Manchester City hat den nächsten Tiefschlag kassiert - und Pep Guardiola hisst die Weiße Fahne.
Guardiola schreibt Meisterrennen ab
Mit 0:2 (0:0) verlor der Meister bei Tottenham Hotspur. Steven Bergwijn (63.) und Heung-Min Son (72.) entschieden das wilde Spitzenspiel in England. (Tottenham - Manchester City zum Nachlesen im Ticker)
Tabellenführer FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp wird es erfreut registriert haben. Die Reds thronen jetzt 22 Punkte vor City und Guardiola - nie zuvor war der Vorsprung eines Spitzenreiters in der Premier League größer.
Guardiola spricht nach Abpfiff 45 Minuten mit seinem Team
Guardiola war nach der Niederlage mehr als bedient. Der spanische Erfolgscoach weiß, dass diese Pleite das Aus im Titelrennen bedeutet. Nach dem Schlusspfiff blieb er mit seinen Schützlingen 45 Minuten lang in der Kabine.
Danach bestand er jedoch darauf, dass er keine Kritik geübt hätte. Der Presse in England teilte er lediglich mit: "Ich bin stolz auf meine Spieler. Ich mag es, wie sie Fußball spielen, auch wenn es heute nicht gereicht hat."
Als er schließlich doch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erschien, war die erste Frage natürlich: "Akzeptieren Sie, dass City praktisch keine Chance mehr auf die Meisterschaft hat?" Guardiola nickte eifrig - doch der Reporter fragte nur: "Können Sie das auch sagen?"
Guardiola wartete den kurzen Lacher der Journalisten ab, blickte in die Runde und antwortete kurz und bestimmt: "Ja."
Später sagte er noch: "Sie sind zu weit weg. Liverpool ist nicht zu stoppen. Wir haben viel zu viele Punkte liegen gelassen in Spielen wie diesem." Nun gehe es für sein Team um die Qualifikation für die Champions League.
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Sein Gegenüber, José Mourinho wusste, dass das Ergebnis aus Sicht der Spurs durchaus schmeichelhaft ist. "Wir hatten Glück in einigen Situationen, wo sie den Pfosten treffen, oder Großchancen liegen lassen. Als wir einer mehr waren, war es ein anderes Spiel. City kann das kompensieren, aber wir haben unsere Chancen dann genutzt."
Die gesamte Partie war geprägt von zahlreichen Angriffen der Skyblues. Sergio Agüero ließ gleich mehrere sehr gute Gelgenheiten liegen.
Höhepunkt war allerdings ein verschossener Elfmeter von Ilkay Gündogan (40.) inklusive anschließender Rudelbildung zwischen beiden Teams. Nachdem Schiedsrichter Mike Dean die Spieler wieder beruhigen konnte, ging es in die Kabine.
Spurs-Neuzugang Bergwijn trifft bei Debüt
Die Verschnaufpause nutzten beide Mannschaften, um mit richtig Schwung in die zweite Hälfte zu starten. Nach einer Stunde die vorentscheidende Szene: Oleksandr Zinchenko (60.), bei der Rudelbildung mit Gelb verwarnt, flog nach einem taktischen Foul an der Mittellinie vom Platz.
Nur kurz darauf besorgte Spurs-Neuzugang Steven Bergwijn (63.) in seinem ersten Einsatz die Führung. Der Niederländer traf durch einen sehenswerten Schuss aus der Drehung knapp innerhalb des Sechzehners.
Mit dem zweiten Torschuss für Tottenham in der Partie stellte Heung-Min Son (72.) den Endstand her. City war weite Teile des Spiels dominant, verpasste es jedoch in Führung zu gehen und Tottenham war nach dem Platzverweis dann höchst effizient.
José Mourinho versetzte seinem alten Erzrivalen Guardiola damit den entscheidenen Schlag im Kampf um den Titel. Tottenham springt nach dem Heimerfolg auf Platz fünf. (Premier League: Tabelle)
Arsenal mit Unentschieden-Serie
Weiter nicht voran kommt der FC Arsenal. Die "Gunners" spielten beim 0:0 gegen den FC Burnley zum vierten Mal in Folge nur Remis. Dabei hatte die Elf von Mikel Arteta sogar Glück, dass sie nicht als Verlierer vom Platz gehen musste. (Burnley - Arsenal zum Nachlesen im Ticker)
Shkodran Mustafi und Bernd Leno spielten durch, Mesut Özil wurde in der 63. Minute nach durchwachsener Leistung ausgewechselt. Burnley vergab zahlreiche Chancen. Jay Rodriguez (78.) scheiterte an der Unterkante der Latte und der Torlinie, von der aus der Ball aus dem Gehäuse der Gunners sprang.
Durch die erneute Punkteteilung steckt Arsenal auf Rang zehn fest. Der Kampf um Europa wird dadurch natürlich nicht leichter. Burnley rangiert einen Platz hinter den Londonern.