{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Darum ist Velveteen Dreams WWE-Comeback fragwürdig

Zukunftshoffnung Velveteen Dream darf bei WWE trotz ungeklärter Belästigungs-Vorwürfe wieder mitmischen. Die Erklärung der Liga lässt viele Fragen offen.
WWE-Vorstand Triple H (r.) steht zu Velveteen Dream
WWE-Vorstand Triple H (r.) steht zu Velveteen Dream
© twitter.com/TripleH
mhoffmann
mhoffmann

Nach monatelanger Abwesenheit feierte WWE-Toptalent Velveteen Dream im August sein Comeback bei der Show NXT. Und nach monatelangem Schweigen zu den Belästigungs-Vorwürfen gegen Clark hat sich auch die Liga danach erstmals geäußert - und viele Fragen offen gelassen.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Wir haben uns die Sache angeschaut und nichts gefunden", erklärte Firmenvorstand Paul Levesque - besser bekannt als Triple H - in einem Interview mit CBS Sports.

Nach Darstellung des Schwiegersohns von WWE-Chef Vince McMahon ist ist auch der Eindruck falsch, dass der 25 Jahre alte Clark in den vergangenen Monaten pausiert hätte, weil die Liga ihn aus der Schusslinie hätte nehmen wollen: "Er hatte einen Autounfall. In dem Moment, in dem er die ärztliche Freigabe für eine Ring-Rückkehr bekommen hatte, haben wir weitergemacht."

Das Seltsame daran: Monatelang hatte WWE explizite Anfragen diverser Medien zum Status von Velveteen Dream unbeantwortet gelassen. Wenn die Erklärung für seine Abwesenheit so unverfänglich war, stellt sich die Frage, warum sie nicht früher gegeben wurde.

{ "placeholderType": "MREC" }

Hinzu kommt: Nach Angaben von Josh Fuller, dem Independent-Wrestler, der behauptet, dass Clark ihm und anderen zu diesem Zeitpunkt Minderjährigen unangemessenen Online-Nachrichten geschickt zu haben, hat WWE weder ihn noch andere mutmaßliche Opfer kontaktiert - was Triple H mittlerweile auf mehrfache Nachfrage nicht dementiert hat.

Lesen Sie auch

Hat WWE nur deshalb nichts gefunden, weil man nicht genau hinschauen wollte?

Velveteen Dream soll Minderjährige belästigt haben

Der als Top-Talent geltende Dream (Patrick Clark) war im April erstmals in die Negativ-Schlagzeilen geraten: Ihm wurde vorgeworfen, einen minderjährigen Jungen mit Online-Nachrichten belästigt und ihm ein Nacktbild geschickt zu haben - was er dementierte. Seine Erklärung lautete, dass er Opfer eines Hacks gewesen sei.

WWE setzte den schillernden Charakter weiter ein, ehe es im Juni neue Entwicklungen gab: Im Zuge der #SpeakingOut-Bewegung erhoben weitere Personen in sozialen Medien Vorwürfe unangemessenen Verhaltens und veröffentlichten angebliche Chatverläufe mit Clark, die in dieselbe Richtung wiesen. An dieser Stelle kam auch Fuller ins Spiel: Er behauptete, dass Clark ihm Nachrichten geschickt hätte, die er als "Grooming" einordnete, als Annäherungsversuch an einen Minderjährigen. Er sei damals 16 gewesen, Clark 19.

{ "placeholderType": "MREC" }

Clarks Nachrichten seien "nicht direkt sexuell" gewesen, er sei aber aufgefordert worden, ihm seinen Körper zu zeigen, angeblich um Trainingsfortschritte zu begutachten. Fuller ist nach eigenen Angaben auch mit anderen mutmaßlichen Opfern in Kontakt getreten, was seine Eindrücke gestützt hätte.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Angeblich kein mutmaßliches Opfer von WWE kontaktiert

Seit dem Dementi im April hat Clark kein öffentliches mehr abgegeben und auch all seine Twitter-Beiträge gelöscht. WWE bestätigte Ende Juni nur - ohne weitere Details zu nennen -, dass Clark in einen Autounfall verwickelt gewesen und kurz im Krankenhaus gewesen war. Einem Bericht von Wrestling Inc. zufolge hatte er eine rote Ampel überfahren und dabei ein anderes Fahrzeug erwischt.

Einige der Personen, die die belastenden Indizien gegen Clark verbreitet hatten, haben sich mittlerweile aus unbekannten Gründen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, ihre Social-Media-Accounts sind abgemeldet. Fuller allerdings steht weiter zu seinen Vorwürfen und äußerte sich nach Clarks Comeback entsetzt, dass sie folgenlos geblieben sind.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Er sei "wirklich, wirklich wütend, dass dieser Mist unter den Teppich gekehrt wird", schrieb er bei Twitter. Er hätte nicht den Eindruck, dass WWE sich die Angelegenheit näher angeschaut hätte: "Ich wurde nicht kontaktiert und irgendeine andere beteiligte Person meines Wissens nach auch nicht." Bei mehreren Medienkonferenzen wurde Triple H gefragt, ob das stimme. Er wich der Frage jedesmal aus, wiederholte im Wesentlichen seine vorherigen Aussagen und erklärte, dass er nichts hinzuzufügen hätte.

Vergleiche mit The Rock

In anderen Fällen im Zusammenhang mit #SpeakingOut hatte WWE durchgegriffen: Die britischen Wrestler Jack Gallagher und El Ligero sowie der Neuseeländer Travis Banks waren entlassen worden. Gallagher war ein sexueller Übergriff auf einer Party vorgeworfen worden, Ligero hatte belästigendes Verhalten zugegeben, Banks das Eingehen einer Beziehung mit einer 17 Jahre alten Wrestlerin, die er trainiert hatte.

In keinen der gefeuerten Wrestler setzt WWE allerdings so große Hoffnungen wie in Velveteen Dream, der seit Jahren als kommender Star porträtiert wird. Der legendäre Stone Cold Steve Austin verglich ihn sogar schon mit dem jungen Dwayne "The Rock" Johnson.

Gegen die Art und Weise, wie WWE an Clark festhält, hat sich in den vergangenen Tagen Fanprotest formiert, in den sozialen Medien gibt es die Kampagne #FireVelveteenDream. Ob sie die Zugkraft entwickelt, WWE ins Wanken zu bringen, muss sich zeigen.