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Formel 1, Sotschi: Hamilton siegt dank Teamorder - Mercedes bringt Bottas um Sieg

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Formel 1, Sotschi: Hamilton siegt dank Teamorder - Mercedes bringt Bottas um Sieg

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Mercedes versprach Bottas den Sieg

Valtteri Bottas liegt in Sotschi auf Siegkurs - doch dann befiehlt Mercedes ihm, Lewis Hamilton vorbei zu lassen. Dabei war Bottas der Sieg versprochen worden.
Weltmeister Lewis Hamilton ist weiter nicht zu stoppen. Der Brite profitiert in Sotschi von einer Teamorder und feiert seinen fünften Sieg im sechsten Rennen.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Jahrelang hatte Mercedes das Einsetzen der Teamorder entschieden abgelehnt - sogar noch, als Lewis Hamilton und Nico Rosberg so erbittert gekämpft hatten, dass sie sich ab und an gegenseitig abräumten.

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In dieser Saison haben die Silberpfeile ihre Maxime aufgegeben und Valtteri Bottas schon einmal als Blockade gegen Sebastian Vettel eingesetzt. Beim Großen Preis in Russland hat man die Teamorder nun aber auf ein völlig neues Niveau gehoben.

Souverän auf Rang zwei liegend - der in Führung liegende Max Verstappen musste noch in die Box - und dem Sieg entgegenfahrend, erhielt Bottas plötzlich vom Kommandostand eine Nachricht.

"Du musst Lewis in Kurve 13 vorbei lassen" - was gar nicht so einfach umzusetzen war, da Hamilton sich nicht gerade im Windschatten befand. Bottas fuhr also extra rechts ran, ging vom Gas und ließ Hamilton wie befohlen passieren. (SERVICE: Die Fahrerwertung im Überblick)

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Wolff: Vettel setzte Hamilton unter Druck

Viele Zuschauer wunderten sich, warum Mercedes diese Taktik bei 40 Punkten Vorsprung in der WM und angesichts des sich anbahnenden Doppelsieg anwandte - doch laut den Silberpfeilen sahen sie genau diesen Doppelsieg in Gefahr.

"Der Grund für den Wechsel war, dass Lewis hinter Sebastian rausgekommen ist. Wenn der Lewis nicht den Blister gehabt hätte und er nicht so unter Druck von Sebastian gestanden hätte, hätten wir es so gelassen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei RTL. 

Die Erklärung mit der Blase auf Hamiltons Reifen hatte Bottas bereits während des Rennens von Chefstrategie James Vowles erhalten, als er verwunderte nachfragte, warum sein Team diese Entscheidung getroffen hatte.

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Mercedes hatte Bottas Sieg versprochen

Bottas' Überraschung war angemessen, denn Mercedes hatte eigentlich ihm vor dem Rennen den Sieg versprochen. "Wir haben es in der Früh diskutiert und haben gesagt: 'Wenn du vorne in Führung liegst, dann fahren wir das auch so zu Ende'", sagte Wolff.

Doch wenn dies tatsächlich alles der Wahrheit entspricht und nur die Blase an Hamiltons Auto dazu führte, dass man vorsichtshalber den Platztausch vornahm, hätte man dies kurz vor Rennende natürlich problemlos korrigieren können.

Denn zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Hamiltons Reifen bis zum Ende halten würden und Vettel war zudem nicht unmittelbar im Windschatten von Bottas.

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Bottas fragt nach Korrektur der Reihenfolge

Bottas fragte wenige Runden vor Schluss sogar beim Team nach, wie man denn jetzt ins Ziel fahren würde - als Antwort erhielt er nur die Ansage, dass es in der aktuellen Reihenfolge passieren soll.

"Ich habe die ganze Stunde darüber nachgedacht, es so zu machen wie in Budapest, aber das war Budapest und war mitten in der Saison. Wenn am Ende fünf Punkte oder drei Punkte fehlen, dann bist du der größte Idiot der Welt, weil du in Sotschi ein Rennen für Valtteri über den WM-Titel gestellt hast", sagte Wolff.

Wahrscheinlich wird Bottas als Dank nun versprochen werden, dass Hamilton sich revanchiert, sobald er vorzeitig als Weltmeister feststeht – doch an diesem Tag wird den Finnen das ebenso wenig trösten wie Hamiltons lobende Worte nach dem Rennen.