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Formel 1 in Hockenheim: Sebastian Vettel holt Pole-Position, Drama um Lewis Hamilton

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Formel 1 in Hockenheim: Sebastian Vettel holt Pole-Position, Drama um Lewis Hamilton

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Vettel holt Pole - Hamilton-Drama

Sebastian Vettel gewinnt das Qualifying in Hockenheim. Mit seiner letzten Runde schlägt er Valtteri Bottas. Lewis Hamilton scheidet schon früh aus.
Sebastian Vettel bejubelt seine Pole-Position, Lewis Hamilton erlebt ein Desaster
Sebastian Vettel bejubelt seine Pole-Position, Lewis Hamilton erlebt ein Desaster
© Getty Images / Imago
von Holger Luhmann, Sportinformationsdienst

Sebastian Vettel siegt, Lewis Hamilton schiebt: Beim womöglich letzten Formel-1-Stelldichein in Hockenheim lieferte das Qualifying Drama und Emotionen wie aus einem Drehbuch (Der LIVETICKER zum Qualifying zum Nachlesen).

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Vettel fuhr beim womöglich letzten Heimspiel zur Last-Minute-Pole und hat am Sonntag (15.10 Uhr im LIVETICKER) allerbeste Chancen auf einen Meilenstein im WM-Kampf. Denn von seinem Dauerrivalen Hamilton erhielt Vettel für den Großen Preis von Deutschland eine Steilvorlage, um sich kurz vor der Formel-1-Sommerpause im Titelrennen deutlich abzusetzen.

Während Hamilton früh nach Fahrfehler und Hydraulikproblemen ausschied und von weit hinten starten muss, raste Vettel in der letzten Runde zur Pole - und war danach völlig aus dem Häuschen.

Vettel vor Bottas und Räikkönen

"Adrenalin, Adrenalin. So viele Emotionen. Grazie ragazzi. Danke", funkte Vettel an seine Box und winkte den zahlreichen Fans im Motodrom zu, die seinen Streckenrekord von 1:11,221 Minuten wie zu den Zeiten von Michael Schumacher frenetisch bejubelten. "Es war eine reine Freude, das Auto im Qualifying zu fahren", erklärte Vettel nach seiner 55. Pole, der fünften in dieser Saison.

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Hinter dem Heppenheimer starten die Finnen Valtteri Bottas (Mercedes) und Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari ins Rennen. Der Emmericher Nico Hülkenberg sicherte sich im Renault Startplatz sieben.

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Hamiltons Akt der Verzweiflung

Hamilton beendete das Qualifying auf Rang 14. Sollte das Getriebe an seinem Mercedes ausgetauscht werden müssen, ginge es um fünf weitere Plätze zurück. Hinter ihm würde dann nur noch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (Australien) starten, der wegen des Austauschs von drei Power-Unit-Elementen am Ende des Feldes steht.

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Lange kauerte Hamilton neben seinem gestrandeten Silberpfeil, nachdem er diesen in einem Akt der Verzweiflung zunächst eigenhändig Richtung Boxengasse schieben wollte. "Die Hydraulik ist in Kurve eins ausgefallen", sagte Hamilton am RTL-Mikrofon: "Es steckt so viel Arbeit drin in so einem Wochenende, und wenn dann sowas passiert wie heute, fällt die Stimmung in den Keller."

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Fahrfehler als Ursache für Defekt?

Hamilton traf zumindest keine Schuld. "Wir hatten den Hydraulikfehler in Kurve eins, als Lewis den normalen Randstein benutzte, den alle Fahrer in dieser Phase des Qualifyings befahren. Mit kaputter Servolenkung als Folge des hydraulischen Versagens sprang sein Auto. Die Leute waren deswegen der Meinung, dass dies die Ursache des Problems war. Tatsächlich war das Springen eine Folge davon", erklärte ein Mercedes-Sprecher.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff machte aus der Stimmungslage keinen Hehl: "Wir kriegen natürlich brutale Watschn im Moment. Das ist schon charakterbildend."

Hamilton, der erst am Donnerstag seinen Vertrag bei Mercedes um zwei Jahre verlängert hatte, geht mit acht Punkten Rückstand auf Vettel in den elften Saisonlauf.

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Für den viermaligen Weltmeister geht es am Sonntag nur noch um Schadensbegrenzung. Leichte Hoffnung macht Hamilton das Rennen vor zwei Wochen in Silverstone. Bei seinem Heim-Rennen hatte sich Hamilton nach einer Startkollision mit Räikkönen vom Ende des Feldes bis auf Rang zwei vorgekämpft.

Pole keine Garantie für Sieg

Vettel, der rund 40 Kilometer entfernt vom Hockenheimring aufwuchs, zeigte beim vorerst letzten Großen Preis von Deutschland Flagge.

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Ein schwarz-rot-goldenes Ringmuster an den Seiten ziert an diesem Wochenende den Helm des viermaligen Weltmeisters. Am Samstagmorgen kam Vettel mit dem Fahrrad ins Paddock, der Rahmen des weißen Zweirads war schwarz-rot-gold verziert.

Eine Garantie für den Sieg ist eine Pole Position in Hockenheim übrigens keineswegs: Nur siebenmal bei den vergangenen 13 Grands Prix ging der spätere Sieger von Startplatz eins in Rennen. Vettel selbst kam 2010 von der Pole nicht über Rang drei im Rennen hinaus - bei fünf Anläufen sein bislang bestes Ergebnis in Hockenheim.

2019 wird kein Formel-1-Rennen in Deutschland stattfinden, darüber hinaus sind die Aussichten eher trüb. Hockenheimring und Nürburgring wollen nicht mehr die geforderte Antrittsprämie zahlen, nur bei geteiltem Risiko oder als Vermieter an die Formel 1 würden sie weitermachen. Vettel kritisierte am Donnerstag, dass es in Deutschland keine Hilfe vom Staat oder dem Land gebe, wie bei einigen anderen Rennen üblich.

Am Sonntag wird es auf den Tribünen in Hockenheim allerdings so voll werden wie zuletzt 2006. Beim letzten Heimsieg von Rekordweltmeister Michael Schumacher waren 70.000 Fans an der Strecke. Für das Rennen besteht ein leichtes Regenrisiko.