Die US-Präsidentschaftswahl ist entschieden: Der Republikaner Donald Trump hat sich überraschend gegen die Demokratin Hillary Clinton durchgesetzt und damit heftige Reaktionen ausgelöst.
Acht Sportfakten zu Donald Trump
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Auch die Sportwelt beschäftigt sich mit dem Wahlergebnis, diskutiert und kritisiert. Denn der streitbare Politik-Quereinsteiger ist auch in Sportkreisen kein Unbekannter.
SPORT1 nennt acht Sportfakten zu Trump.
1. Immobilien statt Baseball
Amerikas neuer Anführer liebt Baseball. In seiner Jugend spielte er selbst - und galt als begnadetes Talent. Er schaffte es mit seinen Leistungen in die "Hall of Fame" der New York Military Academy, einem Privatinternat mit vormilitärischer Ausbildung.
"DT", wie ihn seine Kameraden nannten, war im Alter von 14 Jahren sogar ein Thema bei den Profiteams Philadelphia Phillies und Boston Red Sox. Auf Geheiß seines Vaters entschied er sich nach seinem Highschool-Abschluss jedoch gegen den Sport - und für die Wirtschaft.
"Ich wollte richtiges Geld machen. Das konntest du damals als Baseballer nicht. Also wurde ich Immobilienunternehmer", sagte Trump einst bei MSNBC.
2. Vorliebe für die Yankees, Ärger mit den Bills
Als gebürtiger New Yorker und Baseball-Fanatiker schlägt Trumps Herz in erster Linie für die New York Yankees. Er unterstützt aber auch die New York Mets.
Im Basketball drückt Trump den Philadelphia 76ers die Daumen, im Football den Buffalo Bills. 2014 wollte der Multimilliardär den Klub sogar für eine Milliarde US-Dollar kaufen, doch Terry Pegula überbot ihn um 400 Millionen.
Ganz in der Manier eines schlechten Verlierers giftete Trump daraufhin gegen den Käufer: "Die Wilson-Familie (Gründer der Buffalo Bills; Anm. d. Red) sollte mir danken. Wegen mir kaufte Pegula die Bills zu einem überteuerten Preis."
3. Football "ein Sport für Weicheier"
Mit den Bills hätte Trump vermutlich ohnehin nicht viel anfangen können. Denn: Für Football hat er mittlerweile wenig übrig.
"Das ganze Spiel geht den Bach runter", wetterte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung gegen die populärste Sportart in den USA. "Football ist ein Sport für Softies geworden. So wie unser ganzes Land verweichlicht ist."
Brisant: Sein Vorgänger Barack Obama hatte immer wieder betont, Football sei zu gefährlich. 2010 nahm die Profiliga NFL schrittweise Regeländerungen vor, die zu einem besseren Schutz der Spieler führten. Ein Unding für Trump.
"Das Spiel ist erledigt. Früher wurden Spieler für großartige, also brutale und gewalttätige Tackles gefeiert. Und jetzt? Langweilig", fluchte er in Nevada. Auch auf Twitter ätzte er mehrfach gegen die neuen Football-Regeln.
Nicht auszuschließen, dass der Traditionalist nun alles in die Wege leitet, um Football wieder für sich anschaulich zu machen.
4. Vermasselte Liga-Revolution
Mit einer Football-Revolution war Trump in der Vergangenheit aber auch schon gescheitert. 1984 kaufte er sich bei den New Jersey Generals ein, ein Team aus der United States Football League (USFL).
Ein Jahr später versuchte Trump eine Verschmelzung der Liga mit der größeren NFL zu erreichen - und versagte erneut. Das Ergebnis: Die USFL stellte ihren Betrieb ein.
5. Keine Begeisterung für Fußball
Europas liebstes Kind, der Fußball, hat Trump nicht gefesselt. Nur in der Highschool trat er ab und zu gegen das runde Leder. Allerdings kursierte 2015 das Gerücht, Trump wolle den kolumbianischen Traditionsklub Atletico Nacional für 100 Millionen US-Dollar kaufen.
6. Faible für Wrestling
Trump ist ein Showman, Trump mag's kernig. Kein Wunder, dass er ein Faible für Wrestling hat. Und auch gerne selbst mal draufhaut, so wie 2007 bei der Show-Fehde "Battle of Billionaires" mit WWE-Boss Vince McMahon.
Dass der umstrittene Trump sogar der Hall of Fame von WWE angehört und darin als "Superstar" gelistet wird, stößt bei vielen Wrestling-Fans auf Unmut.
Am WrestleMania-Wochenende im April gab es einmütige Buhrufe bei Trumps Erwähnung, in einer Online-Petition forderten gar einige, ihm seinen Ehren-Status wegen seiner herabwürdigenden Kommentare über Mexikaner, Muslime und andere Minderheiten zu entziehen. Die Wrestling-Liga, die gute Geschäftsbeziehungen zu Trump pflegt, ignorierte das.
7. Enge Freundschaft zu Tyson
Trump kann sich als Freund einiger prominenter Sportler bezeichnen. Der bekannteste ist Mike Tyson. Bei der Präsidentschaftswahl machte vor allem die Box-Legende ordentlich Werbung für Trump.
"Der Typ hat's drauf", schwärmte Tyson in der New York Post von dem Geldmagnaten und zog Parallelen zu sich: "Wir sind derselbe Typ Mensch. Wir brauchen Macht - überall. Wir sind Feuer."
Das Duo kennt sich seit den 80er-Jahren, als Trump die Boxkämpfe des früheren Schwergewichtlers in seinen Hotelkasinos promotete. Auch Tysons Haftaufenthalte, Drogensucht und Alkoholexzesse taten der Freundschaft keinen Abbruch.
8. Golf-Liebhaber
Den einzigen Sport, den Trump noch aktiv selbst ausübt, ist Golf.
Er hat nicht nur den Ruf als passionierter Spieler mit einem Handicap von 3, sondern investiert auch seit Jahren in den Sport. Seine Firma betreibt unter dem Namen "Trump Golf" weltweit zwölf Golfanlagen. Zwei davon befinden sich in Schottland: in Aberdeen und Turnberry.
Der 70-Jährige wählte diese Standorte, weil er Halbschotte ist. Seine kontroversen politischen Ansichten haben allerdings dazu geführt, dass einige Briten fordern, Trump wegen Volksverhetzung mit einem Einreise-Bann zu belegen. Im Dezember 2015 unterschrieben fast 600.000 Bürger im Vereinigten Königreich eine Petition dafür.
Kurios: 2014 hatte Trump seinem Vorgänger Obama das verlockende Angebot unterbreitet, jederzeit auf all seinen Golfplätzen gratis Bälle schlagen zu dürfen. Die einzige Bedingung: Obama hätte sein Amt niederlegen müssen.