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Coronavirus: Premier League drohen wegen TV-Vertrag Verluste & Rechtsstreit

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Coronavirus: Premier League drohen wegen TV-Vertrag Verluste & Rechtsstreit

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England droht Streit um Milliarden

Auch im englischen Fußball drohen Vereinen massive finanzielle Verluste. Kampflos wollen die Klubs den Erlös aus dem Rekord-TV-Vertrag aber offenbar nicht aufgeben.
Die Premier League bangt wegen Corona um TV-Gelder
Die Premier League bangt wegen Corona um TV-Gelder
© Getty Images
Stefan Junold
Stefan Junold

Lange schwammen die Klubs der Premier League dank ihres lukrativen TV-Vertrags im Geld - jetzt trifft die Coronakrise auch Englands Fußball, es drohen alleine aus dem Fernseh-Topf massive Verluste.

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Die Premier League wird vorerst bis zum 3. April keine Spiele austragen. Und wie es danach weiter geht, weiß aktuell niemand. Doch Englands Klubs rüsten sich vorsorglich schon für einen Rechtsstreit um die TV-Gelder.

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Denn: Je länger die Aussetzung andauert, desto immenser werden die finanziellen Verluste für Liga und Klubs sein. Die größten Einbußen entstehen durch die fehlenden Einnahmen aus dem TV-Vertrag. Keine Spiele, keine TV-Übertragungen, kein Geld – so einfach ist die Rechnung. Und hier droht England der Super-GAU.

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Fette Einnahmen aus TV-Vertrag

Denn Vereine der Premier League trifft es  stärker als in anderen Ländern, da der Kontrakt mit den Fernsehanstalten lukrativer ist. Der derzeit gültige Vertrag zwischen Premier League und den Rechteinhabern Sky Sports und BT Sports enthält im Zeitraum von 2019 bis 2022 ein Volumen von rund 1,7 Milliarden Euro pro Saison alleine für die nationale Ausstrahlung der Übertragungen. Hinzukommen weitere Einnahmen aus der internationalen Verbreitung.

Somit wackelt nach Informationen von Sportsmail der fette TV-Vertrag mit insgesamt rund 3,3 Milliarden Euro Einnahmen, sollte die Saison 2019/20 nicht bis zum 31. Juli beendet werden können.

Denn am 1. August beginnt der Rahmenzeitplan der neuen Spielzeit und damit der neue Berechnungszeitraum der TV-Gelder. Konkret droht Englands Klubs ingsgesamt ein Verlust von über 820 Millionen Euro aus dem Gesamtvolumen des Deals.

Premier-League-Klubs prüfen rechtliche Schritte

Kampflos werden Englands Klubs diesen dicken Batzen ganz offenbar nicht aufgeben. Die Top-Klubs befänden sich auf einem potenziellen Kollisionskurs mit TV-Partnern wie Sky Sports und BT Sport, für den Fall, dass die Verträge nicht eingehalten werden.

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Aktuell hat Sky Sports Anspruch auf 128 Spiele, BT Sport darf 52 zeigen. Ob es dazu kommt, steht durch Corona in den Sternen.

Ob es für diesen Fall dann wirklich zur Schlammschlacht um die Millionen kommt, wenn die Sender einen Teil ihres Geldes zurückfordern, bleibt abzuwarten - einfach akzeptieren würden die Top-Vereine eine solche Maßnahme aber nicht, berichtet die Daily Mail. Demnach bereiten sie sich bereits auf diesen Ernstfall vor und holen bereits rechtlichen Rat ein.

Dabei bietet sich der Premier League ein besonderes Druckmittel: Der aktuelle 3,3-Milliarden-Deal läuft nur noch bis 2022 - sollten die TV-Sender nun also die rund 820 Millionen zurückverlangen, könnte die Premier League kontern und den nächsten Milliarden-Deal mit anderen Partnern abschließen. Folglich dürfte auch Sky Sports und BT Sport daran gelegen sein, es sich nicht komplett mit den Klubs zu verscherzen.

Chelsea-Besitzer Abramovich betroffen

Weitere finanzielle Ausfälle würden den Vereinen immens schaden. Das Ausmaß der finanziellen Bedrohung ist kaum absehbar, zumal aktuell nur Spekulationen und Hochrechnungen möglich sind.

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Doch wie auch in der Bundesliga dürfte die Existenz einiger Klubs bedroht sein.

Denn es kommen neben fehlenden Ticketeinnahmen, Sponsoring etc. weitere Verluste durch die Coronakrise hinzu. Beispielsweise hat Chelsea-Besitzer Roman Abramovich seit Jahresbeginn 2,6 Milliarden Euro Verlust gemacht. Auch andere Investoren, die durch die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona betroffen sind, haben weniger Geld zur Verfügung, um in englische Fußball-Vereine zu investieren.

UEFA fordert angeblich Geld

Möglicherweise droht der Premier League wie auch den anderen europäischen Ligen ein weiterer Kostenpunkt. Einem Bericht von The Athletic zu Folge plant die UEFA, in Folge der Verschiebung der EM auf 2021einen Betrag in Höhe von rund 300 Millionen Euro als Entschädigung von Ligen und Verein zu verlangen.

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Um den größtmöglichen Schaden zu verhindern, will die Premier League ihre Saison also unbedingt zu Ende bringen.

Pro Team stehen noch neun bis zehn Spiele aus. Der FC Liverpool, dem die Meisterschaft kaum noch zu nehmen ist – sollte die Saison zu Ende gespielt werden – muss noch neun Partien absolvieren.

Premier League unter Zeitdruck

Zugute kommt der Liga, dass die Europameisterschaft dieses Jahr nicht mehr ausgetragen wird. Somit bleiben Stand jetzt von April bis Juli noch drei Monate. Doch die anderen Wettbewerbe wie FA Cup und Champions League müssen ebenfalls noch zu Ende gespielt werden.

Eines ist klar: Der Premier League läuft wie ganz Fußball-Europa die Zeit davon.