Englands entthrontem Meister Manchester City ist die erneute Qualifikation für die Champions League zumindest sportlich kaum noch zu nehmen.
Reds-Legende kritisiert Salah
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Die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola besiegte am 34. Spieltag der Premier League Newcastle United mit 5:0 (2:0) und hat bei einem absolvierten Spiel mehr 14 Punkte Vorsprung auf den fünftplatzierten Stadtrivalen Manchester United.
Dabei stellten die Citizens einen Premier-League-Rekord auf: Mit 93,7 Prozent Passgenauigkeit (787 von 840 Pässen erfolgreich) kamen prozentual so viele Pässe an wie noch nie in einem Spiel der englischen Liga, seit die Passdaten erhoben werden (2003/04).
Liverpool siegt dank Salah-Doppelpack
Der bereits als Meister feststehende FC Liverpool löste seine Pflichtaufgabe mit mehr Mühe als City, am Ende allerdings doch souverän und gewann mit 3:1 (2:1) bei Brighton & Hove Albion. (SERVICE: Tabelle der Premier League)
Die Führung durch Mohamed Salah in der sechsten Minute war dabei Liverpools erster Auswärtstreffer seit dem 15. Februar (1:0 in Norwich), in den folgenden fünf Spielen auf fremdem Platz blieben die Reds torlos. Jordan Henderson baute die Führung aus (8.), Leandro Trossard verkürzte (45.). Nach 76 Minuten schnürte Salah dann den Doppelpack, seine insgesamt 100. Torbeteiligung für Liverpool in der Premier League im 104. Match.
Liverpool-Legende kritisiert "Egoismus" bei Salah
Dennoch stand der Ägypter nach der Partie scharf in der Kritik. Liverpool-Legende Graeme Souness warf Salah bei Sky UK vor, dass er Egoismus "auf ein neues Level" gehoben habe, da er mehrfach besser postierte Mitspieler nicht beachtet habe und stattdessen lieber selbst abgeschlossen habe.
"Er schoss bei jeder Möglichkeit, die er hatte, seine Teamkollegen dürften in zwei, drei Situationen nicht glücklich gewesen sein", meinte Souness: "Aber er ist immer egoistisch, heute Abend war er superegoistisch. Er will unbedingt Torschützenkönig werden."
Salah liegt momentan mit 19 Toren drei Treffer hinter dem Führenden Jamie Vardy von Leicester City und könnte zum dritten Mal in Folge der beste Torschütze in der Premier League werden.
Jürgen Klopp nahm seinen Stürmer-Star in Schutz. "Er ist ein Stürmer, wie kann das (Torschützenkönig; Anm. d. Red.) keine Motivation für ihn sein", sagte Klopp auf der Pressekonferenz nach der Partie. Er ergänzte: "Am Ende kannst du nur treffen, wenn du gut spielst und das hat er heute getan."
Silva und De Bruyne glänzen
Für ManCity trafen der brasilianische Angreifer Gabriel Jesus (10.), Riyad Mahrez (21.), Federico Fernandez mit einem Eigentor (58.), David Silva (65.) und Raheem Sterling (90.+1) in der einseitigen Begegnung. Nationalspieler Ilkay Gündogan wurde gegen die Magpies, die den Klassenerhalt bereits in der Tasche haben, in der 46. Minute eingewechselt.
Silva gab außerdem noch zwei Assists und kam damit in jeder seine zehn Spielzeiten für City auf mindestens zehn Torvorlagen. Teamkollege Kevin De Bruyne legte sogar sein 18. Tor in dieser Saison auf und stellte damit seinen persönlichen Rekord aus der Saison 2016/17 ein. Nur Thierry Henry (20 Vorlagen 2002/03) und Mesut Özil (19 Vorlagen 2015/16) gaben in einer Saison mehr Assists in der Premier League.
Wolverhampton patzt - Sheffield holt auf
Ob die Skyblues allerdings in der kommenden Europapokalsaison mitmischen dürften, ist höchst fraglich: Wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay der Europäischen Fußball-Union UEFA ist City für die kommenden beiden Spielzeiten vom internationalen Geschäft ausgeschlossen. Der Klub geht allerdings vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen das Urteil vor, eine Entscheidung soll in der kommenden Woche fallen.
Im Kampf um die internationalen Plätze rückte Sheffield United durch das 1:0 (0:0) im direkten Duell gegen die Wolverhampton Wanderers bis auf einen Punkt an den Tabellensechsten heran, John Egan ließ Sheffield in der dritten Minute der Nachspielzeit jubeln.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)