams verlieren, auch die großen."

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So bleiben für Todt nur zwei Optionen: "Die eine ist: 130 Millionen Dollar mit allen Ausnahmen. Die zweite ist ein Stufenplan mit 140 Millionen im ersten Jahr, dann 130 und schließlich 120 Millionen."

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Auch zum Start der Formel-1-Saison 2020 äußerte sich der FIA-Präsident. "Da gibt es zwei Parameter. Zum einen die Logistik und die Verträge mit den Veranstaltern. Zum anderen: Wir müssen unser Restaurant aufsperren dürfen. Und wir müssen sicherstellen, dass unsere Kunden dann auch in das Restaurant reindürfen" erklärte Todt. 

Todt fürchtet Ausstieg von bis zu vier Teams

Aber seine persönliche Meinung ist eindeutig. Auf die Frage, ob er in diesem Jahr noch Rennen vor Fans sieht, erklärte Todt: "Ich glaube daran. Ich glaube wirklich daran. Und ehrlich gesagt hoffe ich es. Ich hoffe es und wir brauchen es. Ich habe den Spaß und die Leidenschaft angesprochen. Das ist etwas, das wir brauchen."

Doch wird nach der Coronakrise das Interesse an der Formel 1 noch da sein? Todt sprach bei Motorsport-Total.com von einer Anzahl von vier Teams, die aus der Formel 1 fallen könnten. 

"Ein anderes Problem ist das Interesse. Wenn alles vorüber ist, will man dann noch immer zu einem Rennen gehen? Will man noch ins Stadion gehen? Oder ins Theater, ins Restaurant oder Kino? Man muss wieder von vorne anfangen, denn momentan hängen wir alle von den äußeren Umständen ab" wagte Todt einen Blick in die Zukunft. 

Er stimmt zu, dass es deshalb eine Art Neukalibrierung geben muss: "Es geht darum, Dinge neu zu bewerten und einige Entscheidungen zu treffen. Das gilt nicht nur für die Formel 1, auch für die Formel E, die WEC, die Rallye-WM, Tourenwagen-Meisterschaft, Kartsport, einfach alles. Darum geht es beim 'neuen Deal'. Es ist eine neue Situation."