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WWE-Aus: Sullivan bricht Schweigen

WWE hatte große Pläne mit Wrestling-Koloss Lars Sullivan, stattdessen ging seine Karriere in Dauer-Wirbel unter. Sullivan selbst enthüllt neue Hintergründe.
16 Monate lang war Lars Sullivan verletzt. Nun feierte der von WWE hoch gehandelte Riese sein Comeback - und ließ zwei Publikumslieblinge leiden.
mhoffmann
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WWE hatte große Pläne mit ihm, vielleicht die größten, die sie seit langer Zeit mit einem Nachwuchstalent hatten.

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Unter anderem sollte er ein Debüt bei der wichtigsten Show des Jahres geben und vor über 80.000 Zuschauern gegen John Cena antreten, den langjährigen Megastar der Liga.

Stattdessen hat sich die Geschichte von Dylan Miley alias Lars Sullivan zu einem komplexen Drama entwickelt, in dem großen Verletzungspech ebenso eine Rolle spielte wie psychische Probleme und indiskutable Verfehlungen der Vergangenheit.

Nun ist enthüllt worden, dass WWE den 32-Jährigen bereits im vergangenen Monat entlassen hat. Die Liga bestätigte entsprechende Recherchen des Pro Wrestling Insider, die wohl durch Sullivans Fehlen beim Royal Rumble am Sonntag veranlasst worden waren. Auch Sullivan selbst hat sein Schweigen inzwischen gebrochen.

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Lars Sullivan berichtet von fortwährender Angststörung

In einem Gespräch mit dem Portal Fightful erklärte Sullivan, dass seine Karriere wegen seiner fortwährenden Probleme mit einer Angststörung zum Scheitern verurteilt gewesen sei. Diese hätten sich im vergangenen Jahr durch den Tod seines Vaters weiter verschlimmert.

Sullivan - der zuletzt nur durch Trainingsvideos bei Instagram öffentlich in Erscheinung getreten war - berichtete, dass er große Schwierigkeiten gehabt hätte, seiner Arbeit nachzukommen, an jedem Tag, an dem er im TV auftreten sollte, hätte er Ess- und Schlafstörungen gehabt.

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Er mache WWE keine Vorwürfe, sondern sei im Gegenteil froh über seine Entlassung - seine Wrestling-Karriere sei damit aller Voraussicht nach beendet. Ein Engagement beim Konkurrenten AEW plant er demnach also nicht.

Sullivan sollte bei WrestleMania 35 auf John Cena treffen

Sullivan, eine Entdeckung des bisherigen WWE-Kollegen Bobby Lashley, war seit 2013 unter WWE-Vertrag. Seine Körpermasse von angeblich 150 Kilo, sein Talent als Powerhouse im Ring und sein einzigartiger Look - verursacht durch einen tumorbedingten Riesenwuchs, schien ihn für eine große Karriere zu prädestinieren.

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Auch WWE schürte den Hype früh: "Diese Faust könnte alles verändern", schrieb Talentvorstand Paul Levesque (Triple H) 2014 bei Twitter unter ein Foto von Sullivans Hand. Eineinhalb Jahre später wurde berichtet, dass Superstar Brock Lesnar eine private Trainingseinheit mit Sullivan absolviert haben und hin und weg gewesen sein soll.

Im Frühjahr 2017 debütierte Sullivan im NXT-Kader von WWE, für Anfang 2019 war sein Hauptkader-Debüt geplant, das in einem Match gegen Cena bei WrestleMania 35 hätte gipfeln sollen. Es kam anders.

Üble Kommentare im Netz

Sullivan erlitt Panikattacken, als er das erste Mal vor größerem Publikum auftreten sollte. Sullivan ließ mehrere "Dark Matches" platzen - Probeläufe vor Publikum, die aber nicht im TV ausgestrahlt werden -, erschien ohne Rücksprache mit den Ligaverantwortlichen nicht in der Arena. Sullivan übte in Bezug auf diese Vorfälle nun Selbstkritik, annte sein Verhalten "egoistisch".

Die WWE-Verantwortlichen reagierten damals dennoch mit dem gebotenen Verständnis auf die Situation, der Plan mit Cena wurde verworfen, Sullivan debütierte stattdessen nach WrestleMania mit einer Attacke auf Legende Kurt Angle. Der Plan, Sullivan groß rauszubringen, schien aufgeschoben, aber nicht aufgehoben - ehe die nächste Wendung folgte (Wie Kurt Angle in den Drogen-Horror andriftete).

WWE RAW nach WrestleMania 35: Lars Sullivan attackiert Kurt Angle
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Kurz nach seinem Hauptkader-Debüt wurde Sullivan von einer trüben Vergangenheit eingeholt, es sprach sich herum, dass er in jüngeren Jahren üble Kommentare im Internet veröffentlicht hatte - seine Postings waren rassistisch, frauen- und schwulenfeindlich und vieles mehr. Auch über Menschen mit psychischen Problemen machte er sich damals ironischerweise noch lustig.

WWE verhängte 100.000-Dollar-Strafe

An sich war das damals nicht neu, WWE soll die Angelegenheit damals intern auch sanktioniert gehabt haben. Sullivans Debüt bei den größeren Shows verschaffte dem Thema jedoch einen lawinenartigen Aufmerksamkeitsschub, so dass WWE sich zu weiteren Maßnahmen entschloss.

Die Liga verhängte eine 100.000-Dollar-Geldbuße (eine hohe Summe im Verhältnis zum üblichen WWE-Jahresverdienst für Wrestler, die keine Topstars sind) und verordnete ein Sensibilitätstraining. Grundlage für die Strafe war eine im US-Sport und -Entertainment übliche "Moralklausel", die Vertragsnehmer auch für rufschädigendes Verhalten in der Vergangenheit haftbar macht.

Sullivan bat öffentlich um Entschuldigung und versicherte, dass sich seine Einstellungen geändert hätten. Obwohl Sullivan Zuspruch von Kollegen bekam - unter anderem erklärte der afroamerikanische Wrestler Titus O'Neal, dass er Sullivans Läuterung für aufrichtig hielte - verringerte sich der Wirbel nur bedingt. Und er verfolgte ihn auch weiter, nachdem eine schwere Knieverletzung ihn 16 Monate lang unfreiwillig aus der Schusslinie nahm.

Comeback schnell wieder abgebrochen

Im vergangenen Oktober kehrte Sullivan als Teil des Kaders der Freitagsshow SmackDown zurück. Er wurde erneut begleitet von vielen kritischen und auch hämischen Fan-Kommentaren in den sozialen Medien, wobei auch an die Öffentlichkeit gelangte Details aus Sullivans Privatsphäre eine Rolle spielten - und auch der Vorwurf, bei Instagram einem weiblichen Fan eine übergriffige Nachricht mit einer Frage nach freizügigen Fotos geschickt zu haben.

Nach wenigen Wochen wurde Sullivan ohne Erklärung wieder aus den Shows genommen. Sullivan soll zuvor ein weiteres Mal nicht bei einem TV-Taping aufgetaucht sein, dies berichtet der bekannte Wrestling-Journalist Dave Meltzer im Online-Forum seines Wrestling Observer.

Sullivan stellt die nun erfolgte Entlassung als Trennung im Guten dar. WWE hätte ihn immer gut behandelt, er sei selbst schuld, dass er in seinem "Traumjob" gescheitert sei.