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DTM-Titelkandidat Nico Müller pokert trotz Audi-Absage um Formel-E-Cockpit

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DTM-Titelkandidat Nico Müller pokert trotz Audi-Absage um Formel-E-Cockpit

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DTM: Formel-E-Cockpit für Müller?

Wie die Chancen stehen, dass Nico Müller kommende Saison in DTM und Formel E an den Start geht und wieso er sich von der Audi-Absage nicht entmutigen lässt.

© Audi AG
Motorsport-Total.com
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von Motorsport-Total.com

Obwohl Audi mit Lucas di Grassi und Daniel Abt beide Formel-E-Cockpits für die kommende Saison besetzt hat, macht sich DTM-Titelkandidat Nico Müller nach wie vor Hoffnungen, 2020 in beiden Serien als Einsatzfahrer an den Start zu gehen.

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"Der Titelkampf in der DTM hat für mich derzeit ganz klar Priorität, aber ich bin nach wie vor daran interessiert, mich in der Formel E unter Beweis zu stellen", stellt der Schweizer, der als Audis Formel-E-Ersatzmann viel Zeit im Simulator in Neuburg verbringt, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' klar. "Ich bin davon überzeugt, dass das Paket dort sehr gut zu mir passt."

Audis Entscheidung, Abts Vertrag zu verlängern, tue der Sache keinen Abbruch: "Es ist nicht so, dass ich wegen dieser Entscheidung die Hoffnungen an den Nagel hänge, sondern ich hoffe, dass ich irgendwann beweisen darf, dass ich das auch kann."

Nach Audi-Absage: Welche Formel-E-Chancen hat Müller?

In einer perfekten Welt würde Müller bereits 2020 beide Serien bestreiten: "Wenn ich auswählen darf, ist die Sache klar." Doch wo könnte Müller, der mit Rundenrekorden bei den Formel-E-Rookie-Tests in Marrakesch 2018 und 2019 seine Klasse zeigte, überhaupt unterkommen?

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Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' darf sich Müller für die am 22. November 2019 beginnende Saison nach wie vor Chancen ausrechnen, solange er nicht für einen direkten Konkurrenten der Ingolstädter - also Mercedes, Porsche oder BMW - an den Start geht.

Gerüchten zufolge verhandelt der 27-Jährige mit dem Dragon-Team, das mit Toyota-LMP1-Pilot Brendon Hartley bereits einen Werksfahrer eines Herstellers unter Vertrag hat. Und da Maximilian Günther zu BMW wechselt, hat die Truppe von Jay Penske ein Cockpit frei.

Kalenderüberschneidungen unwahrscheinlich

Müller selbst gibt sich allerdings bedeckt, was seine Formel-E-Zukunft angeht: "Es ist noch nicht klar, ob oder welche Rolle ich nächste Saison in der Formel E einnehmen soll - und bei wem. Das ist alles noch offen. Jetzt gibt es auch eine etwas längere Pause und vielleicht machen wir uns da mal Gedanken darüber, aber im Moment liegt der Fokus auf der DTM."

Dazu kommt, dass die Kalender der beiden Serien für die kommende Saison noch nicht finalisiert sind. "Und solange du nicht weißt, ob es durch den Kalender überhaupt möglich ist, in beiden Meisterschaften anzutreten, ist es schwierig. Wenn es Überschneidungen gibt, dann müssen wir warten."

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Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, hält sich aber laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' in Grenzen. Da Audi und BMW in beiden Serien antreten, setzt man hinter den Kulissen alle Hebel in Bewegung, um den DTM-Kalender, der Anfang Oktober präsentiert werden soll, auf die Formel E abzustimmen.

Audi-Sportchef Gass: Frijns hat bewiesen, dass es möglich ist

Bereits diese Saison war es möglich, in beiden Serien anzutreten, wie Müllers Abt-Audi-Teamkollege Robin Frijns bei Virgin bewiesen hat. Und auch in der kommenden Saison spricht laut Audi nicht viel gegen diese Herangehensweise.

"Robin hat bewiesen, dass es möglich ist", sagt Audi-Sportchef Dieter Gass - und verweist auf die Monate Mai und Juni, als die beiden Serien parallel liefen. "Das waren wirklich zwei sehr harte Monate in diesem Jahr für ihn, wie auch für jeden, der beide Meisterschaften verfolgt hat." Dennoch litten die Leistungen des Niederländers, der das Formel-E-Saisonfinale in New York für sich entschied, nicht unter der Belastung.

"Ich denke, es ist sogar einfacher, Formel E und DTM parallel zu machen, weil die Autos so verschieden sind", glaubt Gass. "Es ist also nicht der Fall, dass man zwei sehr ähnliche Autos hat und sich immer wieder anpassen muss."

Doppelbelastung für Müller kein Problem

Auch Müller scheut die Belastung nicht, was damit zu tun hat, dass er als Ersatzmann diese Saison ohnehin bei allen Formel-E-Rennen dabei war. "Vom zeitlichen Aufwand her bin ich es schon gewohnt", sagt er. "Ob du jetzt als Test- und Entwicklungsfahrer deine Zeit investierst, oder wirklich Rennen fährst, ist vielleicht von der Belastung ein bisschen anders. Einsatzfahrer zu sein, ist mental stressiger, aber die Reiserei ist eigentlich die gleiche."

Die Entscheidung, welches Programm er nach der DTM-Saison absolvieren wird, trifft laut Müller Audi. "Ich fühle mich hier wohl und sehe keinen Grund, die Zelte abzubrechen. Und ich habe sehr viel Spaß in der DTM, auch die neuen Autos sind geil. Daher würde ich sicher hier weitermachen, aber am Ende müssen wir uns mit unseren Chefs zusammensetzen und gucken, was Sinn macht und wo meine Dienste am besten gebraucht werden. Das können wir dann im Oktober entscheiden."

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