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WWE-Koloss mit tragischem Ende

200-Kilo-Mann Nelson Frazier (Mabel, Viscera, Big Daddy V) wurde von WWE als Attraktion inszeniert, mit begrenztem Erfolg. Danach verlor er früh sein Leben.
Mabel (r.) bei einem Match gegen den Undertaker 1995
Mabel (r.) bei einem Match gegen den Undertaker 1995
© WWE
mhoffmann
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Mit einem Kampfgewicht von zeitweise 225 Kilogramm war er eine eine der einprägsamsten Erscheinungen in der Wrestling-Welt der Neunziger.

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Er regierte bei WWE als "King of the Ring", war Rivale und Partner des Undertaker, Headliner des SummerSlam 1995, forderte bei der zweitgrößten Show der Liga den damaligen Champion Diesel (Kevin Nash) heraus.

Im damals jungen Alter von 24 Jahren hatte Nelson Frazier alias King Mabel - später bekannt als Viscera und Big Daddy V - in der damaligen WWF eine Blitzkarriere hingelegt, die allerdings genauso jäh einen großen Knick erlebte.

Heute vor 25 Jahren endete das persönlich erfolgreichste Jahr Mabels mit einer Demütigung, auf die bald darauf die Entlassung folgte. Das Leben des Nelson Frazier endete 19 Jahre danach, als das Superschwergewicht einen tödlichen Herzinfarkt litt.

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Überraschende Krönung zu "King Mabel"

Die WWE-Karriere von Frazier, geboren am 14. Februar 1971 in der Wrestling-Hochburg Greensboro in North Carolia, begann 1993 als Teil des Tag Teams Men on a Mission. Zusammen mit Partner Mo (Robert Horne) und dem rappenden Manager Oscar trat er zunächst als Publikumsliebling auf, ehe sich die beiden gegen Oscar wandten und fortan als böse "Heels" agierten.

Im Frühjahr 1995 fiel die überraschende Entscheidung, Mabel das King-of-the-Ring-Turnier gewinnen zu lassen und zum Herausforderer für Diesel aufzubauen – ein Programm, mit dem sich die Liga viel Kritik einhandelte.

Der vor allem von seiner monströsen Optik lebende, im Ring aber limitierte Mabel wirkte auf viele Fans in dieser Rolle schon damals nicht mehr zeitgemäß, einige Jahre nach dem Karriere-Zenit von Hulk Hogan hatten Edelperformer wie Bret "The Hitman" Hart und Shawn Michaels die Messlatte der Erwartungen höher gelegt: Als sich Mabels Turniersieg in Philadelphia abzeichnete, bekundeten viele Fans ihr Missfallen mit Rufen nach der Underground-Liga "ECW", die dort ihre Heimatbasis hatte. Auch das schwache SummerSlam-Match des nun als "King Mabel" antretenden Frazier gegen Diesel tat letztlich keinem der Beteiligten einen Gefallen.

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Undertaker trug Maske wegen missglückter Aktion von Mabel

Mabels Stern sank bald darauf, eine größere Rolle als die Kritik der Fans spielte dabei wohl die von Kollegen und Vorgesetzten: Nash berichtete später, dass Mabel im Ring diverse Gegner ungewollt verletzt hätte.

Vor allem wurde ihm vorgeworfen, dass er die Wucht seines Körpergewichts oft nicht unter Kontrolle gehabt hätte - was ihn unterschied von dem zwei Jahre vor ihm nach oben geschossenen (und ebenfalls früh verstorbenen) Yokozuna, der als Teil des samoanischen Wrestling-Clans ein hoch anerkannter Ringhandwerker war.

Mabel dagegen verursachte sowohl gegen Nash als auch in seinem anschließenden Programm mit dem Undertaker folgenreiche Ringunfälle. Es war ein missglückter Legdrop Mabels, der dem Taker diverse Knochenbrüche im Gesicht zufügte, wegen der er für eine Weile mit Maske im Ring stand.

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Nachdem der Taker das Revanchematch gegen Mabel bei In Your House: Season's Beatings am 17. Dezember 1995 gewann, folgte am Tag darauf eine Acht-Sekunden-Demontage durch Diesel und die Kündigung Anfang des darauffolgenden Jahres.

Neu erfunden als Viscera und Big Daddy V

Zweieinhalb Jahre später bekam Mabel eine neue Chance, wurde mit neuem Namen und dem Goth-Charakter Viscera (abgeleitet von visceral – tiefsitzend, die Eingeweide betreffend) zum Jünger des nun bösen Takers in dessen Gruppierung Ministry of Darkness.

Größere Erfolge errang er nicht mehr, Viscera war klar als Nebenfigur definiert, auch nach einem erneuten Comeback 2004 nach zwischenzeitlicher Entlassung. Seine Rolle wurde nach einiger Zeit zur Comedy-Figur umgedeutet, als liebestolle "World's Largest Love Machine" stellte er etwa Ringsprecherin Lillian Carcia nach.

Ein letzter Versuch, ihn 2007 mit neuem Look und ernsterem Charakter als Big Daddy V größer herauszubringen, wurde von den Fans wieder nicht gut angenommen. 2008 folgte das endgültige WWE-Aus.

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Todesursache: Herzinfarkt unter der Dusche

Am 18. Februar 2014, vier Tage nach seinem 43. Geburtstag, starb Nelson Frazier, er kollabierte mit Herzversagen unter der Dusche. Nach seinem Tod wurde er noch Teil eines fruchtlosen Rechtsstreits: Witwe Cassandra verklagte WWE, angeblich hätten von der Liga verantwortete Kopfverletzungen zu seinem Tod beigetragen.

Die WWE-Anwälte taten das unter Verweis auf Fraziers Todesursache als Unsinn ab, der Fall wurde abgewiesen - ebenso wie die Kopfverletzungssammelklage des Anwalts Konstantine Kyros, der sich Cassandra Frazier ebenfalls angeschlossen hatte.