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"Ich glaube, wir sind Meister": Audi lässt Rast nach Titel zittern

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"Ich glaube, wir sind Meister": Audi lässt Rast nach Titel zittern

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"Ich glaube, wir sind Meister": Audi lässt Rast nach Titel zittern

Rene Rast sichert sich seinen Titel in der DTM - Dabei herrscht erst Konfusion - Wie es sich anfühlt, es zum zweiten Mal geschafft zu haben

© Audi

Beim Sonntagsrennen auf dem Nürburgring reichte ihm ein dritter Platz, weil sein Widersacher Nico Müller nicht über Rang sechs hinauskam.

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Dabei war ihm im ersten Moment gar nicht klar, ob er nun Meister ist oder nicht. Am Audi-Funk spielte sich nämliche ziemliche Konfusion nach der Zieldurchfahrt ab. "Ich dachte erst: 'Okay, Dritter'", erinnert sich Rast. "Wir sollten in jedem Fall nach Siegen nach vorne sein", funkt ihm sein Renningenieur einige Sekunden später ins Auto. Sicher ist er sich dabei aber nicht.

Dann meldet sich Teamchef Arno Zensen zu Wort: "Hey, Champion, gut gemacht. Klasse, super, danke." Rast ist sich immer noch nicht sicher: "Sind wir jetzt Meister oder nicht?" Erst dann bestätigt Zensen: "Wir sind Meister, Rene, ich habe gerade die Bestätigung erhalten. Super gemacht, Kumpel." Erst da fällt Rast die Last von den Schultern.

Zensen verwechselt dabei auch noch "Rene" mit "Jamie", weil er zuvor mit Rennsieger Jamie Green gesprochen hat. Alles egal in diesem Moment. Die Messe war gelesen. So gleichen sich die Szenen, denn schon beim ersten Titel 2017 war Rast auch erst einmal nicht klar, ob er es geschafft hat.

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Schnellster Doppelmeister der DTM-Geschichte

Trotzdem sei es diesmal ein anderes Gefühl, versichert er: "Damals hatte ich vor dem letzten Wochenende 20 Punkte Rückstand auf Mattias [Ekström]. Es war also unwahrscheinlich, dass ich die Meisterschaft gewinnen würde. Und bis zur letzten Runde wusste ich es nicht. Das war eine totale Überraschung."

"Dieses Mal war es natürlich auch nicht 100 Prozent sicher, aber wir waren auf einem guten Weg. Und man konnte sich darauf vorbereiten, wieder Meister zu werden. Dann wird man schon ein bisschen entspannter, weil man sich mental darauf vorbereiten kann, zum zweiten Mal Meister zu werden."

Nie in der Geschichte der DTM hat ein Fahrer seinen zweiten Titel so schnell eingefahren wie Rene Rast, der das binnen drei Jahren bewerkstelligt hat (zieht man nur die DTM ab 2000 zu Rate, wäre Bernd Schneider mit seinen zwei Titeln 2000 und 2001 noch schneller gewesen, doch trat er bereits in der alten DTM an). Damit hat er Marco Wittmann abgelöst, dem dieses Kunststück in vier Jahren gelang.

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Bis 2 Uhr über Daten gebrütet

Obwohl Rene Rast am Samstag einen überlegenen Sieg eingefahren hatte, war er am Abend noch nicht hundertprozentig zufrieden, wie er erklärt: "Gestern habe ich bis 2 Uhr nachts über den Daten gesessen und geschaut, wo ich noch was rausholen kann. Es hört einfach nicht auf. Ich bin nie happy, wenn ich nicht das perfekte Paket für mich entdeckt habe."

Vielleicht hat er ein wenig zu sehr gebrütet, denn am Sonntag war er mal nicht das schnellste Fahrzeug auf der Strecke: "Jamie [Green] und Robin [Frijns] waren deutlich schneller heute. Mit der Rennpace heute kann ich also nicht zufrieden sein."

Dafür darf er den Titel feiern: "Über das Jahr hinweg hatten wir das stärkste Paket. Audi und das Team Rosberg haben einen herausragenden Job gemacht. Hier und da hatten wir mal Glück und mal Pech. Ich würde sagen, es hat sich ausgeglichen. Es wird wie 2017 noch ein bisschen dauern, bis es gänzlich einsinkt. Wir haben Tag und Nacht so viel für diesen Titel gearbeitet, da ist das schon eine schöne Belohnung."

Gleich viel wert wie der erste Titel

Doch wo reiht sich Titel Nummer 2 nun ein im Vergleich zum ersten, der ja unter ganz anderen Umständen zustande kam? "Den gleichen" entgegnet der 32-Jährige. "Wir waren dieses Jahr super dominant. Das waren wir 2017 nicht, sondern einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort."

"Jetzt haben wir bereits 100 Punkte mehr als 2017. Das zeigt, wie stark wir dieses Jahr waren. Das macht natürlich sehr stolz. Wir waren auf jeder Strecke konkurrenzfähig. Somit ist der Titel nicht weniger wert als der Erste."

Besonderen Druck habe er als Favorit in der Saison nicht verspürt, versichert er. Im Gegenteil, den Druck sah er eher auf Müllers Seite: "Er ist seit sechs oder sieben Jahren in der DTM und hatte die Möglichkeit, seinen ersten Titel zu holen. Ich denke, der Druck für ihn war höher im Vergleich zu mir, der schon einen Titel geholt hat und vergangenes Jahr Vizemeister gewesen ist." Es sei aber eine andere Art von Druck gewesen, die sich nun entladen hat.

Und entladen wird sie sich weiter bei der Feier am Abend, auch wenn sie improvisiert sein wird: "Ich habe heute Morgen meine Koffer schon gepackt, ausgecheckt und gar nicht mit einer Meisterfeier gerechnet. Wir werden sehen, ob wir noch eine Location finden, die wir auseinandernehmen können!" Der Laptop bleibt jedenfalls zugeklappt, versichert er ...

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