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"Aus allen Wolken gefallen": So erlebte BMW-Pilot Spengler den DTM-Rauswurf

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"Aus allen Wolken gefallen": So erlebte BMW-Pilot Spengler den DTM-Rauswurf

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Spengler wütet über DTM-Rauswurf

BMW-Pilot Bruno Spengler kann seinen DTM-Rauswurf nicht nachvollziehen: Wie groß der Frust ist, was ihn so schmerzt und welche Rolle Kubica spielen könnte.
Bruno Spengler wurde von BMW aus der DTM abgezogen
Bruno Spengler wurde von BMW aus der DTM abgezogen
© BMW
Motorsport-Total.com
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von Motorsport-Total.com

Bruno Spengler versteht die Entscheidung von BMW, ihn nach 15 DTM-Jahren vor die Tür zu setzen und in die US-amerikanische IMSA-Serie zu versetzen, noch immer nicht. "Ich erfuhr davon lange nach dem letzten Rennen", gibt er nun in einem Interview mit 'Radio Canada' erstmals Einblicke, wie ihn die bittere Nachricht im BMW-Büro bei der Besprechung seines Programms für die Saison 2020 traf. "Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bin aus allen Wolken gefallen, das war ein Schock."

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Die Entscheidung von BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt, Spengler aus der DTM abzuziehen, habe ihn im ersten Moment "enttäuscht, überrascht und frustriert", findet der 36-Jährige klare Worte. "Und ich habe das auch kundgetan."

Sein Ärger hatte laut eigenen Angaben auch mit der Art und Weise zu tun, wie er die DTM-Bühne verlassen musste. "Ich war auch frustriert, dass ich mich nicht von den DTM-Fans verabschieden konnte, die mich all die Jahre unterstützt haben. Ich überlege, wie ich mich bei ihnen bedanken kann. Hätte ich in Hockenheim zumindest gewusst, dass dies mein letztes Rennen ist ..."

Trotz Abkühlung: Spengler versteht Aus noch immer nicht

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Doch wie geht Spengler einige Wochen später mit dem DTM-Aus um? Kann der Meister des Jahres 2012 die BMW-Entscheidung inzwischen besser nachvollziehen? "Selbst wenn ich mit etwas Abstand darüber nachdenke, verstehe ich die Entscheidung nicht ganz", verneint der Kanadier, der 2019 auf Platz neun in der Meisterschaft drittbester BMW-Pilot war.

"Ich war in dieser Saison sehr konkurrenzfähig, habe ein Rennen auf dem Norisring gewonnen und bin auf dem Nürburgring Zweiter geworden", analysiert er seine Saison. "Ich hatte auch etwas Pech mit dem Safety-Car, das mich gute Platzierungen und zumindest einen Sieg gekostet hat", verweist er auf das Rennen in Zolder, das er nach einem Traumstart lange angeführt hatte. "Es gab auch einige strategische Fehler und mechanische Probleme."

Conclusio: Spengler, der am Ende 106 Punkte, zwei Podestplätze und drei Top-3-Startplätze herausholte, hätte aus eigener Sicht noch weiter vorne landen können. "Was mir passiert ist, zeigt mir, dass man - obwohl ich zur BMW-Familie gehöre - nie 100-prozentig sicher sein kann", blickt er nun auf seinen unerwarteten DTM-Abschied zurück. "Man muss immer auf der Hut sein und seine Türen offen halten."

Musste Spengler für Kubica weichen?

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Aber wie erklärt er sich nun die Entscheidung von BMW? "Brauchte BMW rasch ein freies Cockpit?", rätselt Spengler selbst. "Ich kann darauf keine Antwort geben, denn ich weiß es nicht. Von außen könnte man aber diesen Eindruck gewinnen."

Haben die Münchner Platz geschaffen für Spenglers früheren Formel-3-Rivalen Robert Kubica, der nach dem Williams-Aus in der Formel 1 DTM-Ambitionen hat und bei den Young-Driver-Tests in Jerez Mitte Dezember im M4 saß? "Ich weiß nicht, was mit Kubica passiert, ich weiß darüber nichts", antwortet Spengler.

Der Routinier hat seinen Blick bereits in Richtung USA gerichtet, auch wenn der Wechsel in die IMSA-Serie zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommt, da der Kanadier eben erst seine neue Wohnung in Strasbourg bezogen hat. An einen Bruch mit BMW habe er aber nie gedacht. "Ich freue mich darauf, für BMW in der IMSA-Serie anzutreten, denn ich mag die Marke sehr", zeigt er sich versöhnlich. "Das gilt für die Autos und die Leute. Und ich bin einer, der nach vorne schaut und sich nicht zurücklehnt und sich beschwert."

Umstellung IMSA-Serie

Die IMSA-Serie bedeutet für Spengler eine Umstellung: "Ich werde auf unbekannten Strecken fahren. Das wird nicht einfach, denn ich fahre gegen Piloten, die diese Kurse in- und auswendig kennen, die sehr erfahren sind."

Zudem müsse er "den M8 so schnell wie möglich verstehen, denn ich bin dieses Auto nicht viel gefahren. Es ist ganz anders als der M4, den ich aus der DTM kenne - viel schwerer, keinen Karbonbremsen, weniger Aerodynamik. Der Fahrstil ist anders." Das erste Jahr werde also "ein bisschen schwierig".

Spengler hatte bereits Anfang Januar bei den Tests in Daytona die Möglichkeit, sich auf sein neues Umfeld einzuschießen, ehe am 25. und 26. Januar mit dem 24-Stunden-Klassiker die neue Saison startet. Viel Bedenkzeit hat der Routinier, der sich 2020 ein Auto mit Connor de Phillippi teilen wird, also ohnehin nicht. "Ich habe viel Arbeit vor mir, bin aber bereit für die Herausforderung", sagt Spengler.

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