Zwischen der Freddy-Mercury-Statue und dem pompösen Hotel Du Grand Lac Excelsior wird es ernst für Britta Heidemann. In der Stravinsky-Halle muss sich die Vorzeigefrau des deutschen Fechtens bei der EM in Montreux (5. bis 11. Juni) aus einer misslichen Lage befreien. Am malerischen Ufer des Genfer Sees steht viel auf dem Spiel: die Olympia-Qualifikation der Olympiasiegerin von Peking.
Heidemann droht Olympia-Aus
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"Wir warten noch auf das Platzen des Knotens. Es muss einfach mal klappen", sagte Heidemann vor dem Beginn der Gefechte am Freitag (bis 11. Juni). Ihre Situation ist absurd: Ein kurioser Modus könnte sie in Rio de Janeiro zum Zuschauen verurteilen, während weit, weit schwächere Athletinnen teilnehmen dürfen.
Weltranglistenachter Heidemann droht Zuschauerrolle
Heidemann ist die Weltranglistenachte im Damendegen, in ein Feld der besten 32 gehört sie also definitiv. Doch das ist nicht so einfach: Acht mal drei Plätze werden über die Mannschaften vergeben, die deutsche Equipe wäre derzeit nicht qualifiziert.
Bleiben acht Startplätze, aber nur zwei für Europa - diese werden über die Weltrangliste vergeben. Vor Heidemann allerdings stehen dort mehrere europäische Fechterinnen, die ebenfalls noch nicht über die Mannschaft qualifiziert sind.
Die EM als letzte Chance?
Es helfen also nur gute Ergebnisse, die EM in Montreux ist nach der WM im Juli in Moskau (13. bis 19.) das zweitwichtigste ausstehende Qualifikationsturnier für Rio. Stand jetzt wäre lediglich eine Handvoll deutsche Fechter für die Spiele qualifiziert, es droht die bislang kleinste deutsche Olympiamannschaft im Fechten.
Heidemann aber hat Hoffnung. "Wir sind hochmotiviert. Ich würde mit der Mannschaft gerne weiter vorne landen als beim ersten Qualifikationsturnier (Platz 9, d. Red.).
Ich würde gerne mit einer Medaille nach Hause fahren", sagte sie: "Ein Platz unter den Top Acht wäre aber auch nicht so dramatisch." Ins Einzel gehe sie "mit Volldampf" - trotz Achillessehnenproblemen.
Heidemann freut sich auf Europaspiele
Nach der EM geht es für Heidemann gleich weiter nach Baku. Dort stehen von 12. bis 28. Juni 2015 die Europaspiele auf dem Programm. "Ich bin sehr gespannt auf diese ersten Europaspiele in Baku und ob es sich wie Olympische Spiele anfühlt. Das könnte eine gute Einstimmung auf Rio im nächsten Jahr sein“, sagte Britta Heidemann vor kurzem bei ihrem Besuch in der Sport 1 Redaktion.
SPORT1 transportiert die Goldmomente aus Baku exklusiv in die deutschen Wohnzimmer und überträgt die 1. Europaspiele live. Das Multisport-Event der Olympischen Nationen und Athleten Europas findet vom 12. bis 28. Juni 2015 in der aserbaidschanischen Hauptstadt statt.
SPORT1 berichtet an allen 17 Wettkampftagen live und bietet zudem eine Rundum-Berichterstattung auf allen Plattformen an.
Im Free-TV überträgt SPORT1 über 100 Stunden live – von der Eröffnungsfeier am 12. Juni bis zur Schlussfeier am 28. Juni. Zu den Europaspielen werden insgesamt 6000 Athletinnen und Athleten sowie 3000 Betreuer erwartet.