In der Diskussion um den Ablauf der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften hat der Verband DLV nun Gesprächsbereitschaft signalisiert.
Leichtathletik-Zoff vor Wende?
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"Die Bewertungen der Corona-Lage gestalten sich dynamisch. Sollte es aufgrund von weiteren Lockerungen und Genehmigungen die Möglichkeit geben, Mittel- und Langstrecke bei der DM durchzuführen, werden wir das tun", erklärte Generaldirektor Idriss Gonschinska in einer Verbandsmitteilung.
Gonschinska schränkte jedoch ein, dass sich der Verband an "behördlichen Verordnungen über infektionsschützende Maßnahmen" orientiere. "Kontaktfreie Wettbewerbe und ein Sicherheitsabstand sind in Niedersachsen gefordert." Die Verantwortung liege also bei der Politik und den Verhaltensanordnungen im Bundesland.
Der DLV hatte vergangene Woche bekanntgegeben, dass die Leichtathletik-DM am 8. und 9. August in Braunschweig stattfinde. Die "Laufdisziplinen auf der freien Bahn", die nicht auf getrennten Bahnen gestartet oder beendet werden, seien wegen der Einschränkungen der Abstandsregeln jedoch nicht durchzuführen, Mittel- und Langstreckenwettbewerbe ab 1500 Meter Länge sollen deshalb nicht stattfinden.
Lückenkemper und Krause kritisieren Entscheidung
Die Entscheidung hatte zu viel Kritik bei den Athleten geführt, Sprinterin Gina Lückenkemper schimpfte bei Instagram. Auch Hindernisläuferin Gesa Krause kritisierte die Absage: "Kein Hindernislauf und keine Mittelstrecken - eine Entscheidung, die ich nicht nachvollziehen und in keinem Sinne befürworten kann. Leichtathletik bedeutet Laufen, Springen, Werfen. Und ohne Laufen ist es nicht das Gleiche", sagte Krause in dem sozialen Netzwerk.
Der DLV betonte dagegen, dass es das Ziel sei, "überhaupt einige Deutsche Meisterschaften während der Coronakrise auf die Beine zu stellen." Andere Großereignisse wie die Europameisterschaft oder die Olympischen Spiele wurden bereits auf das kommende Jahr verschoben. Ob in Braunschweig Zuschauer erlaubt sind, ist noch offen.
Mit der Deutschen Meisterschaft und einigen anderen Events im Sommer und Herbst will der Verband den Sportlern zumindest noch eine kurze Saison erlauben, auch wenn die Läufer Stand jetzt nicht dabei wären.
DM beim Istaf in Berlin?
Falls es die Corona-Lage tatsächlich nicht erlauben würde, die Mittel- und Langstreckenläufer bei der DM in Braunschweig zuzulassen, würden diese noch eine weitere Möglichkeit bekommen: Beim Istaf in Berlin im September.
"Dort haben unsere Athleten die Möglichkeit, in einem würdigen Rahmen und einem internationalen Umfeld um die Deutsche Meisterschaft zu kämpfen", sagte Frank Lebert, Geschäftsführer der Deutschen Leichtathletik Marketing GmbH.