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Zanardi über Vorschusslorbeeren: "Erwartet keine Spitzenleistung"

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Zanardi über Vorschusslorbeeren: "Erwartet keine Spitzenleistung"

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Zanardi über Vorschusslorbeeren: "Erwartet keine Spitzenleistung"

BMW-Gaststarter Alex Zanardi stapelt vor seinem Einsatz beim DTM-Rennwochenende in Misano tief, will aber "mindestens im Mittelfeld" landen
So tritt Alex Zanardi bei seinem Heimrennen in Misano auf
So tritt Alex Zanardi bei seinem Heimrennen in Misano auf
© BMW

Die 18 DTM-Stammpiloten sind an diesem Wochenende gewarnt: BMW-Gaststarter Alex Zanardi fährt in Misano zwar außer Konkurrenz, dafür aber unter großer Aufmerksamkeit. Und Paffett, Glock und Co. wissen: Der beinamputierte Italiener wird auf seiner italienischen Heimstrecke motiviert bis in die Haarspitzen antreten. Unterschätzen wollen sie den 19. Mann jedenfalls nicht. Zanardi selbst stapelt hingegen tief.

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"Ich freue mich wahnsinnig", sagt er am Freitag, bevor es im ersten Training erstmals ernst für ihn wird. "Es fühlt sich nur ein wenig seltsam an, in meinem Alter noch als Rookie aufzutreten. Aber das bin ich. Es ist ein neues Abenteuer. Und dass es hier in Misano stattfindet, wo ich mich gut auskenne, ist fantastisch."

Für Zanardi wurde ein siebter BMW M4 DTM hergerichtet, der ihm ermöglicht, erstmals seit seinem schweren Unfall 2001 ohne Beinprothesen zu fahren. Im italienischen Vallelunga gelangen ihm damit fast 300 Testrunden. Diese beeindruckende Ausdauer und sein guter Ruf als Rennfahrer und Olympionike haben ihm im DTM-Fahrerlager schon einige Vorschusslorbeeren verschafft.

Zanardi relativiert gute Testergebnisse

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Zanardi selbst winkt aber ab. "Das war vor allem möglich, weil das Auto durchgehalten hat", sagt er über die Testfahrten. "Es wurde in München sehr gut vorbereitet, vor allem was die speziellen Vorrichtungen für mich angeht. Es ist etwas ganz anderes, als ich es zuvor gewohnt war. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir geschafft haben. Es war am Ende sogar besser, als wir selbst erwartet haben. Das Auto hätte nicht besser aufgestellt worden sein. Und dadurch konnte ich auch diese beeindruckenden fast 1.200 Kilometer in Vallelunga abspulen."

"Es ist eine sehr anstrengende Maschine", räumt er ein, fügt aber mit einem Augenzwinkern hinzu: "Was von einem Körper noch übrig ist, ist gut trainiert. Das hat auch eine Rolle gespielt. Ich glaube, es wird über das Wochenende immer einfacher werden. Denn so viel Zeit wie in Vallelunga werde ich ja gar nicht im Auto verbringen." Dass er über die zwei Tage keinerlei körperliche Beschwerden hatte, sei auch für ihn eine "positive Überraschung" gewesen.

Dennoch tritt der 51-Jährige auf die Euphorie-Bremse, wenn es um seine Chancen im DTM-Umfeld geht. "Ich glaube nicht, dass ich nicht talentiert genug wäre, ein guter Schüler zu sein. Aber genau das bin ich", betont er. "In diesem Spiel bin ich nicht der Lehrer. Das sind die anderen eher für mich. Die DTM ist eine der am härtesten umkämpften Serien. Und heutzutage ist das Wettbewerbs-Level höher denn je. Das sind 18 sehr gut eingestellt Autos mit 18 Fahrern, die sich auch gut in der Formel 1 schlagen würden."

"Meine Chancen sind ziemlich gering"

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Im Rennsport gehe es seiner Meinung nach darum "Perfektionismus zu erreichen, nicht nur darum, gut zu sein. Wenn man nur gut ist, ist man Durchschnitt. Das Ziel heißt Spitzenleistung. Man kann aber keine Spitzenleistung von mir erwarten - höchsten in Relation zu meiner Vorbereitung und Erfahrung. Aber wenn man anfängt, meine Performance mit den anderen zu vergleichen, dann sind meine Chancen ziemlich gering."

An seiner Motivation kratze das aber nicht: "Bevor es ernst wird, kann man ja noch ein wenig träumen. Und man träumt ja nicht davon, Letzter zu werden, sondern wenigstens im Mittelfeld zu landen."

Dabei könnten ihn die Bedingungen an diesem Wochenende zur Hilfe kommen: An beiden Renntagen sind Regen und Gewitter vorhergesagt. "Das es das erste Nachtrennen der Serie ist, könnte vielleicht meinen Nachteil ein wenig relativieren", überlegt er außerdem. "Denn für mich macht es keinen Unterschied - es ist mein erstes Rennen. Die anderen müssen sich aber auch an etwas Neues gewöhnen."

Regen bei Nacht: Vorteil für Zanardi?

"Vielleicht könnte mir auch Regen entgegenkommen. Anderseits habe ich mir bei Testfahrten in Vallelunga eine gute Basis erarbeitet und müsste im Regen auch wieder von Null anfangen. Ich würde trockene Bedingungen vorziehen. Aber man kann es sich nicht aussuchen."

Für Zanardi steht jedenfalls fest, wie er sich in Misano präsentieren will: "Der ganze Enthusiasmus rund um meinen Gaststart macht mich sehr stolz. Ich möchte deshalb allen Fans schon im Vornhinein danken, dass sie mich hier unterstützen. Ich werde mein Besten geben, um es ihnen zurückzuzahlen. Und auch wenn ich nicht die Ergebnisse liefern werde, die sich manche so vorstellen - ich werde mein Bestes geben!"

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