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Eine Wrestling-Tragödie mit Folgen

Johnny Grunge sorgte in den Neunzigern mit The Public Enemy für legendäre Wrestling-Momente. Sein früher Tod trug auch zu der Tragödie um Chris Benoit bei.
Der Tod von Johnny Grunge (l., mit Rocco Rock) trug zur Mord-Tragödie um Chris Benoit bei
Der Tod von Johnny Grunge (l., mit Rocco Rock) trug zur Mord-Tragödie um Chris Benoit bei
© WWE / Imago
mhoffmann
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Ihr Einzüge und Siegesfeiern zum Welthit "Here comes the Hotstepper" sorgten für einige der denkwürdigsten Wrestling-Momente ihrer Ära.

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Ihr Erfolg war einer der ersten Coups von Showkampf-Mastermind Paul Heyman, Fans von heute bekannt als Manager von Brock Lesnar und Roman Reigns bei WWE.

Auf seinem Karriere-Höhepunkt Mitte der Neunziger war das Tag Team The Public Enemy die Verkörperung der damals kultisch verehrten Liga Extreme Championship Wrestling (ECW), die damals die Blaupause für die "Attitude Era" und damit den zweiten großen Boom der früheren WWF war.

Die Geschichte der Publikumslieblinge Johnny Grunge (Mike Durham) und Rocco Rock (Ted Petty) nahm jedoch ein trauriges Ende - das auch eine Rolle bei einer anderen Tragödie spielte, welche die Wrestling-Welt noch weit mehr erschüttern sollte: den Morden des früheren WWE-Topstars Chris Benoit.

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Paul Heyman machte Public Enemy bei ECW zum Phänomen

Die Geschichte von "TPE" begann bei WWE, im Jahr 1993, bei der Aufzeichnung der allerersten Ausgabe von Monday Night RAW im New Yorker Manhattan Center. Die Independent-Wrestler Durham (damals: Johnny Rotten) und Petty (Cheetah Kid) bestritten ein nicht fürs TV bestimmtes "Dark Match", um sich für ein Engagement zu empfehlen.

Es klappte nicht, aber die beiden schlossen Freundschaft und tourten fortan gemeinsam durch kleinere Promotions, womit sie schließlich die Aufmerksamkeit des von Heyman geführten Underground-Projekts ECW erregten.

Heyman entwarf für die beiden die Rolle zweier weißer Jungs, die sich wie Gangsta-Rapper aufführten und dabei das Chaos anzogen (Pettys neuer Name "Rocco Rock" war eine Anspielung auf einen jungen Hip-Hop-Star namens Snoop Doggy Dogg). Heyman etablierte die beiden mit einer Fehde gegen die legendären Brüder Dory und Terry Funk - und schuf ein Phänomen.

Die oft blutigen und mit dem Einsatz zahlreicher Fremdgegenstände geführten Matches von Public Enemy begeisterte die Fans der in Philadelphia beheimateten Promotion ebenso wie ihre mal intensiven, mal witzigen Redesegmente. Die Auftritte von TPE entwickelten sich zu Happenings: Grunge und Rock feierten ihre Siege schließlich mit "House Partys", bei denen sie ihre Fans in den Ring baten - der bei einem besonders legendären ECW-Moment unter der Last der Feiergemeinde zusammenkrachte.

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Auch bei einem weiterem der berühmtesten ECW-Momente spielten Public Enemy eine Hauptrolle: Als ihr Rivale Terry Funk die anwesenden Fans bat, ihm einen Stuhl zur Bekämpfung von Grunge und Rock zuzuwerfen, flog schließlich praktisch die gesamte Hallenbestuhlung auf die beiden.

Kein Erfolg bei WCW und WWE

Nach einem letzten Match gegen ihre Erzrivalen The Gangstas (New Jack und Mustafa Saed) am 5. Januar 1996 - heute vor 25 Jahren - verließen Public Enemy ECW in Richtung des größeren Rivalen WCW.

Die eingefleischten Fans von ECW nahmen das ihren Kulthelden übel, aus ihrer persönlichen Sicht hatten sie jedoch kaum eine andere Wahl: Der mit dem Geld von Milliardär Ted Turner finanzierte Konkurrent bot den beiden Verdienstmöglichkeiten, die sie bei ECW nicht hatten. Und gerade der damals schon über 40 Jahre alte Petty musste im Blick haben, dass er nicht mehr viele Gelegenheiten bekommen würde, mit Wrestling gutes Geld zu verdienen.

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An die Magie, die Grunge und Rock bei ihrem ersten ECW-Engagment versprüht hatten, konnten die beiden jedoch nie anknüpfen: Bei WCW blieben sie Randfiguren, ebenso bei einem späteren Wechsel zu WWE, wo sie 1999 eine kurze Fehde gegen die Acolytes verloren. Auch ein ECW-Comeback im selben Jahr hatte nicht mehr den alten Zauber: Der alternde "Flyboy" Rocco und der im Ring immer limitierte Grunge konnten auf Dauer nicht verhehlen, dass etwa die nach ihnen zum Durchbruch gekommenen Dudley Boyz vielfältigere Qualitäten hatten.

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Rocco Rock erlitt Herzinfarkt bei Autofahrt

Tragisch begann die Geschichte von Public Enemy am 21. September 2002 zu werden, als Ted "Rocco Rock" Petty bei der Autofahrt zu einer Wrestling-Show in der alten ECW-Arena einen tödlichen Herzinfarkt erlitt.

In noch jüngerem Alter als der damals 49-jährige Petty starb dreieinhalb Jahre auch sein Partner: Mike "Johnny Grunge" Durham wurde am 16. Februar 2006 tot aufgefunden, Gründe für sein Ableben waren Herzprobleme in Folge seines Übergewichts, das Schlafapnoe-Syndrom, das auch zum Tod von NFL-Legende Reggie White beitrug - und zwei überdosierte Medikamente: das Muskelrelaxans Carisoprodol und das Schmerzmittel Hydrocodon.

Johnny Grunge war Freund und Nachbar von Chris Benoit

Durhams Tod sollte im Jahr darauf noch einmal ein größeres Thema werden, als der Mord von Chris Benoit an Frau Nancy und Sohn Daniel nicht nur die Wrestling-Welt erschütterte.

Durham war ein Nachbar und Freund Benoits, der zusammen mit Ex-Partner Dean Malenko bei ECW ein Rivale von Public Enemy war. Ein damals in der Szene vielbeachteter Hintergrundbericht des Wrestling Observer zeichnete nach, dass Durhams Tod Benoit ähnlich erschüttert haben soll wie der seines Freundes Eddie Guerrero einige Monate zuvor. Er soll die psychischen Probleme Benoits verschlimmert haben - und auch seine Ehekrise: Durham hätte vorher einige Male schlichtend eingegriffen.

Was die Todesfälle Durham und Benoit ebenso verband: Beide waren Patienten des Arztes Phil Astin, der sich mit seinen verantwortungslosen Medikamentenverschreibungen auch an den Suchtproblemen anderer Wrestling-Stars mitschuldig gemacht hatte - und 2009 deswegen zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Der Kult um Public Enemy, der der Tragödie vorausging, ist weniger präsent geblieben als der um andere Wrestling-Stars ihrer Zeit. Ihr Vermächtnis ist dennoch lebendig: Das aufstrebende WWE-Duo The Street Profits hat einige Parallelen zu dem Duo - die wohl kein Zufall sind.

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Der Mann, der Angelo Dawkins und Montez Ford in den Hauptkader berufen und dort gefördert hat, war Paul Heyman.