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Leichtathletik: Diskuswerfer Robert Harting will kein Trainer werden

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Leichtathletik: Diskuswerfer Robert Harting will kein Trainer werden

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Harting will kein Trainer werden

Diskuswerfer Robert Harting kritisiert die Leistungssportreform des DOSB. Auf ein Traineramt hat er keine Lust.
European Athletics Team Championships - Day Three
European Athletics Team Championships - Day Three
© Getty Images

Diskusstar Robert Harting sieht die Leistungssportreform des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Bundesinnenministeriums (BMI) kritisch.

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"Im Hintergrund haben wir vergessen, Strukturen aufzubauen. Jetzt versuchen sie, das schnellstmöglich zu ändern. Es gibt nach wie vor kein Modell, mit dem man junge Menschen begeistern kann, ihren Sport leistungsmäßig zu betreiben", sagte der London-Olympiasieger von 2012 dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Harting beklagt "fehlende Perspektiven"

"Es fehlen Perspektiven, Leitlinien, Institutionen, ein mediales Konzept und vor allem Mut, Geld in die Hand zu nehmen und Entscheidungen zu treffen", sagte Harting. Auch die Sportverbände verfolgen die Umsetzung der Reform seit vielen Monaten mit Skepsis.

Der dreimalige Weltmeister sieht in Deutschland weiterhin große Strukturprobleme in der Ausbildung der Sportler.

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"Ein Trainer verdient in Deutschland 1300 Euro netto, wenn er anfängt, perspektivisch ist das nicht wirklich erstrebenswert. Eine langwierige Ausbildung und der Schleudersitz inbegriffen. Das ist kein attraktiver Job mehr", sagte Harting.

"Sehe nicht ein, einen Trainerschein zu machen"

In anderen Ländern erhalten Trainer seiner Meinung nach mehr Anerkennung und Sportler dadurch eine bessere Ausbildung.

"Wenn ich in den USA als Leichtathletikcoach arbeiten würde, könnte ich als Robert Harting mindestens 150.000 Dollar verdienen – in Deutschland müsste ich mich qualifizieren. Ich sehe es einfach nicht ein, einen Trainerschein zu machen."

Der DOSB hatte die Reform zusammen mit dem Bundesinnenministerium entwickelt und auf seiner Mitgliederversammlung Anfang Dezember 2016 in Magdeburg mit großer Mehrheit angenommen.

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Demnach soll sich die Förderung mehr an den Potenzialen eines Athleten als an früheren Medaillenerfolgen orientieren.

Das zentrale Element der Reform bildet die PotAS-Kommission. Das Gremium ermittelt durch eine "Potenzialanalyse" (PotAS) die Medaillenperspektive und damit die Förderwürdigkeit der einzelnen Sportarten und Disziplinen.