Toto Wolff wiegelt ganz energisch ab. "Wir flirten nirgendwo anders, und der Nico flirtet auch nirgendwo anders", sagt der Teamchef auf die Frage, ob denn Nico Rosberg auch 2017 noch für Mercedes in der Formel 1 fahren wird.
Rosbergs Berater befeuert Ferrari-Flirt
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Was vor ein paar Wochen lediglich ein von italienischen Medien gestreutes Gerücht war, ist mittlerweile ein echtes Gesprächsthema im Fahrerlager geworden: Bleibt Rosberg bei Mercedes - oder wird er Teamkollege von Sebastian Vettel bei Ferrari?
Berger heizt Gerüchte an
Einer, der die Gerüchte ganz ordentlich befeuert, ist der frühere Ferrari-Pilot und Rosberg-Berater Gerhard Berger.
"Es war das schönste Erlebnis in meiner ganzen Karriere, Ferrari-Fahrer gewesen zu sein, und das trage ich heute noch in mir", sagte Berger der Bild am Sonntag: "Zu Ferrari geht man wegen der Emotionen." Mercedes dagegen sei "derzeit die Benchmark in der Formel 1. Da stimmt alles."
Nur die Sache mit dem Teamkollegen, die stimmt mittlerweile so gar nicht mehr für Rosberg. (DATENCENTER: Fahrerwertung)
"Tickende Bombe" Hamilton als Gefahr
Lewis Hamilton ist ein Narziss, der sich ausschließlich seinen eigenen Interessen verpflichtet fühlt, einen "First-Class-Paradiesvogel" nennt ihn Berger: "Er kann aber auch eine tickende Bombe sein."
Wenn das Team in der Vorbereitung auf ein Rennen bangen müsse, "ob die Party beim Lewis schon vorbei ist und sein Flieger rechtzeitig landet, kann das ein sehr ungutes Gefühl sein". Rosberg sei das genaue Gegenteil: "Absolut verlässlich, sportlich aber gleich gut."
Und dennoch ist das, was eigentlich eine Formsache sein sollte, bisher nicht zustande gekommen. Die Vertragsverlängerung zwischen Mercedes und Rosberg zieht sich hin, angeblich geht es um die Dauer.
Mercedes bietet demnach ein Jahr, Rosberg will eine Zusicherung bis 2019, hat aber laut Berger "in jüngster Zeit mehrfach gesagt, dass er gerne dort weiterfahren würde. Wenn Mercedes das auch will, sollte es keine Probleme geben."
Der Welt am Sonntag versicherte Berger außerdem, dass die Entscheidung "nicht allein von der Höhe der Gage abhängig" sei.
Vettel würde perfekt zu Rosberg passen
Für einen Wechsel Rosbergs nach Maranello spricht natürlich außer dieser Geschichte mit den Emotionen vor allem die Tatsache, dass ein Teamkollege Sebastian Vettel perfekt zu ihm passen würde.
Vettel hat keine (sichtbaren) Tattoos und keine goldenen Panzerketten um den Hals, und zwischen zwei Rennen jettet er nicht zum Billardspielen mit Justin Bieber nach Kalifornien, sondern zu Frau und Kindern in die Schweiz.
Rosberg ist ebenfalls Familienvater, die beiden sprechen nicht nur im Wortsinn dieselbe Sprache. Vettel wich den Fragen nach Rosberg in Montreal aus: "Das ist nicht meine Entscheidung, damit habe ich nichts zu tun."
Zwei Deutsche bei Ferrari wäre eine zumindest ungewöhnliche Konstellation, das aber sieht Berger nicht als Problem an. "Bernie Ecclestone würde sagen: Rosberg ist doch Monegasse", sagte er der BamS.
Und außerdem gefalle es Monacos Fürst Albert schon lange nicht, "dass man bei Rosberg-Siegen immer die deutsche Nationalhymne spielt".