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BMW-Pechvogel Glock trotzt Krise: "Vom Speed her immer dabei"

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BMW-Pechvogel Glock trotzt Krise: "Vom Speed her immer dabei"

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BMW-Pechvogel Glock trotzt Krise: "Vom Speed her immer dabei"

Welchen Anteil BMW an Timo Glocks Krise hat, wieso sich der DTM-Routinier keine Vorwürfe macht und warum auch ein Rücktritt nicht infrage kommt
Vor einem Jahr DTM-Leader, jetzt hoffnungslos zurück: Timo Glock
Vor einem Jahr DTM-Leader, jetzt hoffnungslos zurück: Timo Glock
© LAT

Timo Glock denkt nach seinem völlig misslungenen DTM-Auftakt nicht an Rücktritt. "Ich habe immer noch Spaß am Sport", sagt der BMW-Pilot, der vor einem Jahr noch die Meisterschaft anführte, nun aber mit 21 Punkten als schwächster BMW-Pilot auf Rang zwölf liegt, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Klar ist das irgendwo enttäuschend, aber es geht weiter."

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Auf die Frage, ob er noch daran glaube, dass sich das Blatt wendet und er mit einer Siegesserie doch noch ins Titelrennen eingreifen kann, meint er: "Was heißt glauben? Ich probiere einfach, das Beste aus der Situation zu machen. Dann müssen wir gucken, wo es uns hintreibt. Wir brauchen jetzt einfach mal ein fehlerfreies Wochenende, ohne irgendwelche Probleme."

Denn das gab es für den 37-Jährigen, der nun in Assen auf die Trendwende hofft, in der bisherigen Saison noch gar nicht. An seinem Tempo zweifelt Glock, der an den vergangenen sechs Rennen nur drei Pünktchen an Land gezogen hat, aber nicht.

Warum sich Glock keine Vorwürfe macht

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"Abgesehen von Misano, wo wir dieses Jahr abartige Vibrationen in der Lenkung hatten, gab es kein Rennen, bei dem wir vom Speed her nicht dabei gewesen wären", verteidigt er sich. In Hockenheim wäre laut Glock ohne den von Rene Rast ausgelösten Dreher sogar der Sieg möglich gewesen. Und auch mit den neuen Turbo-Boliden habe er "überhaupt kein Problem. Ich komme gut klar."

Woran es dann lang, dass seine Saison bislang dermaßen danebenging? "Wir waren immer zur falschen Zeit am falschen Ort", antwortet Glock. "Es gab alleine dreimal Kontakt mit einem BMW. Das ist auch nicht Sinn der Sache."

Tatsächlich geriet Glock diese Saison bereits mit Bruno Spengler (Hockenheim 2), Marco Wittmann (Zolder 2) und Sheldon van der Linde (Norisring 1) aneinander. Wie er die BMW-Kollisionen im Nachhinein bewertet?

Glock: Drei folgenschwere BMW-Kollisionen

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"Bruno ist mir in Hockenheim im Gerangel beim Re-Start ins Auto gefahren", schildert er. "Er hat mich vorne links am Splitter erwischt, der dann gebrochen ist, und ich wurde von P3 auf P6 zurückgereicht. Das hätte so auch mit einem Audi passieren können, denn wenn du zu dritt in die Kurve reinfährst, dann kann es halt knallen."

Die Kollision mit Wittmann in Zolder nach dem Re-Start, als sich die beiden BMW dreimal berührten, nahm Glock weniger gelassen. Via Boxenfunk stellte Glock damals klar: "Marco hat mein Rennen zerstört." Danach sei er sauer gewesen, man habe sich aber ausgesprochen.

"Und über den Norisring brauchen wir glaube ich auch nicht zu diskutieren", verweist Glock auf van der Lindes ungestümes Manöver, bei dem er den Odenwälder umdrehte und das der Südafrikaner klar auf seine Kappe nahm.

Teaminterne Fehler machen Glock das Leben schwer

Doch es gab auch noch weitere Rennen, bei denen Glock von den eigenen Leuten das Leben schwer gemacht wurde.

Im ersten Rennen in Zolder verbockte BMW laut Glock die Taktik. "Eigentlich war klar, dass ich reinkommen soll, aber über Funk kam's anscheinend nicht klar genug durch. Somit kam der Call einfach zu spät. Das war eine Misskommunikation zwischen meinem Team und BMW. Dann kam in der Zeit das Safety-Car heraus. Hätte ich gestoppt, wäre ich mit Philipp Eng auf dem Podest gestanden", erklärt er. "So wurde ich Elfter."

Verhextes Misano-Wochenende

Misano sei wegen der Vibrationen an der Lenkung sowieso eine "Vollkatastrophe" gewesen. "Das war das gesamte Wochenende lang ein Problem", erklärt Glock. "Nach dem zweiten Qualifying mussten wir die Lenkung wechseln. Dadurch ist beim Zusammenbau ein Fehler passiert, wodurch ich an die Box zurückmusste. Da war das Rennen im Grunde vorbei."

Man habe beim Reparaturstopp zwar noch ein Teil getauscht, "aber da gab's dann einen Folgeschaden durch die Vibrationen. Im Lenkrad ist eine Platine kaputtgegangen. Dann konnte ich nicht mehr schalten." Das endgültige Aus für Glock.

Und auch am Norisring war ein Fehler seines Teams die Ursache dafür, dass er im zweiten Qualifying ohne Vortrieb ausrollte. Der Hintergrund: Glocks BMW war am Samstag von Jonathan Aberdein torpediert und dabei am Antriebsstrang beschädigt worden. Bei der Reparatur wurde ein Fehler übersehen, weshalb die Antriebswelle streikte.

Glock glaubt nicht an grundlegenden Fehler seines Autos

Kann all das Zufall sein? Oder gibt es an Glocks "Bloody Mary", wie er sein Auto seit dem Sponsorwechsel nennt, ein grundlegendes Problem? "Nein", schließt er das aus, schließlich habe sich sein Auto auf dem Norisring generell wieder gut angefühlt. "Alles ein bisschen seltsam. Aber so eine Saison gibt's halt auch mal."

Vor der DTM-Premiere in Assen - ein Kurs, den Glock überhaupt nicht kennt -, wünscht sich Glock, "dass die Dinge einfach einmal zusammenlaufen. Das wird auch wieder ein Neuanfang. Wir müssen halt das Beste draus machen. Mit dem Rückstand können wir wahrscheinlich nicht mehr viel bewirken, aber trotzdem wollen wir das Maximum für BMW herausholen und in diesem Jahr noch ein paar Highlights setzen."

Nicht die größte Krise seiner Karriere

Ist der schlechte Saisonauftakt die größte Krise seiner langen Karriere? "Solche Situationen gab es bei mir schon öfter", widerspricht er. "Das erste Jahr in der GP2 war auch ein bisschen verkorkst", verweist er auf das Jahr 2006, als er wegen mangelnder Erfolge mit dem spanischen BCN-Competicion-Team nach neun Rennen zu iSport wechselte.

"Und in der Formel 3 gab's mal drei, vier Rennen am Stück, wo ich dachte: 'Was habe ich eigentlich verbrochen, dass mir ständig sowas passiert?' Alles schon erlebt." Im Gegensatz zu damals hat er aber nun einen Vorteil: Erfahrung.

Was ihn die gelehrt habe? "Ich kann's nicht ändern - das sind alles Dinge, die ich nicht beeinflussen kann. Somit muss ich einfach warten, bis das Glück wieder zurückkommt", sagt Glock, der sich durch die Rückschläge nicht verunsichern lassen will.

© Motorsport-Total.com