Ringer-Olympiasieger Pasquale Passarelli soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für vier Jahre und acht Monate ins Gefängnis.
Passarelli droht hohe Haftstrafe
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Dieses Strafmaß forderte Staatsanwältin Gabriele Werner am Dienstag bei ihrem Plädoyer im Strafprozess vor dem Landgericht im pfälzischen Frankenthal. Zuvor war die Beweisaufnahme von Richter Karsten Sauermilch geschlossen worden. Am 8. Februar wird das eigentlich für Dienstag geplante Urteil fallen.
Passarelli ist zusammen mit zwei weiteren Männern wegen des Anbaus, der Herstellung und des Handels mit Betäubungsmitteln als Mitglied einer Bande angeklagt. Für die beiden Mitangeklagten des 61 Jahre alten Goldmedaillengewinners von 1984 verlangte Werner acht beziehungsweise sieben Jahre Haft.
Staatsanwalt von Passarellis Schuld überzeugt
Dass Passarelli nicht an den Straftaten beteiligt gewesen sei, hält die Staatsanwaltschaft nach dem Prozessverlauf für unglaubwürdig. "Welchen Schluss soll man ziehen als den, dass Herr Passarelli sein Mitwirken hatte", sagte Werner.
Die Einlassungen von Passarellis Mitangeklagten, wonach der Ex-Ringer nichts mit den Drogengeschäften zu tun gehabt habe, sind nach Ansicht der Staatsanwältin als Freundschaftsdienste zu sehen. "Herr Passarelli spielte eine untergeordnete Rolle, er hat Hilfestellungen geleistet. Dennoch spricht alles für eine kriminelle Energie", äußerte Werner.
Passarelli, früherer Welt- und Europameister im Bantamgewicht, war im April 2018 festgenommen worden. Bis Mitte Dezember saß er im pfälzischen Zweibrücken in Untersuchungshaft. Bei einem der beiden mutmaßlichen Komplizen Passarellis war im badischen Östringen eine Cannabis-Plantage mit 841 Pflanzen entdeckt worden. Laut Polizei hielt sich Passarelli an 58 von 84 observierten Tagen in dem Haus in Östringen auf.
Passarelli durch "Brücke" berühmt
Der im italienischen Gambatesa geborene Passarelli, der im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie nach Ludwigshafen übersiedelte, wurde durch den Kampf um Gold in Los Angeles gegen den japanischen Weltmeister Masaki Eto berühmt. 85 Sekunden hielt der Griechisch-Römisch-Spezialist eine sogenannte "Brücke", um so seinen Sieg über die Zeit zu retten.