"Das war sensationell gut."
Phillips: Vom VfB in Klopps Startelf
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Man merkte Coach Jürgen Klopp nach dem Abpfiff die Erleichterung an. Der FC Liverpool ist im FA Cup eine Runde weiter. (Service: FA-Cup-Spielplan)
Die Reds setzten sich am Sonntag mit 1:0 (0:0) im Lokalderby gegen den Stadtnachbarn FC Everton durch - und das mit einer Mannschaft, die sonst eigentlich nicht in dieser Konstellation zusammenspielt.
"Das Team war nicht sehr erfahren mit vielen, die auf dieser großen Bühne, vor so vielen Fans, gegen solch einen Gegner noch nie gespielt haben. Das war herausragend. Ich habe jede Sekunde dieses Spiels geliebt", sagte der 52-Jährige nach dem Spiel.
"Prekäre personelle Situation": Reds holen Phillips zurück
Klopp setzte gegen Everton auf drei Debütanten: Neuzugang Takumi Minamino, Nachwuchsspieler Yasser Larouci und Nathaniel Phillips, der seit dem vergangenen Sommer an den VfB Stuttgart ausgeliehen war und bislang kein Spiel für die Profis der Reds absolvierte.
Nun konnte Phillips jedoch überraschend sein FA-Cup-Debüt feiern.
Der 22-Jährige sollte eigentlich erst am Saisonende vom VfB Stuttgart an die Anfield Road zurückkehren. Doch mit Joel Matip, Dejan Lovren und Fabinho muss Liverpool auf drei Abwehroutiniers verletzungsbedingt verzichten.
"Jetzt befinden wir uns in dieser prekären personellen Situation und so haben wir uns gefragt: 'Was können wir tun, um für Aushilfe zu sorgen?' Also haben wir Stuttgart gefragt, ob sie damit einverstanden wären, ihn uns für eine Weile zurückzugeben, und sie haben 'Okay' gesagt", erklärte Klopp die Rückholaktion auf der Vereins-Homepage.
Klopp lobt Phillips' Entwicklung: "Tonnenweise Mut"
Klopp war schon zuvor voll des Lobes für seinen Schützling und unterstrich die guten Leistungen des 22-Jährigen in Stuttgart: "Er macht das dort richtig gut", hatte der Trainer aus der Ferne bewertet.
In der Hinrunde kam der Innenverteidiger beim VfB in der 2. Bundesliga zu neun Einsätzen, sieben Mal stand er in der Startelf. Auch im DFB-Pokal durfte er zwei Mal auflaufen.
Generell outete sich der ehemalige BVB-Trainer als großer Fan des 1,90-Meter-großen Abwehrspielers.
"Er bringt alles mit, was es braucht, um ein herausragender Innenverteidiger zu sein. Er setzt seine körperlichen Vorteile gut ein. Er ist stark und flink. Aber er hat auch großartige Fähigkeiten am Ball und ist bestrebt, jederzeit die richtigen Dinge zu tun. Tonnenweise Mut, lernwillig, kann das Spiel lesen - mir fallen nur positive Dinge zu ihm ein", sagte Klopp im Herbst der Stuttgarter Zeitung.
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Phillips' Weg ist bemerkenswert
Phillips wurde in der Bolton-Akademie ausgebildet, wo er unter seinem Vater, dem ehemaligen Fußballer Jimmy Phillips, spielte.
Phillips' Weg in diese Phase seiner Karriere war ziemlich bemerkenswert: Bolton hatte ihm 2016 keinen Profivertrag angeboten, nachdem er in den Reihen der Akademie aufgestiegen war.
Er stand kurz davor, ein Fußballstipendium an der University of North Carolina in Charlotte anzunehmen, bevor sich der FC Liverpool meldete und ihn verpflichtete.
Im folgenden Jahr führte dann eine schwere Rückenverletzung dazu, dass der Engländer fast die gesamte Saison 2017/18 verpasste. Aufrund einer Knöchelverletzung, die eine Operation erforderte, verpasste der Rechtsfuß zudem einen bedeutenden Teil der letzten Saison.
Rückholaktion nur eine kurzfristige Lösung
Obwohl die Rückholaktion von Phillips zweifelsohne positiv für den Spieler selbst sein wird, hatte Klopp zuletzt angedeutet, dass es sich nur um eine kurzfristige Lösung handelt, da er wahrscheinlich nach "einer Weile" nach Stuttgart zurückkehren wird.
Berichte deuten darauf hin, dass Phillips Ende Januar wieder im Ländle landet, wenn sich die Liverpooler Abwehrsorgen lichten.
Für Phillips selbst könnte es ein stressiger Januar werden. So könnte es passieren, dass er den Januar bei Liverpool durchspielt - und anschließend zum Rückrundenstart der 2. Liga im Stuttgarter Trikot aufläuft.