Von Holger Luhmann
Dem WM-Kater folgt die Kampfansage
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Kurz musste sich Nico Rosberg aufraffen.
"Große Lust habe ich nicht", sagte der Kronprinz der Formel 1 mit Blick auf die anstehenden Testfahren am Dienstag.
Doch dann schob er seinen WM-Kater beiseite. Dem verlorenen Titelkampf gegen seinen Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton ließ Rosberg die Kampfansage folgen.
Qualifying macht Mut
"Ich greife für das nächste Jahr wieder an", sagte Rosberg. (BERICHT: Rosberg zeigt Größe)
Der Glaube, es besser zu machen, ist da. "Ich muss mich steigern, und ich kann mich steigern. Dann ist noch mal alles drin", betonte der gebürtige Wiesbadener.
Neuen Mut bezieht er vor allem aus seinen starken Leistungen im Qualifying. "Es gibt mir sehr viel Hoffnung, dass ich über zwei Jahre gesehen im Qualifying schneller war als Lewis", erklärte Rosberg.
Aufmunterung von Mercedes-Bossen
Auch die Verantwortlichen von Mercedes taten alles, um Rosberg mental wieder aufzupeppeln.
"Ich bin mir absolut sicher, dass Nico nächstes Jahr noch besser fahren wird", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda.
Und Dieter Zetsche, Vorstandsboss der Daimler AG, meinte: "Nächste Saison sieht es zwischen Lewis und Nico vielleicht schon anders aus."
Nächster Zweikampf deutet sich an
Dass ein anderes Team die Dominanz von Mercedes durchbrechen, in die Phalanx von Hamilton und Rosberg einbrechen kann, scheint derzeit kaum vorstellbar.
Der entthronte Weltmeister Sebastian Vettel wird nach seinem Abschied von Red Bull Zeit benötigen, um Ferrari in eine neue Erfolgs-Ära zu führen.
Und auch von Fernando Alonso, dessen Wechsel zu McLaren nur noch ein offenes Geheimnis ist, sind keine Wunderdinge zu erwarten.
So läuft alles auf einen erneuten Zweikampf zwischen Hamilton und Rosberg hinaus.
Hamilton feiert bis in die Morgenstunden
Hamilton genoss erst einmal seinen zweiten Triumph seit 2008 in vollen Zügen.
Bis in die frühen Morgenstunden feierte der Champ mit Mercedes in der Amber Lounge von Abu Dhabi.
"Den Nachtklub haben wir nicht zerstört, aber uns selbst schon", gab Teamchef Toto Wolff mit einem Schmunzeln Auskunft über die Party.
"Rosberg wird zur Miezekatze"
Rosberg musste sich unterdessen etwas Hohn der internationalen Medien gefallen lassen.
"Rosberg wird zur Miezekatze", schrieb die englische Tageszeitung "Daily Mail".
Eine Anspielung auf Hamiltons Freundin und frühere Frontfrau der "Pussycat Dolls", Nicole Scherzinger. Eine Anspielung, dass Rosberg letztlich von Hamilton gezähmt wurde.
"Jede Runde ist wichtig"
Doch Rosberg werden solche Aussagen zusätzlich anstacheln.
111 Tage hat er nun Zeit, um sich für den nächsten Titelkampf zu wappnen. Dann beginnt die neue Saison traditionell in Australien.
Der Startschuss fällt aber im Grunde schon Dienstag bei den Testfahrten.
"Ich kann dabei viel lernen für nächstes Jahr", erklärte Rosberg und fügte hinzu: "Jede Runde ist wichtig."
Um ihn näher zu bringen an den erträumten Titel.