2016 feierte Nico Rosberg den größten Erfolg seiner Karriere, als er sich in einem packenden Duell mit Teamkollege Lewis Hamilton den Titel in der Formel 1 holte.
Rosberg: Hamilton wie Schumacher
Als Gast bei der Veranstaltung "Bits and Pretzels" in München nahm der gebürtige Wiesbadener nun unter anderem Stellung zu seinem Tagesablauf ohne den Motorsport. "Routine ist alles", erklärte Rosberg vor Gästen aus der Medienwelt.
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Im SPORT1-Interview spricht der 33-Jährige zudem über den aktuellen Titelkampf in der Formel 1 - und die Teamorder bei Mercedes.
SPORT1: Herr Rosberg, darf sich Sebastian Vettel nach dem Russland-Grandprix noch Hoffnung machen, oder ist der Titelkampf wegen des erneuten Siegs von Hamilton vorzeitig entschieden?
Nico Rosberg: "Gelaufen ist es noch nicht. Es wird natürlich sehr schwierig für Sebastian, er hat es nicht mehr in der eigenen Hand und braucht Glück - er muss einfach weiterkämpfen. Er hat ein starkes Auto, von daher sollte da schon noch was drin sein. Ich hoffe, er kann es noch mal spannend machen."
SPORT1: Der Aufreger in Sotschi war die Teamorder bei Mercedes, die Hamilton den Sieg brachte. Hat Sie dieser taktische Zug überrascht?
Rosberg: Ich habe auf jeden Fall Mitgefühl für Bottas. Das ist schon hart, wenn du so abgestempelt wirst als Nummer 2. Ich wünsche ihm, dass er da schnell wieder rauskommt und ein paar richtig große Akzente setzt in den letzten Rennen.
Rosberg: Druck auf Hamilton "richtig groß"
SPORT1: Kann so etwas auch zu Rissen im gesamten Team führen?
Rosberg: Klar kann das zu Rissen führen. Und dein Selbstvertrauen geht flöten ohne Ende. Mental ist das hart zu verkraften.
SPORT1: Hamilton hat nun 50 Punkte Vorsprung. Wie wird er damit umgehen?
Rosberg: Weil er es in der eigenen Hand hat, ist der Druck gerade richtig groß. Er kann und muss es nach Hause fahren. Vettel hat nichts mehr zu verlieren und wird voll attackieren. Das ist schon noch mal ein Mega-Druck. Aber er kann damit umgehen. Es ist einfach unglaublich, dass Lewis auf dem Weg ist, fünfmaliger Weltmeister zu werden. Das ist schon eine Nummer."
Schumacher Rekord? "Noch viele Titel möglich"
SPORT1: Trauen Sie Hamilton auch zu, den Formel-1-Rekord von Michael Schumachers mit sieben WM-Titeln zu brechen?
Rosberg: Das hängt natürlich davon ab, wie lange er noch vorhat weiterzufahren. Wenn er noch ein paar Jahre will, sind noch viele Titel möglich. Er ist wahrscheinlich der beste Fahrer da draußen und einer der Besten aller Zeiten.
SPORT1: Bei Ferrari hingegen scheint mittlerweile die Luft komplett draußen zu sein nach einem starken Saison-Start. Was läuft derzeit falsch?
Rosberg: Man weiß nicht so wirklich, woran es genau liegt, das ist schon komisch. Ich glaube, es war zuletzt auch strecken-spezifisch, dass es nach hinten losging. Aber ich rechne noch mit ihnen, die werden in den nächsten Rennen wieder voll angreifen und um jeden Sieg bis zuletzt kämpfen.
Rosberg besucht das Oktoberfest
SPORT1: Es wird viel spekuliert, Ferrari sei langsamer geworden, weil die mysteriöse Power-Explosion verschwunden ist. Wie ist Ihr Eindruck dabei?
Rosberg: Ich glaube, das kann man überhaupt nicht einschätzen. Warten wir mal die nächsten Rennen ab. Wenn das immer noch so ist, dann kann man sagen: Okay, da ist irgendetwas passiert - aber noch ist das zu früh.
SPORT1: Sie sind in Tracht unterwegs, in München ist Wiesn-Zeit. Haben Sie einen Besuch geplant?
Rosberg: Ich gehe auf das Oktoberfest. Ich freue mich richtig, weil es meine Premiere ist. Ich bin das erste Mal in meinem Leben dort und trage auch zum ersten Mal diese Tracht.
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