Der Videobeweis polarisiert und sorgt zunehmend für schlecht gelaunte Fans - auch in der Premier League.
VAR: IFAB kündigt Regel-Adaption an
© Getty Images
Zentraler Kritikpunkt: die Millimeter-Entscheidungen bei Abseitstoren.
Mit Norwich City, Brighton & Hove Albion, Crystal Palace, den Wolverhampton Wanderers und Sheffield United erzielten allein am vergangenen Wochenende fünf Teams ein Abseitstor, welches vom VAR (Video Assistant Referee) schlussendlich zurückgenommen wurde.
IFAB-Generalsekretär Brud: "Dürfen nicht zu forensisch sein"
Die lauter werdende Kritik an der Ausführung des Videobeweises kommt auch bei der International Football Association (IFAB) an, die für die Regelsetzung im internationalen Fußball zuständig ist.
Lukas Brud, Generalsekretär der IFAB, bezog im Gespräch mit der BBC Stellung: "Beim VAR sehen wir einige Dinge, die in eine Richtung gehen, die wir möglicherweise neu anpassen müssen." Demnach werden bei der Jahreshauptversammlung im Februar neue Richtlinien zum allgemeinen Gebrauch des VAR herausgegeben.
"Wenn Sie mehrere Minuten damit verbringen, herauszufinden, ob es sich um eine Abseitsposition handelt oder nicht, ist dies nicht klar und offensichtlich, und die ursprüngliche Entscheidung sollte bestehen bleiben", so der gebürtige Bayreuther.
Er kritisiert darüber hinaus, dass von der ursprünglichen Vorgabe, nur klare Fehlentscheidungen zu revidieren, immer weiter abgewichen wird. Brud stellt fest: "Die Leute versuchen zu forensisch zu sein."
Klopp: Treffen mit der UEFA wegen VAR
Auch Liverpools Trainer Jürgen Klopp kommentierte die Probleme des Videobeweises - und offenbarte dabei ein Treffen mit der UEFA.
"Wir hatten ein Managertreffen mit der UEFA und es wurde beschlossen, die Linie größer (dicker) zu machen. Das würde mir gefallen", wurde Klopp im Telegraph zitiert. Demnach habe der Verband mehrere Elite-Trainer zur der Problematik befragt.
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Darüber hinaus gab der Deutsche preis, was er von der Anweisung an die Linienrichter hält, die Fahne erst nach Abschluss einer Aktion zu heben, um den Einsatz des VAR nicht zu verhindern.
"Auf internationaler Ebene ist das Hauptproblem: Sie lassen so ziemlich alles laufen, bis der Torwart und der Stürmer fast aufeinander treffen und dann heben sie die Flagge. In einer intensiven Saison sind das 500 zusätzliche Sprints und immer ein möglicher Unfall oder Verletzungen der Oberschenkel."