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Hallen-EM in Belgrad: Deutschland holt Medaillen am letzten Tag

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Hallen-EM in Belgrad: Deutschland holt Medaillen am letzten Tag

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Favorit Heß springt an Gold vorbei

Am Schlusstag der Hallen-EM sammelt Deutschland drei weitere Medaillen: Nach der bärenstarken Qualifikation verpasst Dreispringer Max Heß jedoch Gold.
ATHLETICS-EUR-INDOOR
ATHLETICS-EUR-INDOOR
© Getty Images

Die Olympia-Enttäuschung ist abgehakt, die WM-Saison kann kommen: Angeführt von den Golden-Girls Kristin Gierisch und Cindy Roleder haben die deutschen Leichtathleten bei der Hallen-EM eine ordentliche Show abgeliefert.

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Zwar blieben die DLV-Asse am letzten Tag ohne dritten Titel, aber Dreispinger Max Heß und 3000-m-Läufer Richard Ringer sowie Claudia Salman-Rath im Weitsprung sammelten mit jeweils Bronze noch einmal fleißig Medaillen.

Top-Favorit Heß nur Dritter

Insgesamt holte das deutsche Team damit neun Mal Edelmetall in Belgrad und landete im Medaillenspiegel dank Frauen-Power auf Platz drei.

"Das war ein schöner Auftakt in den Olympia-Zyklus", sagte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska: "Ich glaube, dass wir hier viele tolle Leistungen gesehen haben."

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Während Dreispringerin Gierisch und Hürdensprinterin Roleder souverän die Titel gewannen, musste sich Top-Favorit Heß am Sonntag mit Dreisprung-Bronze zufrieden geben. Der 20 Jahre alte Chemnitzer landete bei 17,12 m und konnte damit nicht mehr an seine Gala-Form aus der Qualifikation anknüpfen, als er mit 17,52 m groß aufgetrumpft hatte.

Die neue deutsche Rekordweite hätte im Finale locker für Gold gereicht, am Ende konnte sich das Super-Talent aber auch über Bronze freuen "Ich habe Bronze gewonnen, nicht Gold oder Silber verloren", sagte Heß.

Nur wenige Minuten zuvor war Richard Ringer (8:01,01) auf den dritten Platz über 3000 m gelaufen. Salman-Rath, eigentlich Mehrkämpferin, sorgte mit persönlicher Bestleistung von 6,94 m bei den Spezialistinnen für eine dicke Überraschung - am Ende fehlten nur drei Zentimeter zu Silber. Das heiß gehandelte Sprint-Trio um Rebekka Haase blieb über 60 m hingegen ohne Medaille.

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"Für mich ist das Sensationsbronze. Wir hätten uns die Hallensaison nie so erträumt. Das ist das i-Tüpfelchen", sagte Salman-Rath, die im Sommer wieder zum Mehrkampf zurückwechseln will: "Ich war nicht so verkrampft, das war vielleicht mein Vorteil."

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DLV verbessert Bilanz

Zuvor hatte Gierisch am Samstag für ein absolutes Highlight gesorgt und ausgelassen über Gold gejubelt, Konstanze Klosterhalfen (1500 m) und Stabhochspringerin Lisa Ryzih feierten ihren Silber-Coup - nur Kugel-Koloss David Storl konnte sich nicht richtig über Bronze freuen.

Der 26-Jährige verlor seinen Titel an den starken Polen Konrad Bukowiecki. Dem Leipziger reichten seine 21,30 m nur zum dritten Rang, sein erst 19 Jahre alter Rivale trumpfte mit Weltjahresbestleistung von 21,97 m auf. "Es ist noch nicht so, wie ich es mir vorstelle. Die Technik ist noch nicht so auf der Höhe", sagte Polizeimeister Storl, der gerade Vater geworden ist und verabschiedete sich in den Familienurlaub an der Ostsee.

Gierisch war davor ein ganz besonderer Coup gelungen - als erste Deutsche überhaupt holte sie Gold im Dreisprung. "Es ist ein Traum. Das ist ein unglaubliches Gefühl", sagte die 26 Jahre alte Chemnitzerin, die mit starken 14,37 m den Titel holte.

Mit neun Medaillen, davon zwei aus Gold, war der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) damit deutlich besser als vor zwei Jahren in Prag, als es einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze gab. Hürdensprinterin Roleder hatte am Freitagabend mit Gold für einen Start nach Maß gesorgt.

Talent Klosterhalfen überzeugt

Und auch die Kollegen starteten nach einem durchwachsenen Olympia-Auftritt anschließend mit Schwung in die WM-Saison mit dem großen Höhepunkt in London im August. Insgesamt war es ein außerordentlich erfolgreicher Auftritt für die deutschen Leichtathleten in Serbien. Zumal sich auch bisher nur den Experten bekannte Talente wie Klosterhalfen ins Rampenlicht katapultierten.

Die Mittelstrecken-Hoffnung belohnte sich mit ihrem couragierten Auftritt, Silber über 1500 m bedeutete für die Leverkusenerin den bisher größten Erfolg der noch jungen Karriere. Die 20-Jährige musste sich nach persönlicher Bestleistung von 4:04,45 Minuten nur Topfavoritin Laura Muir (Großbritannien) geschlagen geben. Die 3000-m-Europarekordlerin lief in 4:02,39 Minuten Meisterschaftsrekord.

Im Stabhochsprung konnte Ryzih kurz von Gold träumen, doch dann konterte die große Favoritin. Ryzih verbesserte aber ihre persönliche Bestleistung auf 4,75 Meter und musste sich nur Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi (Griechenland/4,85) geschlagen geben. Hinter Roleder hatte Pamela Dutkiewicz (Wattenscheid) noch Bronze über die Hürden gewonnen.