Der frühere Weltmeister-Rennstall Red Bull Racing hat zum Auftakt des Großen Preises in Monaco ein Ausrufezeichen gesetzt und die starken Silberpfeile angegriffen.
Gullideckel wird Rosberg zum Verhängnis
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Der Australier Daniel Ricciardo drehte im Freien Training am Donnerstag die mit Abstand schnellste Runde des Tages. In 1:14,607 Minuten verwies er Weltmeister Lewis Hamilton (England/1:15,213) im Mercedes um mehr als eine halbe Sekunde auf den zweiten Platz. Dessen Teamrivale Nico Rosberg (1:15,506) wurde Dritter.
"Wie erwartet ist Red Bull sehr stark. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um noch etwas Zeit zu finden. Aber ich kann den Kampf im Qualifying am Samstag kaum erwarten", sagte Rosberg.
Hamilton meinte: "Es war ein recht positiver Start, unsere Pace sieht gut aus. Hoffentlich bleibt das am Wochenende so."
Sebastian Vettel (1:15,956) erlebte im Ferrari einen enttäuschenden Start im Fürstentum und wurde in der Tagesabrechnung nur Sechster.
Am Nachmittag steuerte er seinen SF16-H gleich zweimal in die Leitplanken des Stadtkurses, als einziger Pilot im Feld konnte er sich in der zweiten Session gegenüber dem Vormittag nicht mehr verbessern.
"Wir hatten keinen guten Tag. Es ist wichtig, dass man hier sauber durchkommt, das ist mir nicht gelungen und ich bin ein paar Mal angeeckt", sagte Vettel: "Wir werden Samstag deutlich besser aufgestellt sein, da mache ich mir keine Sorgen."
Auch Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland/1:16,040) konnte als Achter nicht überzeugen.
Deutlich mehr Grund zur Hoffnung als die Scuderia hat derzeit Red Bull Racing. Ricciardo startet bereits in Monaco mit dem neuen Renault-Motor, in Verbindung mit dem starkem Chassis rechnet sich der Rennstall auf dem kurvigen Kurs Siegchancen aus.
Teamkollege Max Verstappen (Niederlande/1:15,571) tritt noch mit dem alten Antrieb an, überzeugte als Vierter aber ebenfalls.
In der Vormittagseinheit hatte indes ein loser Gullideckel für Schreckmomente gesorgt.
Das aufgewirbelte Metallteil zerstörte zunächst Rosbergs Hinterreifen und gleich im Anschluss auch den Vorderreifen und den Frontflügel von Jenson Button (England/McLaren). Verletzt wurde glücklicherweise kein Fahrer.
Force-India-Pilot Nico Hülkenberg (1:16,487) landete auf dem elften Platz, Rookie Pascal Wehrlein (1:18,814) wurde im unterlegenen Manor Letzter.
In der WM-Wertung führt Rosberg mit 100 Punkten souverän vor Räikkönen (61), Hamilton (57) und Vettel (48).