Staatspräsident Wladimir Putin hat die vollständige Rückkehr Russlands in den internationalen Sport gefordert. Gleichzeitig sprach sich der Kreml-Chef für eine Null-Toleranz-Politik im Anti-Doping-Kampf aus.
Doping: Putin fordert Rehabilitation
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"Es ist wichtig, dass wir unsere Position im internationalen Sport wieder herstellen, aktiv an der Arbeit der internationalen Verbände teilnehmen und die Wirksamkeit des Anti-Doping-Kampfes verbessern", sagte Putin vor den Wahlen eines neuen Präsidenten für das Nationale Olympischen Komitee ROC.
Russland bestreitet WADA-Berichte
Moskau hatte in den letzten Jahren konsequent die Vorwürfe eines Berichtes der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zurückgewiesen, wonach es von 2011 bis 2015 im Riesenreich ein vom Staat gelenktes Dopingsystem gegeben habe. Dies soll auch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zum Tragen gekommen sein.
In der vergangenen Woche war allerdings in einem Brief von Funktionären um Sportminister Pavel Kolobkow und den scheidenden ROC-Präsidenten Alexander Schukow an die WADA die Rede von systematischen Manipulationen. Das Wort "institutionell", das eine der wichtigen Schlussfolgerungen der WADA-Untersuchung durch Ermittler Richard McLaren war, wurde allerdings vermieden.
Russland lehnt Einverständnis ab
Die öffentliche Anerkennung des McLaren-Reports, der Russland ein institutionalisiertes Dopingsystem attestierte, ist Voraussetzung für die Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA in die WADA. Bisher hatte Russland jegliches Eingeständnis abgelehnt.
Putin bedankte sich bei Schukow für die geleistete Arbeit als ROC-Präsident in den letzten acht Jahren. Der fünfmalige Fecht-Olympiasieger Stanislaw Posdnjakow und der viermalige Schwimm-Olympiasieger Alexander Popow haben sich auf die Nachfolge beworben.