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Formel 3: David Beckmann nach Schicksalsschlag zurück in Erfolgsspur

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Formel 3: David Beckmann nach Schicksalsschlag zurück in Erfolgsspur

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Toptalent zurück auf Formel-1-Kurs

David Beckmann ist in jungen Jahren der hoffnungsvollste deutsche Rennfahrer. Nach einem Schicksalsschlag will er sich jetzt noch den Traum von der Formel 1 verwirklichen.
David Beckmann gewann in dieser Saison bereits zwei Formel-3-Rennen
David Beckmann gewann in dieser Saison bereits zwei Formel-3-Rennen
© Imago
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von SPORT1

"Mein Traum ist es 2019 mitzumischen und dann noch vielleicht gegen Max Verstappen und Sebastian Vettel anzutreten" - dies sagte David Beckmann vor vier Jahren in einem Interview darauf angesprochen, wann er in der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, fahren will. 

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Zu diesem Zeitpunkt war für den 16 Jahre alten Rennfahrer das Leben noch komplett in Ordnung und die Karriereplanung der deutschen Nachwuchshoffnung voll auf Kurs. 

Beckmann gewinnt in Budapest und Silverstone

Nach einem schwachen Jahr 2019 in der Formel 3 und einem familiären Schicksalsschlag stand Beckmann dann quasi vor dem Aus - doch jetzt ist er zurück in der Erfolgsspur. 

Zwei Wochen nach seinem Triumph auf dem Hungaroring gewann der jetzt 20-Jährige am vergangenen Sonntag in Silverstone sein zweites Saisonrennen der noch jungen Formel-3-Saison. In der Gesamtwertung der Nachwuchsserie verbesserte sich Beckmann mit 64,5 Punkten auf Rang drei. 

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Dabei stand lange gar nicht fest, ob der am 27. April 2000 in Iserlohn geborene Beckmann in diesem Jahr überhaupt in einer Formelserie an den Start gehen wird. Erst vier Wochen vor dem ersten Saisonrennen im österreichischen Spielberg erhielt er vom italienischen Team Trident den entscheidenden Anruf. "Sie haben mir gesagt, dass ein Platz im Team frei ist, da ein anderer Fahrer abgesprungen ist", erklärte Beckmann bei Sky

Gute Erfahrungen bei Trident

"Ich freue mich sehr, dass ich wieder Formel 3 fahren werde. Und nicht nur das, auch noch mit meinen besten Freunden beim Trident-Team", teilte er damals der Öffentlichkeit in den sozialen Netzwerken die freudige Nachricht mit. 

An Trident hat Beckmann gute Erinnerungen. Mitte 2018 wechselte er in der GP3-Serie, dem Vorläufer der jetzigen Formel 3, von Jenzer Motorsport zu Trident Racing. Mit drei Siegen wurde er zum besten Piloten der zweiten Saisonhälfte.

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Es folgte ein Wechsel zum Formel-3-Topteam ART Grand Prix, und wie Beckmann sagte "ein schlechtes Jahr 2019". Die Siege blieben aus, vor dem Saisonfinale in Sotschi belegte er nur Platz 13 in der Gesamtwertung. Auf das Saisonfinale musste er dann verzichten - wegen eines dramatischen Unglücksfalles in der Familie.

Horror-Unfall: Vater Robin schwer verletzt

Ende September verunglückte sein Vater Robin, Davids Förderer seit frühesten Tagen im Kartsport, bei einem Autounfall schwer. Robin Beckmann zog sich bei einem Horror-Unfall auf der regennassen A45 bei Olpe lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Seitdem kämpft er sich zurück ins Leben. 

Für Filius David rückte der Motorsport fortan in den Hintergrund. Er übernahm die Windkraftradfirma seines Vaters - an ein Cockpit in der Saison 2020 war nicht zu denken. 

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Zudem kam die weltweite Coronapandemie, die den Start in allen Motorsportklassen nach hinten verschob. Für Beckmanns war dies aber hilfreich.

"Weil sich die ganze Saison verschoben hat, hatte ich Zeit, mich auf die Firma zu konzentrieren. Als es in Spielberg losgegangen ist, hatte ich die meisten Projekte schon erledigt und sehr viel geschafft. Wenn man so etwas erlebt, dann geht einem das sehr nahe und wirkt sich auch auf den Sport aus. Ich denke, ich bin sehr stark gereift.", sagte Beckmann bei Sky über die ereignisreichen vergangenen Monate. 

Beckmann oft vor Mick Schumacher

Jetzt liegt es an ihm, sein Talent in den weiteren Saisonrennen auszuschöpfen. Dass er davon sehr viel besitzt, zeigte sich bereits in frühester Kindheit. Mit sechs Jahren begann er mit dem Kartsport. Schnell war er den meist älteren Konkurrenten einen Schritt voraus und gewann zahlreiche Rennen.  Meist lag er auch vor Mick Schumacher, dem Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher, auf dem Podest.

Nach dem Sieg bei der deutschen Junioren-Kartmeisterschaft 2014 wechselte er in die Formel 4. Als jüngster Pilot holte er sich als Gesamtfünfter die Rookie-Wertung und lag zudem erneut vor dem um ein Jahr älteren Mick Schumacher. 

Seine Karriere sollte weiter bergauf verlaufen, bereits 2016 startete in der Formel 3, was er heute als Fehler ansieht. "Ich muss zugeben, dass ich in meinen Augen etwas zu früh in die Formel 3 gekommen bin", sagte er. 

Rückschläge und Neustart

Bis zu seinem Wechsel zu Trident Mitte 2018 waren die Ergebnisse für ihn eher enttäuschend - 2016 Gesamt-15., 2017 gar nur 16. 

Am kommenden Wochenende stehen in Silverstone die nächsten Formel-3-Rennen an. Auf das Podest will es Beckmann wieder schaffen. 

Im Kartsport sammelte Mick Schumacher seine ersten Rennerfahrungen
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Mick Schumacher: Die Karriere in Bildern

Zusammen mit Mick Schumacher, der seit 2019 in der Formel 2 fährt, ist er derzeit der deutsche Nachwuchsfahrer, der am ehesten das deutsche Erbe von Michael Schumacher, Nico Rosberg und Sebastian Vettel in der Formel 1 antreten kann. 

Formel 1? "Definitiv möglich"

Er selbst glaubt  immer noch daran , dass er es in die Formel 1 schaffen kann.  "Ich denke, dass das definitiv möglich ist. Ich habe in diesem Jahr bisher einen guten Job gemacht. Wenn ich das weiter so halten kann, habe ich eine Chance in den nächsten Jahren in die Formel 1 zu gehen", sagte er bei Sky.  

Nach all den sportlichen und privaten Rückschlägen in den vergangenen Monaten wäre es ihm auf jeden Fall zu wünschen.