Im Vorfeld des Formel-1-Rennens in Sao Paulo sind Vertreter des Weltmeister-Teams Mercedes und des internationalen Automobil-Verbandes FIA überfallen worden.
Wolff nennt Details zu Bus-Überfall
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Die Vorfälle ereigneten sich am Freitagabend bei der Abreise von der Strecke in Sao Paulo, das bestätigten Sprecher von Mercedes und der FIA. Dabei wurde niemand verletzt. Berichte, nach denen auch Vertreter von Ferrari und Williams direkt betroffen waren, wurden nicht bestätigt.
Hamilton fordert Konsequenzen
"Mitglieder meines Teams wurden hier an der Strecke mit vorgehaltener Waffe gestoppt. Es fielen Schüsse, einem hielten sie die Waffe an den Kopf. Das ist so erschütternd zu hören", schrieb Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, der nicht im Bus saß, bei Twitter: "So etwas passiert hier in jedem einzelnen Jahr. Die Formel 1 und die Teams müssen mehr tun, es gibt keine Entschuldigungen!"
Für den Samstag wurde die Sicherheit rund um die Strecke umgehend deutlich verstärkt. "Als wir an die Strecke kamen, sah es aus, als sei der Bürgerkrieg ausgebrochen - so viele Polizisten waren an der Strecke", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Beim Überfall auf einen Kleinbus der Silberpfeile waren acht Insassen betroffen. Der Wagen hatte gegen 22 Uhr das Gelände des Autodromo Jose Carlos Pace verlassen und wurde nur wenig später gestoppt. Die Kriminellen erbeuteten verschiedene Wertsachen.
"Das war ein übler Überfall auf einen unserer Mannschaftsbusse. Die Tür wurde eingetreten. Sechs bewaffnete Gangster sind hinein und haben teilweise unseren Jungs Waffen an den Kopf gehalten. Sie haben Uhren, Pässe und Telefon gestohlen und danach auch noch einem Auto hinterhergefeuert. Das war wie im Wilden Westen."
Nicht der erste Überfall
Schon gegen 20 Uhr waren der Sprecher der FIA und seine Begleiter in einen ähnlichen Vorfall verwickelt, konnten aber fliehen. Die Angreifer hatten versucht, die Scheiben des Autos einzuschlagen, der gepanzerte Wagen hielt allerdings stand. Schüsse fielen nicht.
Derartige Überfälle waren schon in der Vergangenheit keine Seltenheit rund um das Formel-1-Rennen in Brasilien.
Besonderes Aufsehen erregte im Jahr 2010 der Fall des damaligen McLaren-Piloten Jenson Button, zu dem Zeitpunkt amtierender Weltmeister. Dem Fahrer des Briten war trotz des Staus rund um die Strecke die Flucht gelungen, als mehrere Bewaffnete sich dem Auto genähert hatten.