Die Formel 1 ist in den letzten Jahren immer mehr zu einer Zweiklassengesellschaft verkommen. Aufgrund der ungleichmäßigen Verteilung der Einnahmen wächst die Kluft zwischen Arm und Reich auch immer weiter.
Lotus blüht wieder auf
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Dennoch schafft es immer wieder das eine oder andere Team - ähnlich wie in der Bundesliga - mit bescheidenen finanziellen Mitteln ein Auto zu bauen, dass die Top-Teams hin- und wieder ins Schwitzen bringt.
Kurz vor dem Saisonstart analysiert SPORT1 die vermeintlich kleinen Team und sagt ihnen, welches Team die Überraschung der Saison werden könnte.
Lotus-Mercedes:
Die größte Schlagzeile schrieb Lotus in der letzten Woche mit der Verpflichtung von Carmen Jorda als neue Entwicklungspilotin. Dabei gibt es auch auf der Strecke von Lotus Positives zu berichten.
Kein Team hat bei den Testfahrten mehr Tagesbestzeiten aufgestellt als Lotus. Insgesamt drei Mal stand ein Auto der Franzosen am Ende des Tages an der Spitze der Zeitentabelle. Einen wichtigen Anteil daran hat der neue Mercedes-Motor im Heck. Denn im letzten Jahr litt nicht nur Red Bull unter der fehlenden Power des Renault-Motors.
Auch in Sachen Zuverlässigkeit hat Lotus einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und sammelte ausreichend Testkilometer. Dennoch darf man jetzt nicht erwarten, dass Lotus in diesem Jahr direkt wieder an alte Zeiten anknüpft.
So stellten Kimi Räikkönen und Romian Grosjean den Lotus 2012 und 2013 stolze 24 Mal auf das Podest. Doch nach der desaströsen letzten Saison tut man bei Lotus gut daran, erst einmal kleine Brötchen zu backen.
"Ausgehend von dem, wo wir herkommen, muss der erste Schritt sein, Punkte zu holen. Wenn du dann konstant punktest, sind die Top 5 das Ziel. Der nächste Schritt wäre dann das Podium", sagte Grosjean. Punkte sollten zu Saisonbeginn für das Team auf alle Fälle drin sein, und sollte die Konkurrenz etwas mithelfen, vielleicht sogar noch mehr.
Force-India-Mercedes:
Der Force India wurde als letztes Auto fertig und wird daher die ersten Rennen noch viel aufholen müssen. Nur das McLaren-Pannenauto hat noch weniger Kilometer auf dem Konto. Dennoch überzeugt das Team von Niko Hülkenberg bisher mit einer erstaunlichen Zuverlässigkeit.
Der Rückstand auf die Konkurrenz ist bis Saisonstart aber kaum aufzuholen. Daher wird Niko Hülkenberg zunächst wohl vor allem mit Toro Rosso und Sauber um die Plätze außerhalb der Punkteränge kämpfen.
Toro-Rosso-Renault:
Das Auto läuft wie ein Uhrwerk und muss sich in Sachen Zuverlässigkeit selbst vor Mercedes nicht verstecken. Doch mit Zuverlässigkeit allein, wird man in der Formel 1 nur selten punkten können.
An der Geschwindigkeit hapert es noch beim Tocher-Rennstall von Red Bull. Mit Carlos Sainz Jr. und Max Verstappen hat das Team zudem zwei Formel-1-Neulinge als Stammfahrer, die bei allem Talent wohl noch etwas Eingewöhnungszeit brauchen.
Sauber-Ferrari:
In Sachen Zuverlässigkeit sind die Schweizer top. Nur Mercedes und Toro Rosso haben noch mehr Runden geschafft. Auch bei der Geschwindigkeit hat das Team wohl einen kleinen Schritt nach vorne gemacht.
Dennoch werden die Gegner auf der Strecke in erster Linie weiterhin Toro Rosso und Force India heißen. Aufgrund der finanziellen Probleme hat Sauber mit den Bezahlfahrern Marcus Ericsson und Felipe Nasr zudem eines der schwächeren Fahrerduos in der Formel 1.