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Boxen: Joshua-Ruiz-Rückkampf in Saudi-Arabien, Kritik von Amnesty

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Boxen: Joshua-Ruiz-Rückkampf in Saudi-Arabien, Kritik von Amnesty

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Hearn für Kampf in Saudi-Arabien

Der Rückkampf zwischen Anthony Joshua und dessen Bezwinger Andy Ruiz Jr. steigt in Saudi-Arabien. Promoter Eddie Hearn verteidigt die Wahl des Austragungsortes.
Er war nur der Ersatz-Gegner in diesem Kampf gegen den unbesiegten Anthony Joshua. Andy Ruiz wird über Nacht zum Weltmeister und ist plötzlich ein Star.
von Sportinformationsdienst

Der Rückkampf zwischen Box-Weltmeister Andy Ruiz Jr. (USA) und dem Briten Anthony Joshua findet am 7. Dezember in Diriyya in Saudi-Arabien statt. Das teilte Joshuas Promotion Matchroom Boxing am Freitag mit.

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Der Kampf wird unter dem Motto "Clash on the Dunes" (Kräftemessen in den Dünen) ausgetragen.

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Ruiz, der als Ersatzkämpfer eingesprungen war, hatte Joshua Anfang Juni im Madison Square Garden in New York völlig überraschend durch technischen K.o. besiegt und dem bis dahin ungeschlagenen Briten seine drei Schwergewichts-Gürtel der WBA, WBO und IBF abgenommen.

Ursprünglich war geplant, dass der Rückkampf in Joshuas Heimat ausgetragen wird. Ein Re-Match war Teil der vertraglichen Abmachungen.

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Da aber Ruiz einen Kampf in Großbritannien und Promoter Eddie Hearn eine schnelle Rückkehr in die USA ablehnte, einigte man sich als Kompromis auf Saudi-Arabien.

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Amnesty kritisiert Austragungsort

Die Auswahl des Austragungsortes rief jedoch bald nach der Bekanntgabe Kritik von Menschenrechtsorganisationen hervor. Felix Jakens, Sonderbeauftragter von Amnesty UK, bezeichnete die Veranstaltung als "weitere Gelegenheit für die saudischen Herrscher, ihr stark angeschlagenes Image über den Sport reinzuwaschen".

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"Trotz einiger längst überfälliger Reformen der Frauenrechte ist Saudi-Arabien aktuell dabei, die Menschenrechte dramatisch zu unterdrücken. Frauenrechtler, Anwälte und Mitglieder der Minderheit der Schiiten werden alle verfolgt", sagte Jakens.

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Vor allem der mutmaßliche Mord an Regimekritiker Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul sorgte im vergangenen Jahr für eine weitere internationale Ächtung des Regimes.

Saudi-Arabien zeigt Visionen

Joshua-Promoter Eddie Hearn verteidigte die Wahl aber nun auf einer Pressekonferenz. "Wir hatten Angebote aus Saudi-Arabien, Abu Dhabi, Dubai und Katar", zählte Hearn auf.

"Aber wir wollten an einen Ort gehen, der eine Vision für den Box-Sport hat. Saudi -Arabien kennen wir bereits als echten Partner, der in den Sport investiert", begründete er die Entscheidung für das Königreich.

Denn diese Investitionen in den Sport sind nach Hearn die Zukunft des Boxens. "Wir müssen realisieren, dass es noch eine Welt außerhalb von Cardiff oder dem Madison Square Garden gibt. Wir haben die Verpflichtung, den Sport in neue Regionen zu bringen. Dieses Event könnte den Box-Sport für immer verändern. Wenn die Saudis in diesen Kampf investieren, könnte dies eine Entwicklung für den Box-Sport anstoßen, auf die ich sehr gespannt bin."

Ist der Fight fix?

Allerdings kommen nun sogar Spekulationen auf, ob der Kampf überhaupt schon fix arrangiert ist. Vor allem das Ruiz-Lager heizt diese Gerüchte immer wieder an.

Von Andy Ruiz Jr. hat seit der Ankündigung des Rückkampfs keinerlei Details in den sozialen Medien geteilt. Sein Trainer Manny Robles sagte dazu nur kryptisch: "Es gibt einen Grund dafür."

Nun schob Robles nach: "Es gibt eine Seite, die sagt, wir kämpfen am 7. Dezember, der Promoter sagt, wir kämpfen am 7. Dezember in Saudi-Arabien. Aber man hat dazu nichts von Ruiz gehört. Daher sollte jeder die Füße still halten und abwarten."

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Natürlich könnte das auch nur Teil der Bestrebungen sein, eine höhere Kampfgage rauszuholen.

Nicht der erste größere Boxkampf in Saudi-Arabien

Saudi-Arabien war zuletzt schon mehrfach Schauplatz größerer Boxkämpfe, unter anderem fand dort im September 2018 das Finale der Muhammad Ali Trophy zwischen Sieger Callum Smith und George Groves statt. Auch der Brite Amir Khan boxte jüngst im Wüstenstaat gegen Billy Dib.

Auch diverse Events der Wrestling-Promotion WWE fanden in Saudi-Arabien statt (wobei einzelne Stars wie Daniel Bryan und Kevin Owens aus Gewissensgründen zu Hause blieben), zudem bemüht sich das Land auch um Rennen der Formel E. Wegen der Menschenrechtssituation im autoritär regierten Staat gab es aber auch immer wieder Kritik an den sportlichen Kooperationspartnern.