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Was WWE mit Rousey falsch macht

Die WWE-Fans wenden sich mehr und mehr gegen Ronda Rousey, bei RAW nach dem Royal Rumble 2019 besonders heftig. Sie selbst kann nur bedingt etwas dafür.
Die frühere UFC-Queen Ronda Rousey steigt bei WrestleMania 34 erstmals in den Wrestling-Ring. Im Video zeigt WWE, wie sie für den Showkampf mächtig schuftet.
mhoffmann
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Ronda Rousey hätte ahnen können, was auf sie zukommt. Und sie könnte abgeklärt genug sein, es nicht persönlich zu nehmen.

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Doch die frühere UFC-Queen schien zu treffen, was ihr bei der WWE-Show Monday Night RAW nach dem Royal Rumble 2019 passierte: Sie wurde ausgebuht, laut und gnadenlos. Obwohl sie in der Showkampf-Liga eigentlich nicht den "Heel", die Böse spielt, deren Job es ist, diese Reaktionen zu provozieren.

Trotzdem waren die Fans in Phoenix am Montag wild entschlossen, sie mit Negativ-Reaktionen zu überschütten - und stattdessen Becky Lynch, ihrer Gegnerin bei WrestleMania 35 zu Füßen zu liegen.

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Bei der Mega-Show am 7. April vor fast 80.000 Zuschauern in East Rutherford bei New York, Rouseys womöglich letztem Match für WWE, blüht ihr dasselbe Schicksal. Es droht ein Rousey-Abgang mit unrühmlichen Beigeschmack, den sie so nicht verdient hat.

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WWE-Fans meutern gegen Ronda Rousey

Wer mit dem WWE-Publikum vertraut ist, musste die Gefahr erkennen, dass sich das Publikum gegen sie wenden würde - schon in dem Moment, als die Promotion sie Anfang 2018 offiziell verpflichtete und sofort als Topstar und Champion inszenierte.

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Aus Sicht der Liga völlig sinnvoll: Rousey hat sich erstens nur für einen begrenzten Zeitraum verpflichtet und ist zweitens wegen ihrer UFC-Karriere in den USA ein Superstar mit gigantischem Vermarktungspotenzial. WWE konnte da keine Zeit vergeuden und Rousey langsam an größere Aufgaben heranführen. Sie musste das Eisen schmieden so lange es heiß ist. "Wenn du so eine monströse Erscheinung wie Ronda Rousey hast, dann musst du sie auch so präsentieren", hörte SPORT1 im Sommer aus WWE-Kreisen.

Genau damit aber musste WWE den Widerstand des harten Fankerns provozieren. Der mag es prinzipiell nicht, wenn er das Gefühl bekommt, dass ihm ein Star aufgedrängt wird, den er nicht (wie eben die zum Kult avancierte Becky Lynch) selbst dazu erkoren hat - Roman Reigns und viele andere wissen ein Lied davon zu singen.

Ex-UFC-Queen hat das Wrestling verinnerlicht

Das Tragische daran: Eigentlich hat Rousey viel dafür getan, sich Anerkennung zu verdienen. Sie hat sich voll auf WWE eingelassen, seit ihrem Debüt im April 2018 über 50 Matches bestritten - darunter Auftritte bei nicht fürs TV aufgezeichneten Shows quer durch Amerika und den Globus. Eine Ochsentour, die sie keinesfalls hätte mitmachen müssen - Brock Lesnar, der aus einer ähnlichen Verhandlungsposition von der UFC zu WWE zurückkam, absolvierte 2018 nur um die zehn Kämpfe.

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Als enorm talentiert hat Rousey sich auch erwiesen: Die 31-Jährige, Wrestling-Fan seit ihrer Kindheit, brachte nicht nur ihre athletischen Fertigkeiten mit, sondern auch eine schnelle Auffassungsgabe für die Feinheiten des Gewerbes. Ihr "Selling" etwa, das glaubwürdige Verkaufen gegnerischer Aktionen, um sie gut aussehen zu lassen, ist für eine Wrestlerin auf ihrem Erfahrungslevel absolut außergewöhnlich.

Schon bei ihrer Ringpremiere bei WrestleMania 34 rechneten viele Beobachter mit einem ablehnenden Empfang der WWE-Fans. Rousey aber legte in dem Mixed Match mit Kurt Angle gegen Stephanie McMahon und Triple H einen so furiosen Auftritt hin, dass die Mehrzahl der Zuschauer begeistert war.

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Schwächen werden offensichtlich

Inzwischen ist der Zauber verflogen, nicht nur, aber auch weil Rouseys Schwächen mittlerweile offensichtlicher geworden sind. Ihre Redesegmente sind teils eigenwillig, sie gerät am Mikrofon öfters aus dem Konzept und auch im Ring schwanken ihre Leistungen: Bei Großveranstaltungen, für die die Choreographie der Kämpfe länger eingeübt wird, sind ihre Fights herausragend - bei weniger wichtigen Auftritten stimmt ihr Timing oft nicht, der Zauber geht verloren. Ihr Match gegen Bayley bei RAW war dafür ein gutes Beispiel.

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Vorzuwerfen ist ihr das nicht: Wäre Rousey eine normale Wrestlerin, hätte sie mehr Training, mehr Matches mit erfahrenen Kolleginnen verordnet bekommen, um sich Routine anzueignen, die Abläufe zu verinnerlichen und ihr riesiges Talent zu vollenden, bevor sie wöchentlich auf die große Bühne gestellt wird.

Genau das ist für WWE in Rouseys Fall aber keine Option - und zum Teil ist Rouseys Talent für sie auch ein Fluch: Ihre schnellen Fortschritte scheinen die WWE-Verantwortlichen verführt zu haben, ihr längere TV-Matches anzuvertrauen, für die sie unter den Umständen letztlich doch nicht bereit war. Es schadete ihrem Ruf und ihre Kritiker fühlten sich in ihrer Ablehnung bestätigt.

Nach WrestleMania 35 ist wohl Schluss

Bei WrestleMania wird Rousey ihren Damentitel nun gegen Lynch und Charlotte Flair verteidigen (die laut Wrestling Observer in den kommenden Wochen noch in das Match hineingeschrieben werden soll), es scheint der historische erste Frauen-Hauptkampf der WrestleMania-Geschichte zu werden. Danach will sie WWE angeblich vorerst verlassen und eine Familie gründen, was sie weder bestätigt noch dementiert hat.

Rousey wird in dem WrestleMania-Match (das Lynch aller Voraussicht nach gewinnen wird) von den WWE-Fans wieder als die Böse behandelt werden und ausgebuht werden, ob sie es will oder nicht.

Das Beste, was Rousey und WWE nun tun können, ist die Dynamik anzunehmen und sich auf Rouseys Stärken zu besinnen: Denn auch wenn sie als Publikumsliebling bei WWE nicht mehr funktionieren mag, als Gegenspielerin für Kultstar Lynch tut sie es - und wie.