In Italien ist es zum wiederholten Male zu einem Rassismus-Vorfall gekommen. Diesmal traf es Dalbert Henrique vom AC Florenz.
Ribéry-Mitspieler rassistisch beleidigt
Schiedsrichter Daniele Orsato unterbrach die Partie zwischen Atalanta Bergamo und der Fiorentina am 4. Spieltag der Serie A sogar nach einer halben Stunde für mehrere Minuten, nachdem der Brasilianer sich beim Referee selbst darüber beschwert hatte.
Der Linksverteidiger wurde von den Atalanta-Fans rassistisch beschimpft und mit Schmähgesängen heftig beleidigt. Dalbert wollte deshalb kurzerhand das Feld verlassen.
Rassistische Beleidigungen gegen Lukaku, Dalbert und Co.
Über Lautsprecher wurden die Anhänger zwar immer wieder aufgefordert, entsprechende Beleidigungen zu unterlassen, was diese aber nur mit Pfiffen quittierten. Daraufhin sah sich der Schiri gezwungen, das Spiel zu unterbrechen.
Nach der Spielunterbrechung erzielte Neuzugang Franck Ribéry, der vom FC Bayern in die Toskana gewechselt war, sein erstes Tor für Florenz. Am Ende hieß es 2:2.
Der Rassismus-Vorfall um Dalbert ist kein Einzelfall. In Italien mussten in den vergangenen Wochen immer wieder Partien unterbrochen werden, weil Spieler rassistisch beschimpft worden waren.
Anfang September beleidigten Fans von Cagliari Calcio Romelu Lukaku von Inter Mailand, indem sie den Belgier mit Wurzeln im Kongo mit Affenlauten verhöhnten. Selbst seine eigenen Inter-Fans fielen Lukaku danach in den Rücken und ein paar Tage später wurde er noch von einem TV-Reporter beleidigt.
Infantino: Rassisten "aus den Stadien werfen"
Angesichts der gehäuften und wiederkehrenden Vorfälle in der Serie A sagte nun FIFA-Präsident Gianni Infantino dem italienischen TV-Sender RAI, die Situation sei sehr ernst und müsse solange bekämpft werden, bis rassistische Gesänge aufhörten. Rassismus müsse mit Bildung, Verurteilung und Diskussionen bekämpft werden, so Infantino weiter.
"Wir können keinen Rassismus in der Gesellschaft oder im Sport haben. In Italien hat sich die Situation nicht verbessert, und das ist sehr ernst. Man muss die Verantwortlichen identifizieren und aus den Stadien werfen", verlangte der Schweizer FIFA-Boss. Man dürfe keine Angst davor haben, Rassisten zu verurteilen.
Ähnlich wie Infantino fordern schon seit längerem immer wieder Fußball-Profis oder Ex-Fußball-Stars wie Didier Drogba ein anhaltendes Engagement gegen Rassismus: "Wir müssen das bekämpfen. Der beste Weg ist, nicht aufzugeben, zusammenzuhalten und die richtigen Botschaften zu vermitteln", sagte der Ex-Chelsea-Star.