Boxweltmeister Mahmoud Charr (34) wird seinen Titel voraussichtlich gegen den US-Amerikaner Trevor Bryan verteidigen. Das gab der Weltverband WBA bekannt. Die endgültige Entscheidung fällt am 17. Mai.
Charr vor Rückkehr in den Boxring
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An dem Tag steigt in Panama-Stadt der sogenannte Purse Bid, bei dem die von der WBA lizenzierten Promoter den Kampf ersteigern können. Das Mindestgebot für den Kampf beträgt eine Million Dollar (890.000 Euro), von denen Charr 75 Prozent kassieren soll.
Charr gewann im November 2017 den WM-Titel der WBA im Schwergewicht und galt deshalb kurzzeitig als erster deutscher Schwergewichts-Weltmeister seit Max Schmeling. Später kam allerdings heraus, dass er zum Kampfzeitpunkt gar keinen deutschen Pass besessen hatte.
Charr-Sperre wurde zurückgenommen
Im September 2018 wurde Charr kurz vor seiner ersten Titelverteidigung die Einnahme der verbotenen Anabolika Epitrenbolon und Drostanolon nachgewiesen. Wegen eines Verfahrensfehlers musste die sechsmonatige Dopingsperre allerdings zurückgenommen werden.
Die anschließende Titelverteidigung ließ Pflichtherausforderer Fres Oquendo platzen, sodass Charr seit anderthalb Jahren auf einen Kampf wartet.
Anfang April hatte Charr bekannt gegeben, dass er nicht mehr unter seinem Künstlernamen "Manuel" in den Ring steigen möchte. Der gebürtige Libanese hatte sich zu Beginn seiner Profikarriere im Jahr 2000 in Anlehnung an bekannte Boxer wie Marco Huck (Muamer Hukic) und Felix Sturm (Adnan Catic) ebenfalls einen Künstlernamen zugelegt.
Der Kampfrekord des Weltmeisters liegt bei 31 Siegen, davon 17 durch K.o. Vier Mal ging er als Verlierer aus dem Ring.