Nach dem Tod des langjährigen Fiat-Chrysler-Chefs Sergio Marchionne ist der Kurs der Ferrari-Aktie an der Mailänder Börse auf den tiefsten Wert seit Oktober 2017 gefallen.
Ferrari-Aktie auf Sturzflug
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Nach der Nachricht, dass der Italo-Kanadier am Mittwoch im Alter von 66 Jahren im Zürcher Universitätskrankenhaus verstarb, verlor der Anteilsschein der Motorenschmiede aus Maranello zwei Prozent an Wert.
Ferrari-Team würdigt Marchionne
Viele Formel-1-Teams erfuhren erst nach der Anreise zum Großen Preis von Ungarn nach Budapest am Sonntag (ab 15.10 Uhr im LIVETICKER) vom Tod des früheren Ferrari-Chefs. Die Anteilnahme im Paddock war groß. Zahlreiche Mitstreiter und Konkurrenten würdigten Marchionne für seine Verdienste um Ferrari, die Formel 1 und die Automobilindustrie.
Das Ferrari-Team erklärte am Mittwochabend, man fühle sich "privilegiert, mit einem mutigen Anführer wie Sergio Marchionne zusammengearbeitet zu haben, einem Mann von enormer Menschlichkeit und Intelligenz." Piero Ferrari, Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari und Aktionär des Autobauers, verglich Marchionne mit seinem berühmten Vater: "Auch er zeigte in den härtesten Momenten immer große Menschlichkeit."
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Wer fährt 2019 neben Vettel für Ferrari?
Unter dem neuen Führungsduo John Elkann und Louis Carey Camilleri steht die Scuderia vor richtungsweisenden Wochen. Rein sportlich gilt es bald zu entscheiden, wer in der kommenden Saison das zweite Formel-1-Cockpit neben Sebastian Vettel bekommt. Die Entscheidung fällt wohl zwischen dem derzeitigen Stammpiloten Kimi Räikkönen (38/Finnland) und Ferrari-Junior Charles Leclerc (20/Monaco), der eine starke Rookie-Saison beim Kundenteam Sauber fährt.
Am Tag nach dem Tod des langjährigen Präsidenten trägt der Formel-1-Rennstall des viermaligen Weltmeisters Sebastian Vettel (Heppenheim) auch öffentlich Trauer. Im Fahrerlager des Hungarorings hing die Ferrari-Fahne am Motorhome der Scuderia auf Halbmast, ebenso wie in Maranello und Fiorano, zudem trugen die Teammitglieder Trauerflor. Das Personal legte eine Schweigeminute ein. Auch die Overalls der Fahrer sollen beim Großen Preis von Ungarn mit Trauerinsignien versehen werden.
Marchionne hatte nach Komplikationen infolge einer Schulter-Operation seit Anfang Juni im Koma gelegen. Der Topmanager, der Fiat vor dem Bankrott gerettet und den Autobauer 2014 mit Chrysler fusioniert hatte, litt laut italienischen Medien zudem an Lungenkrebs.