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Formel 2: Juan Manuel Correa kämpft sich nach schwerem Unfall zurück

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Formel 2: Juan Manuel Correa kämpft sich nach schwerem Unfall zurück

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Warum Correa zurück ins Cockpit will

Im August erleidet Juan Manuel Correa in der Formel 2 einen Horror-Unfall. Ein Kollege stirbt, der 20-Jährige überlebt - und kämpft sich nun zurück ins Leben.
In Chartres fand die Trauerfeier für den verunglückten Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert statt. Unter den Trauergästen waren auch Charles Leclerc, Alain Prost und Jean Todt.
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Es war der 31. August 2019, an dem sich das Leben von Juan Manuel Correa grundlegend veränderte.

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Im Rahmen des Großen Preis von Belgien nahm der 20-Jährige am Formel-2-Rennen in Spa-Francorchamps teil – und bezahlte diese Teilnahme beinahe mit seinem Leben.

Der französische Pilot Anthoine Hubert war nach einem Ausweichmanöver gegen die Streckenbegrenzung geprallt und wurde zurück auf die Fahrbahn geschleudert. Der hinter ihm fahrende Correa konnte nicht mehr ausweichen und bohrte seinen Boliden mit 218 km/h durch das Auto des Franzosen. Und das ausgerechnet an der verwundbarsten Stelle kurz hinter den Vorderrädern – Hubert hatte keine Chance.

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Die Formel 1 trauert um Anthoine Hubert
Die Formel-1-Piloten trauern um Hubert
SPA, BELGIUM - SEPTEMBER 01: The mother and brother of the late Formula 2 driver Anthoine Hubert stand for a minutes silence on the Formula 3 grid before the F1 Grand Prix of Belgium at Circuit de Spa-Francorchamps on September 01, 2019 in Spa, Belgium. (Photo by Mark Thompson/Getty Images)
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Tod von Anthoine Hubert

Amputation des Beines drohte

Dass Correa überlebte, grenzt an ein Wunder. Drei Wochen lang rang der Rennfahrer ecuadorianisch-amerikanischer Abstammung um sein Leben. Seine Beine wurden schwer beschädigt, auch seine Lunge und die Wirbelsäule wurden verletzt.

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In einem Podcast mit dem US-Sender ESPN hat sich der 20-Jährige nun zu seinen vielen Verletzungen geäußert und erklärt, dass er schon jetzt wieder an ein mögliches Comeback denkt.

"Die Verletzungen am rechten Bein waren richtig schlimm. In den ersten Wochen ging es ausschließlich darum, das Bein zu retten", erinnerte sich der Sportler zurück. "Es war so schlimm, dass mir die Ärzte die Option einer Amputation anboten. Ich entschied mich dagegen."

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Einfacher wurde die folgende Zeit dadurch jedoch nicht: "Wir mussten abwarten, ob mein Körper das Bein annimmt oder es abstößt. Es waren drei Wochen, in denen ich nur warten konnte, ob das Bein blau wird und abfällt. Es war ein ganz langer Prozess", beschrieb Correa die Zeit des Schreckens.

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Correa glaubt Ärzten nicht

Bei jeder einzelnen Kontrolluntersuchung ging es nur um die nächste Prognose. Was wäre das bestmögliche Szenario, was das allerschlimmste?

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Am nötigen Biss hat es dem Rennfahrer in all der Zeit nicht gefehlt, denn bereits im November durfte er das Krankenhaus in London verlassen. Nicht allerdings, ohne den Ärzten zuvor eine Prognose abgerungen zu haben.

"Ich habe sie ganz direkt gefragt, wann ich wieder fahren könnte, wenn ich denn wollen würde. Sie haben mir dann gesagt, dass das in den nächsten zwei Jahren nicht möglich sein wird", so Correa.

Wirklich glauben kann er dies den Medizinern jedoch nicht.

Schnelle Heilung

"Wenn ich mir meine Genesung so anschaue, dann werde ich sicher nicht in diesem November schon wieder fahren können. Aber wahrscheinlich zu Beginn des nächsten Jahres, wenn es weiterhin so gut läuft. Und das wäre immer noch ein großes Stück früher, als es mir die Ärzte vorhergesagt haben."

Für den Rennfahrer läuft sein Heilungsprozess wie im Bilderbuch. In seiner Heimat Miami arbeitet er hart an sich. Die erste Prognose der Ärzte, dass er fünf bis sechs Monate brauchen würde, um an Krücken gehen zu können, pulverisierte er in Windeseile. Nach nur drei Wochen wagte er die ersten Gehversuche.

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Und das ist nicht die einzige Vorhersage, die Correa widerlegen konnte. "Sie haben mir gesagt, dass es ein guter Verlauf wäre, wenn ich in eineinhalb bis zwei Jahren wieder laufen könnte. Für den Fall, dass alles normal verläuft und ich das Bein retten kann. Inzwischen kann ich fast schon wieder laufen und das ist noch keine acht Monate her", berichtet der Sportler stolz.

Comeback als Motivationshilfe

Doch so sehr sich der 20-Jährige inzwischen auf ein Comeback fokussiert, so wenig interessierte ihn dies direkt nach dem tödlichen Crash. "Speziell am Anfang, als ich durch diese schwere Zeit gegangen bin, und alles unsicher war, hätte ich mich nicht weniger für den Rennsport interessieren können. Was mich interessiert hat, war, wie mein weiteres Leben aussehen wird. Mein Leben als Mensch."

Wirklich lange hielt es Correa ohne Gedanken an Autos und Asphalt dann aber doch nicht aus.

Gedanken an ein Comeback nutzt er mittlerweile als Motivationshilfe. "Für mich hätte es wirklich eine Chance sein können, einen klaren Strich zu ziehen, von vorne zu beginnen, zu studieren, DJ zu werden. Was auch immer. Wahrscheinlich nichts mit Sport, denn das war meine einzige Einschränkung, da meine Beine niemals wieder bei 100 Prozent sein werden. Ansonsten hätte ich alles machen können", ist sich der Sportler bewusst.

Eltern sorgen sich um Correa

Doch die Liebe für den Rennsport ist größer. "Es hat nur ein paar Tage gedauert, bis ich begriffen haben, dass ich meine Liebe nicht so einfach verlieren kann. Ich habe die Herausforderung gebraucht, um mich zu motivieren und den ganzen langen Weg anzutreten, der vor mir liegt."

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Für Juan Manuel Correa ist das Ziel klar, nicht jedoch für seine Eltern. "Sie haben sehr viel Angst und es ist sehr hart für sie zu wissen, dass ich zurückkommen möchte. Ich glaube, sie wissen, wie wichtig das für mich ist. Wenn ich im Leben etwas will, dann kann mich kaum etwas davon abbringen."

Doch "sie wissen, dass sie mich nicht aufhalten können."