Das Titelsystem im Boxsport sorgt bei den Fans seit Jahren für Verwirrung. Mehrere Verbände küren in diversen Gewichtsklassen ihren eigenen Weltmeister, auch innerhalb der Gewichtsklassen gibt es verschiedene Unterkategorien.
Sauerland will weniger WM-Titel
Ein System, mit dem Promoter Wilfried Sauerland nicht zufrieden ist. "Die ganzen Titel und Untertitel, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, sind einfach des Guten zu viel", sagte der 78-Jährige im Box-Talk auf SPORT1. "Ich habe immer gesagt: So wenige Titel wie möglich!"
Doch trotz der von ihm geäußerten Kritik - aus Sicht eines Promoters ergibt die Vielzahl an Kämpfen durchaus Sinn. "Wenn man einen Boxer gut platziert hat, und er die Chance hat, durch den Gewinn eines Interkontinental-Titels um eine WM-Endausscheidung zu boxen, dann muss man das natürlich machen", gab Sauerland zu.
Für den früheren Box-Profi Sebastian Zbik ist ohnehin klar, dass das bestehende System für die Sportler auch seine Vorteile hat. "Wir haben vier bekannte Verbände. Jeder, der sich im Boxen auskennt, kennt sie. Aus Sicht der Sportler ist es ein schönes Gefühl, wenn man einen Gürtel gewinnt, auch wenn es nur ein WBO-Interkontinental-Titel ist."
Sauerland prophezeit deutschen Weltmeister
Durch den Gewinn eines solchen Gürtels gehört der Boxer zu den Top Ten. Damit hat er die Chance, um einen WM-Titel zu kämpfen.
Auch wenn mit Tyron Zeuge kürzlich der letzte deutsche Weltmeister seinen Titel abgeben musste, glaubt Wilfried Sauerland fest daran, dass Deutschland 2019 wieder einen Champion zu bieten hat.
"Wir haben sehr viele gute Talente, die wir zurückgehalten haben, die bereits eine gute Amateur-Karriere hinter sich haben. Ulli Wegner und ich haben uns vorgenommen, einige wieder etwas mehr zu pushen, weil sie jetzt so weit sind", versprach der 78-Jährige: "Leon Bunn ist einer von ihnen, er kann ganz vorne mit dabei sein."