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Ferrari-Affäre in Formel 1: Dubioser Maulkorb für Jean Todt

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Ferrari-Affäre in Formel 1: Dubioser Maulkorb für Jean Todt

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Dubioses Detail bei Ferrari-Affäre

Irre, aber wahr: FIA-Boss Jean Todt hat in der Betrugsffäre um Ferrari einen Maulkorb bekommen. Außerdem wundert er sich über das Verhalten von Mercedes.
Fahrer, Strecken, Neuerungen - Die neue Formel 1-Saison steht in den Startlöchern. Lewis Hamilton gilt auch 2020 als Topfavorit, zudem gibt es zwei neue Strecken in der Formel 1.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Die Affäre um die Betrugsvorwürfe gegen Ferrari wird immer verrückter.

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Jean Todt, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, berichtet nun von einem unglaublichen Vorfall.

Er wollte eigentlich Details zur Situation rund um die möglichen Tricksereien am Ferrari-Motor 2019 öffentlich machen. Die Scuderia habe ihm dies aber verboten.

"Wenn Sie mich fragen, würde ich gerne alle Einzelheiten der Situation schildern, aber sie (Ferrari, Anm. d. Red.) waren dagegen", sagte Todt bei Motorsport-Total.com: "Sie wurden sanktioniert, aber Details zur Sanktion können wir nicht nennen."

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FIA veröffentlicht kurze Mitteilung

Ein Maulkorb für den höchsten Mann im Automobilrennsport - der pikanterweise einst selbst Ferrari-Boss war? Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist offensichtlich Realität.

Und Todt sieht auch kein grundlegendes Problem darin: Eine vertrauliche Vereinbarung sei "keine ausschließliche Praxis des Motorsports", ergänzte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

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Dabei würden Fans wie Experten gleichermaßen gerne wissen, wie, in welchem Umfang und wofür genau Ferrari die von Todt angesprochenen Strafen erhalten hätten.

Todt verrät aber nur so viel: "Unsere Techniker hatten ebenfalls Zweifel, die von Ferrari bestritten wurden und wir konnten einen Regelverstoß nicht mit Sicherheit und auf präzise Weise nachweisen."

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Dass sich die FIA überhaupt mit den Vorwürfen gegen das Team von Sebastian Vettel beschäftigt hat, erfuhr die Öffentlichkeit lediglich aus einer kurzen Pressemitteilung des Weltverbandes am 28. Februar mit dem Titel: "FIA beendet Analyse der Formel-1-Power-Unit der Scuderia Ferrari".

Im weiteren Text war dann nur von einer "Einigung" der beiden Seiten zu lesen, und dass Details dazu nicht weitergeben werden dürften.

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Wäre es nach Ferrari gegangen, hätte die Öffentlichkeit wohl nicht einmal von der ominösen Einigung erfahren. So zumindest kann man Todts Worte deuten.

Teams kritisieren "Einigung" zwischen FIA und Ferrari

"Natürlich hätten wir auch gar nichts sagen können", erklärte der Franzose: "Wir waren aber der Meinung, dass es falsch gewesen wäre, es nicht anzusprechen, dass der Fall Ferrari diskutiert wurde und dass es Sanktionen gegeben hat."

Als Reaktion darauf hatten sich sieben Teams, darunter auch Mercedes, über das Vorgehen von FIA und Ferrari beschwert.

Allerdings haben sich die Silberpfeile mittlerweile aus dieser Angelegenheit zurückgezogen, was bei Todt für Verwunderung sorgte: "Eines der Teams hat sich entschieden, dass sie völlig außen vor sind, obwohl sie einer der Anführer waren."

Laut Medienberichten soll sich Daimler-Boss Ola Källenius höchst persönlich eingeschaltet und Motorsportchef Toto Wolff zurückgepfiffen haben. Angeblich habe er sich mit den Ferrari-Verantwortlichen hinter verschlossenen Türen darauf verständigt, im Sinne des Geschäfts die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Noch fördert die Affäre mehr Fragen als Antworten zu Tage. Und solange Ferrari weiter schweigt, dürfte sich daran auch nichts ändern.