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Premier League: Zoff um Gehaltsverzicht der Stars - die Hintergründe

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Premier League: Zoff um Gehaltsverzicht der Stars - die Hintergründe

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Gründe für Englands Gehalts-Zoff

Dass die Topverdiener der Premier League nicht auf Gehalt verzichten wollen, sorgt in England für Zoff. Doch die Hintergründe sind vielschichtig.
Jürgen Klopp emotional: Der LFC-Coach gab zu, bei einer besonderen Darbietung der Reds-Hymne geweint zu haben.
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
von Maximilian Lotz

Als "Gehalts-Krieg" betitelte die englische Sun die aktuelle Situation.

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Auch Wayne Rooney sah die Schlagzeilen schon vor sich: "Reiche Spieler verweigern Gehaltsverzicht!"

Oberflächlich betrachtet wirkt es zunächst so, als würden die bestens bezahlten Stars der englischen Premier League mit ihrem Nein zu einem einheitlichen Gehaltsverzicht zurecht am Pranger stehen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

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Rooney: Spieler plötzlich die Sündenböcke

"Es fühlt sich an, als wolle man die Spieler bloßstellen - sie in eine Ecke drängen und sie die Rechnung für entgangene Einnahmen begleichen lassen", schrieb Rooney in seiner Kolumne für die Sunday Times. "Warum sind Fußballer plötzlich die Sündenböcke?"

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Dass ausgerechnet die Spieler der reichsten Liga der Welt nicht bereit sein sollen, auf 30 Prozent ihres Gehalts zu verzichten, wirkt angesichts der gravierenden finanziellen Folgen der Coronakrise in allen Lebensbereichen auf den ersten Blick nur schwer vermittelbar.

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Dass die Stars nur darauf bedacht wären, ihr eigenes Vermögen zu sichern, wäre aber der falsche Schluss.

Nach einer Videokonferenz am Wochenende hatte die Premier League mitgeteilt, dass sich die 20 Klubs darauf geeinigt hätten, angesichts der Coronakrise von ihren Spielern Kürzungen und Stundungen des Salärs um 30 Prozent für zwölf Monate zu fordern.

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Spielergewerkschaft gegen generellen Gehaltsverzicht

Die Spielergewerkschaft PFA lehnte dies jedoch ab und verwies darauf, dass dem Staat dadurch Steuereinnahmen in Höhe von über 200 Millionen Pfund entgingen. "Was bedeutet dieser Verlust für das nationale Gesundheitswesen?", fragte die PFA.

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Dass Gesundheitsminister Matt Hancock vergangene Woche öffentlich einen Gehaltsverzicht der Spieler forderte, hat sicher nicht zur Deeskalation der Situation beigetragen.

Rooney, der aktuell als Spielertrainer bei Zweitligist Derby County unter Vertrag steht, schrieb nun von einer "No-Win-Situation" für die Spieler. Er verstehe, dass die Forderungen nach Verzicht laut würden, es müsse aber "von Fall zu Fall" entschieden werden.

Verglichen mit dem, was von den Spielern verlangt werde, sei zudem die Liga-Spende in Höhe von 20 Millionen Pfund für das Gesundheitswesen "ein Tropfen ins Meer", meinte Rooney.

Misstrauen der Spieler gegenüber Klubs

Laut Daily Mail herrscht offenbar seitens der Spieler Misstrauen gegenüber ihren Klubs. Demnach sei man auf Spielerseite nicht davon überzeugt, dass die Gehaltseinbußen für die Klubs tatsächlich notwendig seien. Es werde vermutet, dass die Vereine nur deshalb auf die Forderung der Liga eingehen wollen, um ihren Verpflichtungen gegenüber Spielern und anderen Mitarbeitern nicht nachkommen zu müssen.

Für Kritik sorgte unterdessen das Vorgehen des FC Liverpool, das Notfall-Programm der britischen Regierung in Anspruch zu nehmen und einige Angestellte in Kurzarbeit zu schicken.

Die Kapitäne fordern daher offenbar Gespräche mit den Klub-Bossen, in denen diese darlegen sollen, warum der Gehaltsverzicht von Nöten ist. Gleichzeitig wollen sie sich garantieren lassen, dass das eingesparte Geld für einen guten Zweck verwendet wird.

Henderson will Hilfsfonds gründen

In der Tat ist die Bereitschaft bei den Spielern vorhanden. Liverpool-Kapitän Jordan Henderson und Nationalspieler Harry Maguire treiben die Schaffung eines Hilfsfonds voran.

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Auch Gary Lineker schaltete sich in die Debatte ein und nahm die Stars in Schutz. "Warum nicht alle Wohlhabenden auffordern - wenn möglich - zu helfen, anstatt nur auf Fußballern herumzuhacken?", sagte der Ex-Nationalspieler der BBC. "Niemand scheint über die Banker, die Geschäftsführer, die Millionäre zu sprechen. Stehen sie auf? Werden sie aufgefordert, aufzustehen? Das wissen wir nicht."

Die Art und Weise sei aber oftmals das Problem, ergänzte Lineker und kritisierte den öffentlichen Umgang mit den Stars: "Die Leute springen immer schnell auf das hohe Ross, gerade wenn es um Fußballer geht, aber viele von ihnen tun viele wirklich gute Dinge, und ich bin sicher, dass sie das auch weiterhin tun werden."