Kaum hat die FIA das Aus für den Großen Preis von Deutschland 2015 offiziell verkündet, schaut man beim Nürburgring bereits wieder nach vorne.
Nürburgring will attraktiver werden
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"Wir werden alles in die Wege leiten, um dem Nürburgring mehr Attraktivität zu vermitteln. Denn der Nürburgring hat ungeheures Potenzial. Die Formel 1 ist ein wichtiges Thema, aber sie muss auch finanzierbar bleiben. Es wird auch ohne die Formel 1 sehr attraktive Rennserien am Nürburgring geben", sagte Nürburgring-Sprecher Pietro Nuvoloni bei SPORT1.
Er betonte noch einmal, dass Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ein nachgebessertes Angebot unterbreitet wurde und man im Interesse der Motorsport-Fans und der Region sogar bereit war, einen Verlust in einem betriebswirtschaftlich vertretbaren Rahmen hinzunehmen.
"Er weiß, was er am Nürburgring hat"
Doch der Traditionskurs in der Eifel soll in den Überlegungen von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schon seit einiger Zeit keine Rolle mehr spielen. Erst Anfang des Jahres hatte er in englischen Medien verkündet, dass der deutsche Grand Prix 2015 in Hockenheim stattfinden soll, obwohl der Nürburgring im turnusmäßigen Wechsel an der Reihe gewesen wäre.
Dennoch glaubt Nuvolini nicht, dass Ecclestone den Nürburgring unattraktiv findet: "Nein, das halte ich für ein Gerücht. Ich glaube, Herr Ecclestone weiß, was er am Nürburgring hat. "
Wie es mit der Formel 1 am Nürburgring weitergeht, ist aber noch ungewiss. "Bisher steht nur fest, dass die Formel 1 in diesem Jahr nicht am Nürburgring stattfinden wird. Was 2017 ist, wird man sehen", sagte Nuvoloni.
Keine Planungssicherheit
Auf eine Hängepartie wie in diesem Jahr würde er jedoch gerne verzichten. Denn zum jetzigen Zeitpunkt der Saison ist für die Veranstalter eine seriöse Organisation für den Sommer kaum mehr möglich. Um einen erfolgreichen Ticketverkauf zu garantieren, müsste der Vorverkauf bereits Ende Dezember stattfinden.
Auch Nuvoloni würde daher eine schnellere Entscheidungspolitik begrüßen: "Im Interesse aller Beteiligten muss so eine Entscheidung möglichst umgehend und zügig getroffen werden. Diese Sache muss man sich vor Augen halten. Wir wollen uns aber nicht in das Geschäftsgebaren der FIA einmischen."
Das für die Formel 1 vorgesehene Zeitfenster am Nürburgring wird nun anderweitig vergeben. "Wir haben Herrn Ecclestone diesen sehr interessanten und attraktiven Termin immer reserviert. Aber nun werden wir diesen Termin freigeben. Wer es wird, weiß ich noch nicht. Aber Gespräche dazu werden demnächst stattfinden", sagte Nuvoloni.
Hockenheim springt nicht ein
Kurz vor Bekanntgabe des Nürburgring-Aus hatte der Hockenheimring angekündigt, dass es zu spät sei, um noch anstelle des Nürburgrings einzuspringen.
"Wir rechnen nicht damit, dass der Hockenheimring noch zum Zuge kommt. Ich glaube nicht mehr daran", sagte Hockenheim-Geschäftsführer Georg Seiler bei SPORT1.
So wird 2015 voraussichtlich das erste Mal seit 1960 kein Grand Prix in Deutschland stattfinden.