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Formel 1: So steht es vor Melbourne um Ferrari, Mercedes, Red Bull und Co.

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Formel 1: So steht es vor Melbourne um Ferrari, Mercedes, Red Bull und Co.

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Die Baustellen der Formel-1-Teams

Die Formel 1-Saison 2020 steht in den Startlöchern. Die Ausgangslage der Teams könnte unterschiedlicher kaum sein. SPORT1 gibt einen Überblick.
Fahrer, Strecken, Neuerungen - Die neue Formel 1-Saison steht in den Startlöchern. Lewis Hamilton gilt auch 2020 als Topfavorit, zudem gibt es zwei neue Strecken in der Formel 1.
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Endlich wieder Formel 1!

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Am 15. März startet die neue Saison mit dem Großen Preis von Australien auf dem Adelaide Street Circuit. (Das komplette Rennwochende im SPORT1-LIVETICKER)

Für die Teams wartet in dieser Saison ein schwerer Spagat. Einerseits steht mit den Regeländerungen 2021 eine große Zäsur an. Die Wagen müssen komplett neu aufgebaut werden, weswegen die vorherrschenden Machtverhältnisse durcheinandergewirbelt werden könnten. Andererseits will kein Team diese Saison abschenken.

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Vor allem das Top-Trio aus Mercedes, Ferrari und Red Bull hat große Ziele in diesem Jahr. Mercedes will seine Dominanz mit dem siebten WM-Titel von Lewis Hamilton krönen, während Ferrari und Sebastian Vettel den ersten roten Triumph seit 2007 anpeilen. Dazu kommt ein ehrgeiziger Max Verstappen, der in diesem Jahr die letzte Chance hat, sich zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten zu küren.

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Aber nur ein Team kann sich seinen Traum erfüllen, während für die Konkurrenz eine große Enttäuschung wartet.

SPORT1 zeigt die Ausgangssituation aller Teams vor dem Auftaktrennen in Melbourne.

Mercedes

Nach sechs Weltmeister-Titeln in Folge gelten die Silberpfeile auch in diesem Jahr als bestes Team. "Mercedes sind die Favoriten. Ihre Form sah sehr stark aus", sagte Red-Bull-Boss Christian Horner bereits im Rahmen der Testwochen.

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Allerdings hat sich in Barcelona auch eine mögliche Schwäche offenbart. Während der W11 in puncto Geschwindigkeit mehr als überzeugte, zeigten sich Probleme in der Zuverlässigkeit des Motors. Gleich dreimal bremsten Motorenprobleme die Silberpfeile aus. Zweimal zickte das ERS, einmal gab es Probleme mit der Ölpumpe.

Für zusätzliche Sorgenfalten sorgen auch die Probleme von Williams. Die Briten werden ebenfalls von Mercedes mit Motoren ausgestattet und hatten mit einem schwächelnden Aggregat zu kämpfen.

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"Das ist ein Problem, ganz sicher. Normalerweise sind wir bei den Testfahrten in Bezug auf die Zuverlässigkeit deutlich zuversichtlicher. Es ist kein entspanntes Szenario für uns, aber ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs im Werk", übte sich Lewis Hamilton in Optimismus.

Bereits in der vergangenen Saison hatten die Silberpfeile bei höheren Betriebstemperaturen mit Motorproblemen zu kämpfen. Daher setzte man im Sommer alles daran, dieses Manko auszumerzen. Allerdings sollte das Aggregat auch leichter und leistungsstärker gemacht werden. Vielleicht ist man bei diesen Bemühungen über das Limit einzelner Teile gegangen.

Nun droht auch noch Ärger von der FIA. Konkurrent Red Bull droht den Silberpfeilen, unter gewissen Umständen wegen angeblicher technischer Schummeleien Protest einzulegen.

Ferrari

Die Saison hat noch nicht mal begonnen, aber Ferrari ist schon wieder an allen Fronten am Kämpfen. FIA, Motor, Corona - Problemfelder gibt es bereits mehr als genug. Dabei könnten die Probleme mit der FIA und dem Motor aber in direktem Zusammenhang stehen.

In der vergangenen Saison überraschten die Roten noch mit dem stärksten Aggregat im Feld. In diesem Jahr jedoch hat das Team von Sebastian Vettel ein markantes Leistungsdefizit. Die Verdachtsmomente der Konkurrenz, dass der Motor 2019 nicht den Regeln entsprach, führten zu einer FIA-Untersuchung.

Das Ergebnis warf aber mehr Fragen auf, als es Antworten lieferte. Obwohl Ferrari wegen keines Fehlverhaltens bestraft wurde, scheint der Geschwindigkeitsnachteil bei den Testwochen aber eine andere Sprache zu sprechen. Dennoch versucht man bei Ferrari, die Sache nicht zu hoch zu spielen: "Wir sind sicherlich nicht das schnellste Auto bei den Tests. Unsere Hauptkonkurrenten sind schneller, aber es ist nur der Beginn einer langen Saison", sagte Binotto.

Bevor sich Ferrari jedoch mit der Konkurrenz auf der Strecke messen kann, müssen die Italiener erstmal die Tücken des Coronavirus überwinden. Zumindest ist das Material der Scuderia bereits gut in Australien angekommen und auch das Personal ist auf dem Weg. Laut Motorsport-Total.com haben die Dekrete der italienischen Regierung auch keine Auswirkungen auf die Reiseplanungen.

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Allerdings steht die Gesundheit immer an erster Stelle: "Für Ferrari stellt die Einhaltung der Regierungsvorschriften die wichtigste Garantie für die Sicherheit seiner Mitarbeiter und ihrer Familien dar, die für uns Priorität hat. Jede einzelne Entscheidung wird unter Berücksichtigung dieses Prinzips getroffen."

Aston Martin Red Bull Racing

Red Bull geht in die zweite Saison mit Honda. Bei den Japanern ist man zuversichtlich, dass diese Saison noch erfolgreicher wird als 2019. "Im vergangenen Jahr hatten wir elf Podestplätze - neun mit Red Bull und zwei mit Toro Rosso - daher bin ich der Meinung, dass es elf Rennstrecken gibt, auf denen die Red Bull-Teams eine Art Vorteil haben. Wir müssen sehen, wie viele wir von diesen elf gewinnen können, denn das sind diejenigen, auf denen wir Chancen haben", sagte Honda-Manager Masashi Yamamoto.

Diese Sichtweise der Honda-Verantwortlichen ist Chance und Fluch zugleich für Red Bull. Der Motor scheint stark genug, um das große Ziel von Max Verstappen - jüngster Weltmeister der Formel 1 - anzugreifen. Sollten die Österreicher aber nicht die gewünschten Erfolge feiern, könnte sich Honda sein Engagement in der Formel 1 überlegen.

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Der Rennsport war für den japanischen Automobilkonzern immer auch eine Forschungsmöglichkeit. Mit der Tendenz zur Elektromobilität könnte die Formel 1 als Plattform aber an Attraktivität verlieren. Es ist also eine in mehrfacher Hinsicht wichtige Saison für Red Bull - will man in Zukunft nicht Ferrari oder Mercedes um Motoren bitten oder gar die unglückliche Beziehung zu Renault wiederaufnehmen müssen.

McLaren

Im vergangenen Jahr überraschte McLaren mit Rang vier in der Konstrukteurswertung. Wegen des neuen Reglements 2021 ist das Team aus Woking nun aber in der Bredouille. Um die Position zu verteidigen, müsste McLaren alles in die aktuelle Saison investieren. Die Verbesserungen und Innovationen wären ab dem kommenden Sommer aber nutzlos.

Die neue Motorenpartnerschaft mit Mercedes ab 2021 und die Fertigstellung des Windkanals scheinen eher darauf hinzudeuten, dass die Gedanken schon auf 2021 liegen. Dennoch wird Teamchef Andreas Seidl alles dran setzen, eine gute Saison abzuliefern, um so den Schwung aus 2019 in die neue Ära der Formel 1 mitzunehmen.

Alpha Tauri Honda

Mit der Umbenennung von Toro Rosso zu Alpha Tauri geht auch eine Neuausrichtung einher. Alpha Tauri ist nicht länger das Nachwuchsteam von Red Bull, sondern soll zunehmend auf Augenhöhe agieren. "Es gab einen Wechsel und ein Upgrade von einem Junior-Team zu einem Schwester-Team", sagte Rennberater Helmut Marko dem Motorsport-Magazin bei der Vorstellung. "Alles, was erlaubt ist und soweit unsere Kapazitäten ausreichen, wird Alpha Tauri zur Verfügung gestellt."

Mit Daniil Kvyat und Pierre Gasly hat Alpha Tauri auch ein Fahrer-Duo, das im vergangenen Jahr jeweils ein Podium herausfahren konnte. Die Voraussetzungen für einen Sprung nach vorne sind also da. Allerdings muss auch hier schon für 2021 vorausgeplant werden. Daher sollte man in diesem Jahr nicht zu viel von ihnen erwarten.

Renault

Renault steckt in einer ähnlichen Situation wie Honda. Lohnt es sich für die Franzosen noch, weiter in Verbrennungsmotoren zu investieren oder schwenkt der Konzern komplett auf die Elektromobilität um?

Interims-CEO Clotilde Delbos hat sich für ein Formel-1-Engagement über 2020 hinaus ausgesprochen. Wie der neue CEO Luca de Meo dazu steht, der ab Juli übernimmt, ist aber noch unklar. Erfolge wären daher gute Argumente für das Renault F1 Team.

Ob es allerdings für den Titel "Best of the Rest" reichen wird, ist fraglich. Zumindest hat bei den Tests Racing Point vehement Anspruch auf diesen inoffiziellen Titel erhoben.

BWT Racing Point

Racing Point könnte 2020 die große Überraschung werden. Bei den Tests bekam deren Bolide schnell den Titel "rosa Mercedes", weil er auffällige Ähnlichkeiten mit dem Silberpfeil aus dem vergangenen Jahr hat. Mehrere Mittelfeld-Rivalen äußerten Bedenken, wie es Racing Point gelungen ist, ein Auto ähnlich dem Mercedes zu konzipieren.

Zwar wird der rosa Rennstall in Sachen Motor und Getriebe von den Silberpfeilen beliefert - ein Austausch über die Aerodynamik ist aber verboten. Bei Racing Point versteht man die Aussagen der Rivalen als Kompliment.

"Es ermutigt mich, dass sich die Leute über uns beschweren. Das ist für mich ein guter Hinweis darauf, dass wir etwas wirklich Gutes tun. Wären wir am unteren Ende der Skala, würde niemand erwähnen, was wir überhaupt tun", sagte Green.

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Die Stärke in den Trainingswochen hat auch eine gewissen Erwartungshaltung bei Racing Point geschürt. Noch in diesem Jahr will man mehrere Podiumsplätze sammeln.

Alfa Romeo Racing Orlen

Auch in diesem Jahr wird Alfa Romeo nichts mit den vorderen Plätzen zu tun haben. In den sechs Testtagen zeigten sie keinerlei Anzeichen, die Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi Mut machen dürften. Vielmehr wird man sich mit Williams wieder um die rote Laterne duellieren.

Canadian driver Alex Tagliani (bottom) passes Michael Anedretti of the US (top) to temporarily gain first place in the race on lap 155. Tagliani hit the wall, and left the race five laps later while Andretti finished second during the Michigan 500 on 23, July, 2000 at Michigan Speedway in Brooklyn, MI. (ELECTRONIC IMAGE) AFP PHOTO/David MAXWELL (Photo by DAVID MAXWELL / AFP)        (Photo credit should read DAVID MAXWELL/AFP via Getty Images)
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Aber es gibt auch Grund zum Optimismus. 2021 wird der neue Simulator in Hinwil (Schweiz) in Betrieb genommen. Damit geben die Zukunftsaussichten berechtigten Grund zur Hoffnung. In diesem Jahr wird es aber eher eine Saison mit viel Stirnrunzeln werden für die Schweizer.

Haas

"Ich warte nur irgendwie ab, wie diese Saison beginnt", äußerte sich Teamchef Gene Haas bei Autosport zu seinen langfristigen F1-Plänen. "Aber wenn wir wieder ein schlechtes Jahr haben, dann wäre es nicht so günstig."

Damit steht das Team bereits im ersten Rennen unter Druck. Nur Erfolge können den Boss zufriedenstellen. Zumal die letzte Saison alles andere als erfreulich lief. Nach dem starken fünften Rang 2018 fiel man im vergangenen Jahr auf Platz neun zurück.

Dazu kommen die Regeländerungen 2021, die Chancen, aber auch Risiken bieten. "Es gibt so viele Veränderungen in der Formel 1, dass man sich wirklich fragen muss, ob sich der Aufwand wirklich lohnt, um all diese Veränderungen umzusetzen. Ich weiß, dass jeder die Änderungen für gut hält, aber, Junge, sie sind teuer", schätzt Haas die Regeländerungen ein.

ROKiT Williams Racing

2019 war ein hartes Jahr für Williams. Um nicht wieder von Beginn an hinterherzuhinken, rollte das 2020er Auto als erstes in Barcelona aus der Garage. Das wird aber auch voraussichtlich das einzige Mal sein, dass Williams an der Spitze liegt. Von der Geschwindigkeit ist das Team auch in diesem Jahr wieder am Ende des Feldes.

Allerdings finden die entscheidenden Maßnahmen in dieser Saison hinter den Kulissen statt. 2021 will man nutzen, um mit den geänderten Bedingungen einen großen Satz nach vorne zu machen.