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Formel 1 kämpft um die Zukunft: Pläne für drei Autos pro Team

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Formel 1 kämpft um die Zukunft: Pläne für drei Autos pro Team

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Drei Cockpits als letzter Strohhalm?

Der Ausstieg von Red Bull droht, anderen Rennställen droht, das Geld auszugehen. Die Verantwortlichen der Formel 1 beschäftigen sich mit Lösungsmöglichkeiten.
Bernie Ecclestone und Toto Wolff im Gespräch
Bernie Ecclestone und Toto Wolff im Gespräch
© Getty Images
Stefan Junold
Stefan Junold

Die Zeit läuft langsam davon. Je näher das Ende der Formel-1-Saison rückt, desto wahrscheinlicher wird ein Ausstieg von Red Bull.

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Bisher hat der frühere Weltmeister-Rennstall von Sebastian Vettel noch immer keinen Motorenlieferanten gefunden. Mercedes hat schon vor Wochen abgesagt, Ferrari möchte nur Red-Bull-Tochter Toro Rosso beliefern - mit alten Motoren. 

Formel-1-Oberzampano Bernie Ecclestone regte sogar schon an, schon ab der Saison 2016 wieder die alten V8-Sauger zu erlauben. Red Bull könnte dann beispielsweise Motoren von Cosworth leasen. Doch bei diesem Plan dürften Mercedes, Ferrari, Renault und Honda kaum mitmachen - schließlich haben sie erst vor zwei Jahren hunderte Millionen Euro in die Entwicklung der aktuellen Power-Units ausgegeben. 

Toto Wolff und Pascal Wehrlein

Trotz der eigentlich bis 2020 klar festgelegten Motorenregelung will der 84 Jahre alte Brite gerne sofort eine Änderung erzwingen. "Ich denke nicht, dass wir Einigkeit unter den Teams haben sollten. Wir sollten es einfach machen", stellte Ecclestone im The Independent klar.

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Ob es wirklich so kommt? Unwahrscheinlich. Doch aus Ecclestones Vorschlag spricht auch die Sorge, dass Red Bull und Toro Rosso aussteigen könnte und das Fahrerfeld dramatisch schrumpfen könnte - trotz des nahenden Einstiegs von Haas F1.

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Nun diskutieren die Rennställe über die Einführung eines dritten Autos für alle Rennställe. Auch diese Idee ist eigentlich nicht neu, vor allem Ferrari forderte genau das schon vor Jahren, scheiterte aber regelmäßig am Veto der Konkurrenz. Doch mittlerweile sind die Rennställe aufgeschlossener.

Wolff für drittes Auto

Mercedes, das sich in der Vergangenheit stets gegen drei Boliden ausgesprochen hatte, treibt die Idee nun sogar voran. "Der Plan würde mir persönlich gut gefallen", sagte der Motorsportchef Toto Wolff bei spox.com:  "Ich finde, ein drittes Auto würde dem Fahrermarkt Bewegung verschaffen und es wäre für die Fans spannend, wie sich ein Wehrlein oder ein Stoffel Vandoorne in diesen Autos gegen die Superstars schlagen."

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DTM-Champion Pascal Wehrlein könnte bei einem dritten Auto ab der nächsten Saison im Silberpfeil fahren und müsste nicht bei Manor oder einem anderen Kundenteam geparkt werden.

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Aber nicht nur die derzeit dominierenden Silberpfeile könnten mit drei Autos pro Team gut leben. "Einige Teams wollen das dritte Auto", bestätigte Ecclestone gegenüber de Telegraaf.

Gefahr für kleine Teams

Das dürfte aber vor allem für die großen Hersteller gelten. Die finanzschwachen Rennställe wie Force India, Williams und Sauber dürften enorme Probleme haben, Logistik und den weiteren damit verbundenen Aufwand zu stemmen.

Wolff versuchte jedoch, auch dieses Argument zu entkräften. "Es würde den kleineren Teams die Möglichkeit geben, Fahrer einzusetzen und dadurch den Ertrag zu steigern. Zudem hätten die Teams eine zusätzliche TV-Präsenz mit einem dritten Auto", erklärte er bei Autosport.

Allerdings sieht Wolff natürlich auch die Gefahr für kleine Rennställe, noch mehr hinterherzufahren: "Wir müssen sicherstellen, dass nicht drei Mercedes oder drei Ferrari auf dem Podium stehen - das ist das Detail, was zu lösen ist", schränkte Wolff bei spox.com ein. Eine Möglichkeit besteht darin, nur die zwei bestplatzierten Fahrer pro Team für die Punktewertung zu berücksichtigen.

Wolff kritisiert Red Bull

So ganz nebenbei kritisierte Wolff die Forderung von Red Bull, durch Mercedes oder Ferrari mit Motoren ausgestattet zu werden. "Es wäre einfacher, wenn Red Bull sich stattdessen hinsetzen und die Probleme hinter verschlossenen Türen lösen würde", sagte er.

Eines ist jedoch klar: Eine Reduktion der Startaufstellung auf 18 oder weniger Autos wäre den ohnehin weniger werdenen Fans nur schwer zu vermitteln. Deshalb muss eine Lösung gefunden werden.

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Deshalb hält Wolff fest: "Ob mit oder ohne Red Bull, ich würde lieber ein drittes Auto und ein Feld mit 26 oder 28 Autos sehen."

Lange müssen die Formel-1-Fans wohl nicht mehr auf eine Entscheidung warten müssen. "Im kommenden Monat werden wir sehen, in welche Richtung wir gehen", sagte Ecclestone. Denn die Zeit läuft langsam davon.