Home>Motorsport>DTM>

Internationalisierung der DTM: Es muss nicht weit weg sein

DTM>

Internationalisierung der DTM: Es muss nicht weit weg sein

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Internationalisierung der DTM: Es muss nicht weit weg sein

Die DTM-Verantwortlichen wollen die Tourenwagenserie im Ausland attraktiver machen, aber die Rennen sollen weiterhin im europäischen Raum stattfinden

Zwei Rennwochenenden ist die DTM Saison 2017 noch jung und mit dem dritten Lauf auf dem Hungaroring (17./18. Juni) reist der DTM-Zirkus zur ersten von insgesamt vier Auslandsveranstaltungen des Jahres. Mit den Rennen in Moskau (22./23. Juli), Zandvoort (19./20. August) und Spielberg (23./24. September) gastiert die Tourenwagenserie im Rahmen der Läufe fünf, sechs und acht ebenfalls im Ausland.

{ "placeholderType": "MREC" }

Der Event mit der größten Entfernung von den heimischen Stützpunkten der Teams ist jener auf dem Moscow Raceway. Und bei weitem auch der, bei der die Logistiker gefragter denn je sind, wenn sich der DTM-Tross mitsamt Rennautos und Boxenequipment im LKW auf die tagelange Reise nach Russland macht. Wenn es nach den Verantwortlichen der Hersteller und der DTM geht, dann soll das Rennen rund 80 Kilometer nordwestlich von Moskau auch das einzige mit einer derart weiten Anreise bleiben. "Internationalisierung heißt nicht, die DTM fährt Rennen auf der ganzen Welt", sagt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Dem schließt sich der Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz an: "Wir müssen die deutschen oder europäischen Rennen attraktiver machen. Wir müssen es spannender gestalten und nicht das Geld investieren, um Flüge zu bezahlen."

Nachtrennen sorgen für mehr Attraktivität

{ "placeholderType": "MREC" }

Schließlich gebe es in der Heimat der DTM viel Potenzial in Sachen Austragungsorte, sagt er weiter. "Wir hatten ja vor länger Zeit schon einmal ein Nacht-Qualifying am Nürburgring", so Fritz, der sich, wie einige DTM-Fahrer auch ein Nachtrennen auf dem Norisring vorstellen könnte.

Lesen Sie auch

"Die DTM ist in Deutschland und im benachbarten Ausland zuhause und wir brauchen keine Rennen in Südamerika oder Asien", erklärt der ITR-Vorsitzende Gerhard Berger. Der ehemalige Formel-1-Fahrer äußerte vor kurzem, dass er die Veranstaltung in seinem Heimatland Österreich populärer machen und dadurch das Ansehen der DTM in Europa steigern möchte.

Einige Fahrer, darunter der Tabellenführer Lucas Auer, würden gerne ein DTM-Rennen im asiatischen Raum austragen. 2004 und 2010 gastierte die DTM bereits in Asien im Rahmen eines Einladungsrennens in der chinesischen Metropole Schanghai.

Müssen die Rennen weit weg sein?

{ "placeholderType": "MREC" }

Bei der Premiere in China sorgten Gullydeckel, die sich aus der Halterung lösten und beim Überfahren durch die Luft flogen, dafür, dass die Kanaldeckel rund um den 2,85 Kilometer langen Kurs erst verschweißt werden mussten. Aufgrund der Verzögerung wurde das zweite Rennen 2004 abgesagt. Das für 2011 als Saisonfinale angesetzte Rennen in Schanghai wurde abgesagt. Von weiteren Experimenten in der Ferne hat die DTM seitdem Abstand genommen.

"Die DTM ist groß genug, um ins Ausland zu gehen", sagt Mercedes-Pilot Paul di Resta. "Wir müssen aber überlegen, ob wir weit weg gehen müssen." Warum also weit weg fliegen, wenn es auch in Europa spannende Rennen mit vielen Zuschauern an der Strecke geben kann? "Wir müssen attraktive Strecken haben, die einen tollen Sport bieten und wo die viele Zuschauer auf den Tribünen sind", so Fritz. "Das ist in Deutschland der Fall.

Er ergänzt: "Von daher hätte es nach meiner Ansicht erst mal Priorität, in Deutschland und im nahen Umfeld die DTM zu stärken, und dann könnten wir über eine Internationalisierung nachdenken."

Weltweit einheitliches Reglement schaffen

Zum Thema Internationalisierung zählt für die DTM-Verantwortlichen auch der Wunsch nach einem weltweit einheitlichen Reglement, wie es mit dem Class-One-Reglement für Tourenwagenserien in Japan und Amerika schon mehrmals versucht wurde. "Das macht auch Sinn. In Asien funktioniert es mit einer DTM-ähnlichen Serie bereits sehr gut. In Amerika kann das auch klappen", sagt Berger.

Auch aus Sicht der drei Hersteller könnte ein derartiger Ansatz Vorteile bringen. "Das war immer der Ansatz von BMW, dass die Autos, die wir als Hersteller entwickeln, möglichst weltweit eingesetzt werden können. Und je weniger Abwandlungen man da machen muss, umso besser ist es", schildert Marquardt. "Die DTM ist eine sehr gute deutsche plus Europa-Plattform. Mit dem Umfeld lebt sie sehr gut und erfolgreich, mit Potenzial nach oben."

Bei der Marke mit dem Stern möchte man zunächst den Fokus auf den sportlichen Wettstreit mit Audi und BMW legen, bevor man sich mit dem Thema Internationalisierung des Reglements befasst.

"Auf lange Sicht, wäre es gut, wenn die Serie sich ausweitet, um internationaler zu werden", sagt BMW-Fahrer Augusto Farfus, der sich in seiner Freizeit gerne die Rennen der ITC anschaut. Ein Rennen in Brasilien wäre für den Mann aus Curitiba ein Traum. Doch "Gustl" bleibt realistisch: "Es hat keinen Sinn, wenn wir sagen, nächstes Jahr fahren wir in Schanghai oder Australien. Das muss Schritt für Schritt passieren."

© Motorsport-Total.com