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Premier League: Fulham zurück im Oberhaus - der etwas andere Klub

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Premier League: Fulham zurück im Oberhaus - der etwas andere Klub

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So kurios ist Rückkehrer FC Fulham

Der FC Fulham ist zurück in der Premier League. Die Cottagers sind kein gewöhnlicher Klub, das zeigt auch ein Blick auf Besitzer Shahid Khan.
Der FC Fulham entscheidet das Play-off-Finale der Championship im Wembley-Stadion mit 2:1 für sich und steigt damit wieder in die Premier League auf.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch

Ein geplanter Geniestreich bringt den FC Fulham zurück in die Premier League.

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Mit einem direkt ins kurze Eck verwandelten Freistoß aus 35 Metern in der 105. Minute des Playoff-Finales gegen den FC Brentford ließ Joe Bryan die Cottagers im leeren Wembleystadion ausrasten. Es sah wie ein spontaner Einfall des Linksverteidigers aus – doch das war es nicht.

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"Das Führungstor war geplant", erklärte Trainer Scott Parker nach dem Spiel. Bryan ergänzte: "Der Torwart (David Raya Anm. d. Red.) kommt immer lächerlich weit vor von seiner Linie. Das haben wir trainiert."

Auch der zweite Treffer war alles andere als ein Zufallsprodukt. Bryan zog von links in den Strafraum des Gegners und bediente Stürmer Aleksandar Mitrovic, der dem Zuspieler direkt wieder den Ball in den Lauf servierte. Bryan behielt einen kühlen Kopf und stellte die Weichen endgültig auf Sieg. Der Anschlusstreffer von Henrik Dalsgaard zum 2:1 aus Fulham-Sicht war nur noch Ergebniskorrektur. Somit ist Fulham nach einem Jahr Abstinenz zurück im englischen Oberhaus.

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Doppelpacker Ryan als Matchwinner

Dass ausgerechnet Ryan mit einem Doppelpack zum Matchwinner wird, war dann allerdings doch überraschend. Dem 26-Jährigen gelang in der abgelaufenen Spielzeit der Championship nur ein Treffer für Fulham, überhaupt verbuchte er durch den Doppelpack gegen Brentford erst die Treffer drei und vier in 78 Spielen für den künftigen Erstligisten.

Das Amt des Torschützen ist normalerweise Aleksandar Mitrovic vorbehalten. Der Serbe gewann in der regulären Saison mit 26 Treffern die Torjägerkanone, in den entscheidenden Spielen musste die Elf von Scott dann allerdings größtenteils ohne den 25-Jährigen auskommen, in den Halbfinals gegen Cardiff City fiel er verletzt aus, die Cottagers zitterten sich ohne ihn gegen Cardiff City ins Endspiel.

Auch gegen Brentford saß Mitrovic zunächst draußen, er kam erst zur Verlängerung. "Ich bin 13 Tage nicht gelaufen. Eigentlich hätte ich gar nicht auf dem Feld stehen dürfen. Manchmal im Leben muss man halt Risiken eingehen", erklärte er nach der Partie bei Sky Sports. Mit dem Assist zum zwischenzeitlichen 2:0 hatte er seinen Anteil am Erfolg des Klubs aus West-London.

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Mitrovic beweist Größe

Und in diesem bewies er wahre Größe. Während bei seinen Teamkollegen mit Schlusspfiff alle Dämme brachen, ging Mitrovic zum gegnerischen Keeper und sprach ihm Mut zu.

Dass der Stürmer überhaupt noch bei den Cottagers spielt, ist keine Selbstverständlichkeit. Nach dem Abstieg rechneten viele mit seinem Abgang, auch Bayer Leverkusen soll laut Sport Bild interessiert gewesen sein. Doch Mitrovic, der erst 2018 für 24,7 Millionen Euro von Newcastle United kam, verlängerte seinen Vertrag bis 2024.

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Maßgeblich verantwortlich für den Wiederaufstieg ist auch Trainer Scott Parker. Nach der Entlassung von Claudio Ranieri im Februar übernahm der bisherige Co-Trainer Parker das Team, bei dem zu diesem Zeitpunkt auch André Schürrle auf Leihbasis spielte. Der 39-Jährige, zuvor noch ohne Erfahrung als Cheftrainer und bis 2017 selbst als Spieler für die Cottagers aktiv, konnte den Abstieg nach einem Jahr Oberhaus allerdings nicht verhindern. Dennoch wurde er im Mai 2019 zum Cheftrainer befördert.

"Scott war mutig, eine sehr schwierige Herausforderung im Februar anzunehmen, als er zu unserem Interimsmanager ernannt wurde", erklärte Fulham-Boss Shahid Khan. "Seitdem sind wir Tag für Tag, ob im Training oder am Spieltag, zweifellos ein besserer Fußballklub geworden". Parker sei der richtige für die Mission Wiederaufstieg, meinte Khan. Und er behielt Recht.

Besitzer gehört auch ein NFL-Team

Der amerikanisch-pakistanische Unternehmer, dem auch das NFL-Team Jacksonville Jaguars gehört, übernahm die Cottagers 2013. Rund 200 Millionen Euro soll ihn das gekostet haben. Titel hat der 1879 gegründete Klub, der damit der älteste aktive Profiklub Londons ist, noch keine gewonnen.

Am nächsten dran war Fulham, das 2014 auch mal von Felix Magath trainiert wurde, im Jahr 2010, als man das Europa-League-Finale in Hamburg erst in der Verlängerung gegen Atlético Madrid verlor.

Doch statt einer verbalen Attacke auf den Premier-League-Thron hörte man von Khan bei seinem Start 2013 eher leisere Töne. "Ich habe keine konkreten Pläne, sondern will auf die Fans hören", erklärte er.

Seine Ziele: "Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, ins Craven Cottage zu investieren, eine gute Jugendarbeit zu haben, Gemeinschaftsanliegen voranzubringen und den Geschäftsplan zu unterstützen, den der Klub verfolgt."

Craven Cottage stellt Verein vor Probleme

Dabei ist der Ausbau des altehrwürdigen Craven Cottage eines der schwierigsten Unterfangen. Das Stadion verdankt seinen Namen einer Jagdhütte, die heute als VIP-Loge benutzt wird. Auch die Backsteinfassade tut ihr übriges, dem Stadion einen unverwechselbaren Charme zu verleihen.

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Doch auch dadurch, dass das Stadion direkt am Ufer der Themse steht, ist Platz für einer Vergrößerung nicht wirklich gegeben. Im Sommer 2019 gab es dennoch nach jahrelangen Diskussionen die Genehmigung und den Startschuss für die Renovierung, die zwei Jahre in Anspruch nehmen soll.

Dabei wird die Tribüne Riverside Stand am Ufer komplett abgerissen und neugebaut. Die Kapazität soll insgesamt von 25.700 auf 29.600 Zuschauer erhöht werden. Auch deshalb war der Wiederaufstieg ins englische Oberhaus so wichtig, garantiert dieser den Londonern doch dank des üppigen TV-Vertrags bis zu 200 Millionen Euro.

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Für viele ist ein kompletter Stadionneubau und ein damit verbundener Auszug aus dem Craven Cottage auf lange Sicht unabdingbar, will man auch in Sachen Infrastruktur zu den Großen der Premier League aufschließen.

Doch das scheint für Khan nicht in Frage zu kommen. Er hatte zwar 2018 überlegt, das Wembley zu kaufen, sein Angebot von kolportierten 680 Millionen Euro aber wieder zurückgezogen.

Ihm ist die Gunst der Fans wichtiger als Titel. Damit stellt der Klub im Milliardenkosmos Premier League eine echte Ausnahme dar.