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Sport-Stipendiat des Jahres: Interview mit Judoka Theresa Stoll

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Sport-Stipendiat des Jahres: Interview mit Judoka Theresa Stoll

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Sport-Stipendiat: Theresa Stoll

Judoka Theresa Stoll gehört zu den Anwärterinnen auf das Sport-Stipendiat des Jahres. Die EM-Zweite hat bezüglich Wettkämpfen und Studium klare Prioritäten.
Theresa Stoll
Theresa Stoll
© Christian Schießl

Theresa Stoll gehört zu den größten Hoffnungsträgern der deutschen Judoka. Nach dem Gewinn der U23-Europameisterschaft im November 2016, verteidigte die 21-Jährige Anfang 2017 zunächst ihrem DM-Titel aus dem Vorjahr, feierte dann in Düsseldorf ihren ersten Grand-Prix-Sieg und holte bei ihrer ersten EM-Teilnahme im April die Silbermedaille.

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Parallel dazu studiert sie im vierten Semester Medizin an der LMU in München. Der Leistungssport ist für sie trotz aller Belastungen ein wichtiger Ausgleich zum Lernstress.

Im Interview mit der Deutschen Sporthilfe spricht Stoll über ihr Studium, Tokio 2020 und ihre Zwillingsschwester.

Theresa, Du bist 2017 von Erfolg zu Erfolg geeilt. Ist das schon jetzt die beste Saison des Lebens?

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Theresa Stoll: Das kann man schon so sagen, ja. Der Wechsel vom Jugend- in den Frauenbereich ist immer die größte Herausforderung im Judo, insofern ist es umso schöner, dass es jetzt schon im zweiten Jahr so gut läuft.

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Wie merkt man als junger Sportler, dass man gerade den nächsten Entwicklungsschritt gemacht hat?

Stoll: Mit jedem gewonnen Kampf wächst das Selbstvertrauen. Und das ist in einer Zweikampfsportart wie dem Judo auf diesem Niveau das Wichtigste. Die erfahrenen Athleten kennen sich alle untereinander, da hatte ich am Anfang schon etwas Respekt. Als ich den langsam abgelegt hatte, wurden auch die Ergebnisse immer besser.

Deine Zwillingsschwester ist ebenfalls Judoka und geht in der gleichen Gewichtsklasse an den Start. Welchen Anteil hat sie an Deiner Entwicklung?

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Stoll: Amelie ist unheimlich wichtig. Sie ist der beste Trainingspartner, den man sich wünschen kann. Außerdem ist es sehr angenehm, jemanden zu haben, der oft ganz ähnliche Situationen durchlebt. Und nicht zuletzt stacheln wir uns gegenseitig an. Wenn die eine vorlegt, will die andere nachziehen.

Parallel zum Judo studierst Du in München Medizin. Wie funktioniert die Kombination aus Leistungssport und einem so zeitintensiven Studium?

Stoll: Wichtigste Voraussetzung ist auf jeden Fall eine gute Organisation. Mir wurde eingeräumt etwas häufiger zu fehlen, aber Pflichtveranstaltungen bleiben Pflichtveranstaltungen. Trotzdem kann ich vieles auch unterwegs erledigen. Oft sitze ich im Trainingslager noch abends über den Büchern und lerne.

Gab es auch Zweifel, dass das alles auf Dauer zu schaffen ist?

Stoll: Es haben mich schon viele Leute vorgewarnt und mir geraten, gut darüber nachzudenken. Mich hat das aber eher zusätzlich motiviert. Ich wollte zeigen, dass ich es trotzdem schaffen kann.

Ist der permanente Wechsel zwischen Training und Lernen nicht auf Dauer ermüdend?

Stoll: Im Gegenteil: Für mich ist das ein super Ausgleich. Beim Sport kann ich richtig gut abschalten. Klar ist es im Endeffekt auch eine Art der Konzentration, aber wenn man sich richtig auspowert, kann man danach auch wieder fokussierter Lernen. Nach dem Abitur habe ich ein Jahr lang nur Sport gemacht. Den Kopf überhaupt nicht anzustrengen hat mir gar nicht gepasst.

Und wie sieht es aus, wenn das große Ziel Olympia 2020 näher rückt? Verschieben sich dann die Prioritäten?

Stoll: Im Grunde habe ich jetzt gerade damit angefangen, den Zeitplan auf die Olympischen Spiele in Tokio auszurichten. Mein Ziel ist es, im Sommer das Physikum zu bestehen, die im Medizin-Studium vielleicht größte Hürde und lernintensivste Klausur. Dafür muss ich in diesem Jahr auch die WM im August sausen lassen. Danach werde ich alles ein bisschen strecken.

Was bedeutet es für Dich, zu den Top 5 bei der Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres zu gehören?

Stoll: Es ist schön, auch einmal von außerhalb der Judo-Kreise so eine Bestätigung zu erhalten. Beim Judo kann man bekanntermaßen nicht viel Geld verdienen. Im Großen und Ganzen macht man das einfach, weil es einem Spaß macht. Insofern tut eine solche Anerkennung der eignen Leistung unheimlich gut.

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Steckbrief

Theresa Stoll (*21. November 1995)
Sportart: Judo
Wohnort: München
Verein: TSV Großhadern
Größte Erfolge: EM-Zweite 2017, U23-Europameisterin 2016, Deutsche Meisterin 2016 und 2017, Grand-Prix-Siegerin in Düsseldorf 2017     
Studium: Humanmedizin