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Sport-Stipendiat des Jahres: Speerwerfer Thomas Röhler im Interview

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Sport-Stipendiat des Jahres: Speerwerfer Thomas Röhler im Interview

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Sport-Stipendiat: Thomas Röhler

Deutschlands Weltklasse-Speerwerfer steht zur Wahl zum "Sport-Stipendiat des Jahres". Im Interview spricht Thomas Röhler über die Speerwurf-Nation Deutschland.
Die Deutsche Sporthilfe sucht bereits zum sechsten Mal den Athleten, der die bemerkenswertesten Leistungen im Sport und im Studium erbringt. Im Portrait: Thomas Roehler.

Thomas, 2008 warst Du noch als Dreispringer bei den deutschen U-18 Meisterschaften im Berliner Olympiastadion. Nun kehrst Du als Speerwurf-Olympiasieger in die Hauptstadt zurück. Hättest Du Dir das vor zehn Jahren träumen lassen?

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Röhler: 2008 habe ich nicht so weit gedacht. Der Sport hat mir damals in erster Linie Freude bereitet und war ein Stück weit auch Mittel zum Zweck, um das sehr gute Sportgymnasium in Jena besuchen zu können. Dreisprung war nie meine Leidenschaft – gebrannt habe ich immer fürs Werfen.

Mit welchem Ziel fährst Du nach Berlin?

Röhler: Ich sage bewusst, dass ich Gold gewinnen möchte, denn das ist meine sportliche Herangehensweise an jeden Wettkampf. Ich will als Olympiasieger immer um den Sieg mitkämpfen – auch, weil ich bislang verletzungsfrei durch die Saison gekommen bin. 

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Nicht wenige erwarten sogar einen deutschen Dreifachsieg. Wieso sind die deutschen Speerwerfer so stark?

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Röhler: Es gab einen mittlerweile fast vierjährigen Prozess, bei dem sich das Coaching-Team strukturell verändert und untereinander ausgetauscht hat. Wir trainieren ja nicht an einem Standort, sondern individuell mit unseren Heimtrainern, können über den Bundestrainer als Koordinator aber auf das "Cloud-Wissen" zugreifen. Wir können gut miteinander, sind in einem ähnlichen Alter und kommen im Training und bei Wettkämpfen nicht aneinander vorbei. Die ständige Konfrontation mit den Besten der Welt ist natürlich für alle sehr positiv.

Dank Eurer Erfolge ist die Aufmerksamkeit der Medien und Öffentlichkeit gewachsen. Wie gehst Du mit dieser Situation um?

Röhler: Diesen Druck negiert man als Sportler lange, aber im Nachhinein betrachtet spürt man ihn doch. Natürlich ist die Erwartungshaltung von außen da – und dazu kommt noch die eigene, die meistens noch viel höher ist. Inzwischen habe ich aber einen Weg gefunden, daraus sogar meine Motivation zu ziehen.

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Wie wichtig ist für Dich der mentale Ausgleich durch das Studium?

Röhler: Anfangs wollte ich mir damit ein Sicherheitsnetz schaffen, das es mir ermöglicht, im Sport höhere Risiken einzugehen. Deswegen war es mir immer so wichtig, die viel zitierte Duale Karriere zu leben. Mittlerweile habe ich aber verstanden, dass man nicht 24 Stunden, sieben Tage die Woche ans Speerwerfen denken soll. Es ist wichtig, dass sich der Kopf auch in andere Richtungen bewegt.

Inwieweit hilft Dir dabei das Deutsche Bank Sport-Stipendium?

Röhler: Es gibt mir Sicherheit. Der Sport lebt von Unsicherheiten, viele Sportler finanzieren sich über Wettkampfeinnahmen, die natürlich direkt mit den Leistungen zusammenhängen. Das Stipendium hilft mir, weil es eine nachhaltige und wiederkehrende Unterstützung ist, die nicht einhundertprozentig von meiner sportlichen Leistung in diesem einen Moment abhängt.

Hast Du den Eindruck, die Leistung und Anstrengung der Athleten, die eine Duale Karriere verfolgen, werden in der Öffentlichkeit ausreichend gewürdigt?

Röhler: Viele haben einen verzerrten Eindruck von der finanziellen Situation der Athleten in unserem Land. Vor allem in meiner ostdeutschen Heimat, wo herausragende Sportler zu DDR-Zeiten finanziell gut abgesichert waren, muss man viel erklären und sich fast schon für die Kombination aus Studium und Sport entschuldigen.

Siehst Du Dich hier als eine Art "Role Model" oder verfolgst Du gar eine Mission?

Röhler: Es sind zwei völlig unterschiedliche Missionen: Die jungen Sportler muss man schützen, ihnen erklären, dass sie die Notwendigkeit einer Dualen Karriere möglichst früh verstehen. Spricht man mit Unternehmen und Persönlichkeiten, sollte man vielleicht das gemeinsame Ziel haben, dass es wirklich genügt, "nur" Sportler zu sein.

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Mit der Auszeichnung zum Sport-Stipendiat des Jahres ehren Deutsche Sporthilfe und Deutsche Bank auch in diesem Jahr wieder einen Athleten, dem die Kombination aus Spitzensport und Studium in besonderer Art und Weise gelingt. Fünf Top-Sportlerinnen und -Sportler stehen bis zum 19. August 2018 online unter www.sportstipendiat.de zur Wahl:

Malte Jakschik, Weltmeister mit dem Deutschlandachter und Maschinenbaustudent
Clara Klug, zweifache Paralympics-Dritte im Biathlon und Studentin der Computerlinguistik
Thomas Röhler, Olympiasieger 2016 und WM-Vierter 2017 im Speerwurf und MBA-Student für Strategy, Management and Marketing
Anna Schaffelhuber, 7-fache paralympische Goldmedaillengewinnerin im Para Ski alpin und Lehramtsstudentin
Richard Schmidt, WM-Dritter im Fechten und Rechtswissenschaftsstudent

Unter allen Teilnehmern, die ihre Stimme für einen der Kandidaten abgeben, wird eine Reise für zwei Personen zum Sporthilfe Club der Besten im Aldiana Club Costa del Sol in Spanien verlost. (Die Deutsche Sporthilfe auf YouTube)