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DTM-ish Lockdown Series: Rast & Co. simulieren DTM-Auftakt in Zolder

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DTM-ish Lockdown Series: Rast & Co. simulieren DTM-Auftakt in Zolder

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DTM-ish Lockdown Series: Rast & Co. simulieren DTM-Auftakt in Zolder

Wie Rene Rasts Technikchef Nicola Palarchi aus Sorge um die DTM eine eigene Sim-Racing-Serie gründete und mit Stars wie Paffett und Biela den DTM-Auftakt simuliert

© ITR

Dieses Wochenende wäre eigentlich der DTM-Saisonstart in Zolder auf dem Programm gestanden, doch stattdessen ist die DTM-Familie derzeit zum Däumchen drehen gezwungen. Doch Not macht gerade in Zeiten von Corona erfinderisch: So hat Nicola Palarchi, Renningenieur beim Meisterteam Rosberg-Audi, eine DTM-E-Sport-Serie namens "DTM-ish Lockdown Series" ins Leben gerufen, die diesen Samstagabend - ausgerechnet mit den virtuellen Rennen in Zolder - ihre Premiere feiert.

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Wie die Idee entstanden ist? "Die DTM befindet sich in einer schwierigen Situation, und wir sitzen durch die Kurzarbeit alle tatenlos auf der Couch", erzählt Palarchi im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Diesen Zustand habe ich kaum ausgehalten. Ich wollte etwas für die DTM tun. Und dann ist mir aufgefallen, dass andere Serien wie IndyCar, NASCAR oder die V8-Supercars im Gegensatz zur DTM eigene Online-Rennserien haben, deren Rennen sogar im Fernsehen übertragen werden."

Wie Rasts Technikchef eine DTM-Sim-Rennserie gründete

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Palarchi wollte also eine DTM-Sim-Rennserie ins Leben rufen und fand heraus, dass das mit einem Budget von rund 500 Euro auf der professionellen Plattform iRacing möglich ist. Da die DTM-Dachorganisation ITR aber bereits mit der Sim-Racing-Plattform Raceroom zusammenarbeitet, erhielt der 47-Jährige keine offizielle Lizenz. Das ist auch der Grund für den Namen "DTM-ish" (Englisch für DTM-artig) Lockdown Series. Seinem Eifer tat das aber keinen Abbruch.

Er begeisterte Jamie Greens Nummer-2-Mechaniker Martin Esler und den ehemaligen DTM-Renningenieur Albert Lau von HWA dafür, ihn ehrenamtlich zu unterstützen, und begab sich auf die Suche nach Fahrern. "Ich habe mit Rene Rast und anderen Audi-Fahrern darüber gesprochen. Sie fanden die Idee gut", erzählt er. "Jetzt haben wir 18 echte Rennfahrer bei 30 Startplätzen."

Von Rast bis Biela: DTM-Champions am Start

Das Aufgebot kann sich sehen lassen: Neben DTM-Meister Rast und seinem großen Audi-Rivalen Nico Müller sind auch dessen Teamkollege Robin Frijns und Ex-Meister Mike Rockenfeller am Start. Aus dem aktuellen BMW-Kader stellen sich Rückkehrer Lucas Auer und Sheldon van der Linde der Herausforderung. DTM-Routinier Jamie Green wird das Rennen kommentieren, das auf 'Facebook', 'YouTube' und 'Twitch' gestreamt wird.

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"Es hat mich vor allem beeindruckt, dass 'Rocky', Sheldon und sein Bruder Kelvin van der Linde dabei sind", erzählt Palarchi. "Sie fahren am Wochenende auch das virtuelle 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife und haben sich ihre Stints so eingeteilt, dass sie an beiden Rennen teilnehmen können. Dafür möchte ich mich wirklich bedanken."

Aber auch zahlreiche namhafte Ex-DTM-Piloten haben zugesagt: Allen voran der zweimalige Meister Gary Paffett, Ex-Meister und Audi-Legende Frank Biela, Daniel Juncadella, Edoardo Mortara, Antonio Felix da Costa, Filipe Albuquerque und Miguel Molina. Die verbleibenden zwölf Plätze gehen an Sim-Racer.

Warum ein Cadillac als Einheitsauto dient

Und sogar Fans können sich über das einstündige Freie Training für die zwei Qualifyings (je 8 Minuten) und die zwei Rennen (je 25 Minuten) qualifizieren und haben somit die theoretische Möglichkeit, sich mit ihren Idolen zu matchen. "Mir war es wichtig, dass jeder mitfahren kann", stellt Palarchi klar. "Daher ist das Freie Training komplett offen, solange Platz am iRacing-Server ist." Das bedeutet, dass gleichzeitig rund 35 Fahrer auf Zeitenjagd gehen können.

Da bei iRacing keine DTM-Autos zur Verfügung stehen, hat sich Palarchi für einen Cadillac CTS als Einheitsauto entschieden. "Wir dachten zuerst an GT3-Autos, aber auch bei iRacing gibt es dieses BoP-Problem", gibt er Einblicke in den Entscheidungsfindungsprozess. "Damit jeder die gleichen Möglichkeiten hat und es für die Piloten keinen Interessenskonflikt gibt, haben wir uns für ein neutrales Auto entschieden." Auch Set-up und Reifenmischung werden einheitlich sein.

Was noch den Ausschlag für den Cadillac gegeben hat? "Er hat einen V8-Motor, was den alten DTM-Autos sehr ähnlich ist und für einen guten Sound sorgt", sagt Palarchi. "Die Fans werden das lieben. Und er sieht ein bisschen wie ein DTM-Auto aus."

Palarchi will Interesse an der DTM steigern

Das Ziel sei es, auch an den Samstagen der weiteren Rennwochenenden des ursprünglichen DTM-Kalenders virtuell Gas zu geben. Da einige DTM-Rennstrecken bei iRacing nicht verfügbar sind, würde man auf andere Strecken mit DTM-Bezug ausweichen.

Was er sich von der spontanen Aktion verspricht? "Mir ist bewusst, dass es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, aber wenn wir dadurch das Interesse an der DTM steigern und etwas Gutes für die Serie herauskommt, dann hat es sich schon ausgezahlt", sagt der Rosberg-Audi-Technikchef, der eigenes Geld in das Projekt steckt. "Auch wenn ich persönlich dadurch keinen Gewinn habe, geht es auch um meinen Job - und den vieler Freunde. Dafür will ich mich einsetzen."

© Motorsport-Total.com