Am vergangenen Wochenende feierte Charles Leclerc in Monza seinen zweiten Grand-Prix-Sieg, was Formel-1-Boss Ross Brawn in Erinnerungen schwelgen ließ.
Brawn lobt Leclerc als Champion
"Es hat mich an das Rennen 2003 erinnert, als Michael Schumacher und Juan Pablo Montoya fast das ganze Rennen gegeneinander gekämpft haben", erklärte Brawn, der zwischen 1997 und 2006 Technischer Direktor bei Ferrari war und Schumi von Benetton gefolgt war.
"Der Kampf zwischen Michael und Juan Pablo in der Roggia-Schikane in der ersten Runde war dem zwischen Leclerc und Lewis Hamilton in Runde 23 am Sonntag ganz ähnlich", sagte Brawn und war voll des Lobes für den 21 Jahre alten Monegassen: "Er (Leclerc, Anm.d.Red.) hat nicht nachgegeben und war an der Grenze dessen, was die Regeln erlauben - so wie es große Champions immer sind und sein müssen."
Formel-1-Boss vom Monegassen beeindruckt
Welch großes Potenzial in Leclerc schlummert, habe er bereits am Samstag in Q3 gezeigt, als der 21-Jährige sich "schlau" verhielt. Das führte zwar bei der Scuderia intern zu etwas Ärger, da der Monegasse Sebastian Vettel nicht den geforderten Windschatten gab.
Für Leclerc bedeutete es allerdings die Pole und letztendlich den Sieg in Monza. "Am meisten beeindruckt mich an ihm, wie schnell er aus allem lernt, was er tut. Er wird permanent besser - als Fahrer und als Mann", schwärmte Brawn.
Ferrari macht aus seinen Möglichkeiten das Beste
Neben der Lobeshymne auf Leclerc lobte der Formel-1-Sportchef aber auch seinen früheren Rennstall Ferrari, die am Sonntag einen "sehr guten Job" gemacht und insbesondere bei der Strategie auf die richtige Reifenwahl gesetzt hatten.
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"Beim Gesamtpaket mag man Mercedes etwas unterlegen sein, aber Ferrari hat das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht. Sie haben im Qualifying attackiert und sich im Rennen mit Händen und Füßen verteidigt", so Brawn.
Ein Sieg auf Schumacher fehlt Leclerc noch
Für Leclerc war es nach Spa schon der zweite Sieg in Folge. "Der letzte Ferrari-Pilot, der das in diesen beiden Rennen geschafft hat, war Michael 1996", erinnerte sich Brawn und fügte an: "Vielleicht beginnt die Geschichte, sich zu wiederholen." (Fahrerwertung der Formel 1)
Der siebenmalige deutsche Weltmeister gewann in seiner ersten Ferrari-Saison 1996 insgesamt drei Rennen. Um mit Schumacher gleichzuziehen, müsste Leclerc in den sieben ausstehenden Rennen nur noch einmal gewinnen. Aktuell wäre das dem Monegassen zuzutrauen.