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"Unermesslicher Schaden": Human Rights Watch fordert Ende der Testosteron-Regel

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"Unermesslicher Schaden": Human Rights Watch fordert Ende der Testosteron-Regel

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"Unermesslicher Schaden": Human Rights Watch fordert Ende der Testosteron-Regel

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat ein Ende der Testosteronregel des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics gefordert.
Human Rights Watch fordert Ende der Testosteron-Regel
Human Rights Watch fordert Ende der Testosteron-Regel
© FIRO/FIRO/SID
. SID
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von SID

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat ein Ende der sogenannten Testosteronregel des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (WA) gefordert. Die Bestimmung, wonach Läuferinnen wie Caster Semenya mit sogenannten "Differences of Sex Development" (DSD) nur dann international auf den Strecken zwischen 400 m und der Meile bei den Frauen starten dürfen, wenn sie ihren erhöhten Testosteronspiegel durch die Einnahme von Medikamenten unter einen Grenzwert drücken, sei klischeehaft, stigmatisierend und diskriminiere besonders Frauen aus ärmeren Regionen der Welt.

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Im Zuge der Vorschrift müssten sich Frau häufig "erniedrigenden" Untersuchungen unterziehen, wie es in einer Mitteilung hieß. Die Körper der betroffenen Frauen allein "auf der Grundlage willkürlicher Definitionen von Weiblichkeit und rassistischen Stereotypen" zu überwachen, sei nicht zu akzeptieren, sagte Agnes Odhiambo von Human Rights Watch. Die Bioethikerin Katrina Karkazis meinte, die Regel würde Frauen "unermesslichen Schaden" zufügen.  

Human Rights Watch wies zudem daraufhin, dass viele der betroffenen Frauen in bitterer Armut aufgewachsen sind. Ihr sportlicher Erfolg bilde oft die wirtschaftliche Lebensgrundlage für ihre Großfamilien - mit dramatischen Folgen im Falle eines Ausschlusses auf Basis der Regel. 

Semenya, Olympiasiegerin über 800 m von 2012 und 2016, hatte zuletzt angekündigt, in ihrem juristischen Kampf gegen die seit 2019 geltende Regel vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg ziehen zu wollen. Vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS als auch der Nachfolgeinstanz, dem Schweizer Bundesgericht, hatte die Südafrikanerin juristische Niederlagen einstecken müssen. Der Leichtathletik-Weltverband WA will mit der Regel die Chancengleichheit wahren.